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Thema: Entzündung im Hinterlauf: Osteomyelitis / Phlegmone - Teilamputation des Fußes wagen?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.540

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    Liebe Keks,
    es tut mir so leid, wie weit diese Geschichte fortgeschritten ist (ich verfolge das die ganze Zeit still mit).
    Ich habe leider eine ähnlich „unbequeme“ Meinung wie Kuragari: Ich persönlich (!) sehe nur eine Chance für Geri, wenn das Bein großzügig amputiert wird, nicht nur im Zehen- oder Fußbereich. Das heißt für mich, WENN Amputation, würde ich mit meinem Tierarzt besprechen das Bein im Kniegelenk oder sogar im Hüftgelenk zu amputieren.
    Ich kann verstehen, wenn man sagt „Nein auf keinen Fall, er kommt als Riese auf drei Beinen nicht klar.“ Aber ich würde dann eher drei Beine + ggfs Prothese in Erwägung ziehen, als nur in der Pfote zu amputieren. Entweder Amputation weiter oben, um wirklich sicher zu gehen, dass da keine Entzündung mehr ist oder Euthanasie.
    Das ist meine Meinung dazu
    Du wirst die richtige Entscheidung für Geri treffen! Da bin ich ganz sicher.
    Geändert von Tanja B. (30.12.2022 um 15:30 Uhr)

  2. #2
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    Liebe Keks, es tut mir total leid.
    Ich würde Geri gehen lassen, eine Amputation bei einem Riesen ist für mich persönlich keine Option.

    Alles Gute!

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.03.2010
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.030

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    Ich denke auch oft an Geri ...mir tut das so leid für ihn und Dich.

    Ich habe keine Erfahrung mit dieser Krankheit, aber schließe mich am ehesten der Meinung von Tanja B. an. Ich würde diese Art der OP nochmal genau mit dem TA besprechen.

    Armer Geri


    Wäre eine IH mit einem Kumpel aus der Gruppe nicht eine bessere Option für ihn ?

  4. #4
    PS-Versager
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    Beiträge: 16.986

    Standard

    Meine Meinung ist sicher unbequem: ich behandel nur noch Kaninchen, wenn sie danach wieder schmerzfrei und gut leben können. Palliativ mache ich nichts (mehr).
    Das klingt sehr extrem.
    Was ist mir altersbedingter Arthrose, die geht ja auch nicht weg und trotzdem können die Tiere wunderbar mit Metacam leben. Schläferst Du die dann ein weil eine Schmerzmittelgabe palliativ wäre?
    Palliativ ist ja nicht grundsätzlich schlecht für das Tier, zweifelsfrei treiben es einige Halter zu weit.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.540

    Standard

    Zitat Zitat von Alexandra K. Beitrag anzeigen
    Meine Meinung ist sicher unbequem: ich behandel nur noch Kaninchen, wenn sie danach wieder schmerzfrei und gut leben können. Palliativ mache ich nichts (mehr).
    Das klingt sehr extrem.
    Was ist mir altersbedingter Arthrose, die geht ja auch nicht weg und trotzdem können die Tiere wunderbar mit Metacam leben. Schläferst Du die dann ein weil eine Schmerzmittelgabe palliativ wäre?
    Palliativ ist ja nicht grundsätzlich schlecht für das Tier, zweifelsfrei treiben es einige Halter zu weit.

  6. #6
    Auf den Hund gekommen Avatar von Mottchen
    Registriert seit: 10.08.2011
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    Beiträge: 18.976

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    Zitat Zitat von Alexandra K. Beitrag anzeigen
    Liebe Keks, es tut mir total leid.
    Ich würde Geri gehen lassen, eine Amputation bei einem Riesen ist für mich persönlich keine Option.

    Alles Gute!
    Ich sehe es auch so. Ach Keks es tut mir so leid
    Für immer im Herzen Mo April 2005-29.12.2013Mottchen Nov 2008-14.01.2015 Herr Lehmann Okt 2011-20.05.2022

  7. #7
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.508

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    Danke euch allen!

    Die Meinung, ihn zu erlösen, ist doch nicht "unbequem". Ich finde es grundsätzlich verwerflich, Tiere am Leben zu erhalten, die sich quälen, wenn die Möglichkeiten einer Behandlung ausgeschöpft sind, und bin diesen Weg schon mit etlichen Kaninchen gegangen. Mal hatte ich den Eindruck, damit zu spät zu sein, aber bevor man das Gefühl hat, zu spät zu sein, findet man es eben zu früh, und auch das fühlt sich mies an. Den richtigen Zeitpunkt zu finden, ist das Schwierige dabei.

    Das macht es mir gerade auch so schwer. Wenn ihr Geri sehen könntet... Ach. Man sieht diesen Fuß und denkt sich, mein Gott, was tut man diesem armen Wesen nur an. Aber so ist es eben nicht, und das ist auch der einzige Grund, warum meine TÄ zur OP rät und nicht zum Einschläfern. Ich weiß doch auch, wie Nasen aussehen, denen es nicht gut geht, und ich weiß auch, wie Geri aussieht, wenn es ihm nicht gut geht. Aber so ist es eben derzeit nicht, im Gegenteil. Und ich rede hier nicht bloß von "er frisst ja noch". Er läuft den ganzen Tag lang durch den Garten, steht morgens als erster an der Tür, um Leckereien abzugreifen, und wuselt beim Misten um mich herum, macht Männchen am Dreckeimer und attackiert das Kehrblech. Ich sehe seine Diagnose, und sie passt "leider" überhaupt nicht zu seiner Lebensfreude. Wie soll ich es über mich bringen, ihn gehen zu lassen, wenn er noch so glücklich ist? Und wie soll ich es auf der anderen Seite verantworten, zu riskieren, dass er wirklich leidet, nur, um ihn dann schließlich doch gehen lassen zu müssen?

    Natürlich ist die Idee der OP eigentlich, zu erreichen, dass er wieder ganz gesund wird und langfristig zurechtkommt, nur garantieren kann das natürlich keiner. Die Idee hinter der OP ist also nichts Palliatives in dem Sinne, das Ganze könnte aber grandios scheitern.

    Ich habe jetzt Kontakt aufgenommen zu jemandem, die Prothesen und Orthesen für Tiere anfertigt, und hoffe, ich bekomme nächste Woche eine Antwort. Wenn ich so ein paar Möglichkeiten ausloten kann, ist das für die Entscheidung vielleicht hilfreich, auch in Bezug darauf, wie weit ggf. amputiert wird. Allerdings finde ich absolut keine Beispiele für Kaninchen mit Prothesen (und selbst bei Orthesen ist der Erfahrungsschatz mehr als begrenzt). Kann so etwas funktionieren? Oder wären wir da tatsächlich Pioniere und Geri das Versuchskaninchen?

    Was mir diesbezüglich noch Hoffnung macht, ist, dass seine Pododermatitis gerade wirklich im Griff ist, obwohl er ja jetzt schon den einen Fuß nicht voll belastet.

    Wie gesagt, das Ganze soll nicht heißen, dass ich Geri um jeden Preis am Leben erhalten möchte, mithilfe irgendwelcher Experimente auf seine Kosten. Aber da er von seinem Verhalten her einfach das blühende Leben ist, möchte ich ihm nicht eine Chance verwehren, die er tatsächlich noch hätte. Ich habe mich eigentlich schon vor Monaten damit abgefunden, dass irgendwann der Schlussstrich wegen seiner Füße gezogen werden muss, und weiß ja auch, dass wir schon so viel für ihn rausholen konnten. Irgendwann ist man mit dem, was man tun kann, eben am Ende. Und dann stehe ich vor ihm, und mein Herz sagt nur: Ja, aber das Ende ist noch nicht jetzt.

    Da er in einer Dreiergruppe lebt, kann ich leider schlecht einen mit ihm separat setzen, da dann ein anderer alleine wäre...
    Geändert von Keks3006 (31.12.2022 um 01:00 Uhr)


  8. #8
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 375

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    Für mich wäre an dieser Stelle wohl ein Punkt erreicht nicht weiter zu operieren, sondern ihn zeitnah gehen zu lassen. Die Prognose ist meiner Ansicht nach so schlecht, dass es für mich persönlich nicht in Frage käme noch zu operieren.

    Unsere Katharina wäre mit dem gebrochenen Bein auch noch rumgelaufen, hat gefressenen, sich streicheln lassen, war neugierig und hat ihren Partner bekuschelt. Von dem Verhalten her wäre eine Euthanasie nicht dran gewesen und sie wollte leben, aber sowas von… nur die Prognose war einfach so schlecht, dass es nicht fair gewesen wäre ihr das alles anzutun. Und im Vergleich zu Geri hat sie sehr kooperativ alle Verbände und Schuhe dran gelassen.

    Eine Amputation beim Riesen kam und kommt für uns nicht in Frage - insbesondere in Kombi mit der pododermatitis. Selbst wenn es gut aussieht ist die Wahrscheinlichkeit für erneute Probleme schon recht hoch, wenn es einmal da gewesen ist.

    In all den Jahren, in denen ich eigene und fremde Tiere habe krank werden und sterben sehen, sind mir die Fälle mehr mit Schrecken im Kopf geblieben, bei denen man zu lange gewartet hat. Die, die rechtzeitig gehen durften, waren einfach vom Gefühl her die „richtigeren“.

    Wir denken an dich, du wirst für Geri richtig entscheiden.
    (Und im Zweifel wirklich noch mal einen komplett anderen TA drauf schauen lassen für eine unvoreingenommene Meinung - ggf. auch per Foto/Video)

  9. #9
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
    Registriert seit: 27.01.2011
    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.722

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    Zitat Zitat von Alexandra K. Beitrag anzeigen
    Meine Meinung ist sicher unbequem: ich behandel nur noch Kaninchen, wenn sie danach wieder schmerzfrei und gut leben können. Palliativ mache ich nichts (mehr).
    Das klingt sehr extrem.
    Was ist mir altersbedingter Arthrose, die geht ja auch nicht weg und trotzdem können die Tiere wunderbar mit Metacam leben. Schläferst Du die dann ein weil eine Schmerzmittelgabe palliativ wäre?
    Palliativ ist ja nicht grundsätzlich schlecht für das Tier, zweifelsfrei treiben es einige Halter zu weit.
    Jein, aber ab dem Zeitpunkt, wo die Schmerzmedikation nicht mehr ausreichend ist. Also ab dem Punkt, wo die Bewegung nicht mehr machbar ist. Wenn die dann gelähmt sind zum Beispiel. Und dann muss man auch schauen, wie klappt das mit dem Metacam eingeben? Ist das zweimal täglich ein riesengroßes Theater und purer Stress oder kann ich das in eine Cuni-Murmel reinpacken und so verfüttern.

    Hoffe das ist ungefähr verständlich, weil den Punkt mit den Arthrosentieren hatte ich jetzt nicht aufm Schirm. Mein Szenario geht eher in Richtung unbezwingbarer Eiter, Querschnittslähmung (auch umstritten, ich weiß) oder unbezwingbare Organwerte, Tier hat Schmerzen, sitzt oder liegt nur noch, braucht täglich Infusionen damit es nicht akut umkippt, muss zwangsgefüttert werden, weil es nicht mehr frisst und hat keine Prognose auf Besserung. Solange solche Zustände aber ne Heilungsaussicht haben bin ich auch bereit zu kämpfen.

    Keks, ich weiß auch nicht... Wenn er noch so einen guten Eindruck macht ist das echt schwierig. :< tut mir voll Leid. Und ich weiß auch was du mit Außen- und Innenhaltung meinst. Meine zwei Mädels finden das drinnen definitiv schlechter als draußen. Die Jungs finden es drinnen besser als draußen.

  10. #10
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.986

    Standard

    Hoffe das ist ungefähr verständlich, weil den Punkt mit den Arthrosentieren hatte ich jetzt nicht aufm Schirm. Mein Szenario geht eher in Richtung unbezwingbarer Eiter, Querschnittslähmung (auch umstritten, ich weiß) oder unbezwingbare Organwerte, Tier hat Schmerzen, sitzt oder liegt nur noch, braucht täglich Infusionen damit es nicht akut umkippt, muss zwangsgefüttert werden, weil es nicht mehr frisst und hat keine Prognose auf Besserung. Solange solche Zustände aber ne Heilungsaussicht haben bin ich auch bereit zu kämpfen.
    Ja, ich habe verstanden.
    Da gehe ich soweit mit, deswegen würde ich einen Geri auch gehen lassen.

  11. #11
    lebt im Tiny Haus!! Avatar von Sabine L.
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    Beiträge: 5.020

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    Keks, Du hast soviel Erfahrung mit Kaninchen und kannst den Zustand und das Wohlbefinden von Geri am Besten einschätzen.
    Ich finde auch solange ein Kaninchen kämpft und das Leben genießen kann, und diese sensiblen Übergänge kann man durchaus an seinem eigenen Tier erkennen, sollte man es dem Tier gewähren zu Leben.
    Ob nun eine OP in diesem Fall Sinn macht oder man nur mehr versucht Geri eine schmerzfreie Zeit zu ermöglichen, diesen Schritt kannst nur Du entscheiden. Hör auf dein Gefühl.
    Ich denke an euch und umarme euch
    LG von Bine mit den Außennasen Barilla und Rigatoni, Gustl, Ratz und Rübe

    Tief im Herzen:Zampino, Schorschi, Knolle, Bombo, Canella, Krümel, Luigi, Bandita, Mats Müller, Branca, Keks, Morenito, Ramazotti, Pepone, Camillo, Sputnik, Stinker, Daisy, Rasputin

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