Klar, ich beantworte die mal häppchenweise und hoffe, dass ich nichts vergesse. ^^

1.
Wie viel Frischfutter reichst du täglich?
Machst du das Portionsweise, ist dann mal nur Heu da oder ist dann immer, Tags und Nachts, Frischfutter und Heu frei zur Verfügung im Gehege?
Frischfutter steht immer zur Verfügung, Heu ebenso. Manchmal verschätze ich mich und gebe was nach, aber es ist immer genug vorhanden.

2.
Wie groß ist das Gehege in qm und wie viele Tiere leben in diesem? Haben die Tiere täglich noch Freilauf dazu?
Meine zwei Nasen leben frei in der Wohnung, es gibt kein Gehege. Sie haben einen Rückzugsort im Wohnzimmer, wo halt die Toiletten und das Essen stehen, aber der steht halt einfach im Raum und ist höchstens durch deren Teppiche "abgegrenzt". Da schlafen sie meistens oder sonst irgendwo im Wohnzimmer.

3.
Wie groß ist die Spritze mit der du Brei ins Maul eingibst?
Ist das so eine gewöhnliche Einmalspritze mit der auch irgendwelche Medikamente unter die Haut/in den Muskel rein gespritzt werden oder ist das eine spezielle Päppelspritze, dessen Öffnung vorne deutlich größer als bei der gewöhnlichen Einmalspritze ist?
Ist eine gewöhnliche Einmalspritze, weil ich das ja sehr flüssig anmische und auch nur ganz wenig, um eben morgens das Probiotikum drunterzumischen. Beim normalen Päppeln benutze ich die größeren, weil ich das sonst sowieso nicht durchgedrückt kriege, aber das ist glücklicherweise momentan nicht notwendig. Die restlichen Medikamente gebe ich ebenfalls in den normalen Einmalspritzen, immer so klein wie möglich. Ist das kontraproduktiv? Ich dachte, dass es so angenehmer für ihn ist.

4.
Was genau klappt nicht beim Medikamente auf dem Boden eingeben, bzw. wie genau machst du es am Boden und was geht da schief?
Auf dem Boden klappt schon, aber halt nicht freiwillig, nur wenn ich ihn zwischen meine Beine klemme (ich hoffe du weißt, was ich meine). Dafür muss ich ihn allerdings auch einfangen, ich meinte eher, dass er es generell nicht freiwillig nimmt. Egal was in einer Spritze ist, er dreht den Kopf weg. Da kann ich die leckersten Sachen reinpacken oder an die Spitze schmieren, er möchte einfach nicht.

5.1
Cisaral scheint ähnlich zu sein wie MCP, wobei die Wirkung von Cisaral beim Kaninchen umstritten sein soll und MCP doch eigentlich auch nicht länger als 3 Tage und zudem sehr langsam ausgeschlichen werden sollte.
Ja, genau, allerdings kann ich auf jeden Fall berichten, dass es wirkt und ihm auch schon das Leben gerettet hat. Ob es auch zu dem vorgesehenen Ausmaß wirkt, kann ich nicht sagen, aber es hat hier gravierende Unterschiede gemacht. MCP geben wir nur im Akutfall, das würde ich auch nicht länger geben, abgesehen von dem Gewöhnungseffekt sind bei dauerhafter Gabe dort zusätzlich neurologische Schäden ein Risiko. Cisaral hat weniger Nebenwirkungen, wobei diese auch nicht ohne sind, aber es ist eben nicht explizit ausgewiesen, dass es nicht für die Dauergabe gedacht ist (zumindest habe ich wie gesagt nichts nachweisliches dazu finden können). MCP wirkt zusätzlich auch gegen Übelkeit, den Effekt hat wiederum das Cisaprid nicht. Wie gesagt, am Liebsten würde ich dennoch auf etwas "harmloseres" umsteigen, aber da fehlen eben die Ansätze für eine andere Behandlung.

5.2
Ist das mit einem Heimtierkundigen Tierarzt abgesprochen, bzw. weiß dieser, dass du gedenkst es dauerhaft zu geben?
Ja. In unserer Praxis sind zwei heimtierkundige Tierärzte, die ihn dahingehend behandelt hatten. Es war ihre Empfehlung, ich hatte dort auch noch Bedenken gegenüber der dauerhaften Gabe geäußert. Zusätzlich hatte ich wie gesagt weitere heimtierkundige Tierärzte befragt.

6.
Mit Katzen würde ich übrigens Kaninchen gar nicht vergleichen bezüglich allgemein und auch nicht mit Medikamenten.
Die haben einen komplett anderen Stoffwechsel und Verdauungssystem als Kaninchen, die beiden Arten kann man kein bisschen miteinander vergleichen.
Da stimme ich dir zu, aber leider gibt es nunmal sehr wenige Informationen zu der Krankheit bei Kaninchen, sodass es eben die einzige Möglichkeit ist, um Ansätze zu haben. Ich würde auch niemals eine bei Katzen angewandte Behandlung 1:1 auf Kaninchen übertragen, in erster Linie sowieso nicht, weil sowas ohnehin immer ärztlich abgesprochen werden sollte. Aber um den Mechanismus der Krankheit und eben auch der Behandlung zu verstehen, ist das sehr hilfreich.

7.
War das betroffene Tier mal zu einem Schädel CT?
Das nicht, aber der Schädel wurde mehrfach geröntgt. Würdest du zu einem CT raten? Laut Tierarzt indiziert nichts, dass es Probleme mit den Zähnen oder dem Gebiss geben könnte (auf Kaninchenwiese sind sie als Zahnspezialisten gelistet).

8.
Warum bekommt das Tier hin und wieder Novalgin?
Wir dosieren aktuell herunter, um eben die Behandlung zu finden, bei der er mit den wenigsten Mitteln zurecht kommt. Leider geht das eben auch an schlechten Tagen mit einer erhöhten Symptomatik einher, der Kot schoppt sich weiterhin an und wenn gerade nicht alles rund läuft, hat er Schmerzen beim Kotabsatz. Es ist eine Umgewöhnung und die ist leider nicht ganz einfach, deswegen bekommt er Unterstützung, sollte er Schmerzen haben. Zudem ist seine Darmflora kaum am arbeiten, diese bauen wir auf, das sich dort bildende Gas verursacht ebenfalls Schmerzen.


So, ich hoffe, ich habe jetzt erstmal nichts vergessen.