Diese Zeit, wo du normal Zuhause bist, ist wahrscheinlich die schwierigste. Vielleicht kannst du versuchen, ein neues Hobby zu finden, mit dem zu die Zeit füllen kannst und das dir hilft, den Kopf frei zu bekommen. Diamond Painting, Malen nach Zahlen (für Erwachsene, da gibt es echt schöne Bilder), vielleicht gibt es ein Instrument, das du immer lernen wolltest? Oder du kannst (zumindest am Wochenende?) im lokalen Tierheim aushelfen? Dann gibt es wenigstens noch ein bisschen Tierkontakt, auch wenn nichts davon natürlich das kleine, flauschige Leben in der Wohnung ersetzen kann.
Warum die allerdings Zweifel oder Vorwürfe plagen sollen, verstehe ich nicht. So vom rationalen Standpunkt aus. Du bist kein schlechter Mensch, wenn du Tiere abgibst, um die du dich nicht mehr anständig kümmern kannst. Und du gibst sie ja auch nicht einfach irgendwo hin. Sie werden es da gut haben. Kaninchen sind da recht anpassungsfähig. Ihnen ist vor allem eine vertraute Umgebung wichtig. Ob das bei dir ist oder woanders, nachdem sie sich eingelebt haben, ist ehrlich gesagt relativ unwichtig für sie. Deswegen ist es letztlich (für die Tiere) egal, ob sie vielleicht für immer in der Notfellchenstation bleiben. Wichtig ist, dass ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Und wenn das gerade jemand anderes besser kann als du, ist es in Ordnung undvernünftig- für alle!- sie in die Obhut anderer Personen zu geben. Ich stand aus verschiedenen Gründen schon ein paar Mal vor der Entscheidung, (einzelne) Tiere abzugeben. Es war immer richtig und immer ging es den Tieren besser als vorher, auch wenn ich mich immer schwer getan habe.
Und ich könnte mir vorstellen, dass du nach einer kleinen Eingewöhnung vielleicht sogar ein bisschen Erleichterung spürst. Natürlich wirst du sie vermissen, aber die Last, die aktuell auf dir lastest, wirst du sicher nicht vermissen. Das heißt ja nicht, dass nie wieder Tiere (diese oder andere) bei dir einziehen werden.
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