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Thema: Entzündung im Hinterlauf: Osteomyelitis / Phlegmone - Teilamputation des Fußes wagen?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.517

    Standard

    Danke ihr Lieben

    Nach anfänglicher Entschlossenheit zweifle ich gerade leider immer mehr daran, ob die OP das Richtige für Geri ist

    Was mich so zweifeln lässt, ist, dass der nächste Zeh inzwischen deutlich angeschwollen ist und auch druckempfindlich. Der Knochen ist zwar in Ordnung, aber eine Entzündung ist offensichtlich drin, und ich würde auch nicht ausschließen, dass es bereits zusätzlich eine Folge der stärkeren Belastung ist Dazu kommt, dass die Entzündung sich zwar im Bereich der Knochen beschränkt, im Fleisch aber nicht. Ich habe heute nochmal Bilder gemacht und man sieht hier wieder deutlich die Schwellung des ganzen Vorderfußes. Selbst wenn man die entzündeten Knochen entfernt, würde also entzündliches Gewebe zurückbleiben, und ich habe große Sorge, dass wir diese Entzündung weiterhin nicht in den Griff bekommen und sie dann wieder auf den Knochen übergeht...





    Ich weiß, dass man zum Ausgang der OP nichts Sicheres sagen kann. Aber selbst, wenn sie erfolgreich ist, könnte es sein, dass Geri nicht mehr richtig laufen kann, weil ja nicht nur ein weiterer Zeh amputiert wird, sondern eher ein Teil des Fußes. Ein gutes Gefühl habe ich diesbezüglich deshalb gerade nicht. Es gibt aber eben nur eine einzige Alternative dazu, und die ist, es dabei zu belassen und ihn zeitnah zu erlösen

    Gerade geht es ihm unter den Schmerzmitteln sehr gut, er läuft den ganzen Tag durch den Garten und liegt nicht vermehrt, obwohl der Fuß so übel aussieht. Die Versorgung bereitet ihm aber leider zunehmend Schmerzen. Dass es ihm noch so gut geht, lässt es mir irgendwie unfair erscheinen, wenn wir ihm die Chance durch die OP nicht geben - und andererseits kann ich mir kein schlimmeres Ende für ihn vorstellen, als ihn dann nach der Tortur der OP, getrennt von den anderen, vielleicht in Innenhaltung, die er nicht mag, doch noch erlösen zu müssen, weil der erhoffte Erfolg ausbleibt

    Vielleicht habt ihr ja noch etwas Input als Entscheidungshilfe für mich
    Geändert von Keks3006 (30.12.2022 um 12:00 Uhr)


  2. #2
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
    Registriert seit: 27.01.2011
    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.748

    Standard

    Meine Meinung ist sicher unbequem: ich behandel nur noch Kaninchen, wenn sie danach wieder schmerzfrei und gut leben können. Palliativ mache ich nichts (mehr).

    Das schlimmste, meiner Meinung nach, was ich jemals gemacht habe, war bei Emilia: über ca 2 Jahre dauernd Zähne schleifen, ziehen, Antibiose, Schmerzmittel, am Ende sogar Penicellin. Und wofür? Damit sie 2 Wochen nach Absetzen letzerem den kompletten Kopf vereitert hatte und nur noch eingeschläfert werden konnte. Man hätte ihr so so soooo viel Leid ersparen können... aber welcher Tierarzt erlöst denn Zahnkaninchen, "nur weil da ein paar Zähne eitern"? Man vermutet ja, dass das Tier nach Einschleifen und Zahn ziehen wieder schmerzfrei und artgerecht leben kann. Aber ganz ehrlich? Emilia hatte die gesamte Zeit über trotz intensiver Versorgung Probleme bei der Nahrungsaufnahme, vermutlich auch sehr viel Kopf- und Kieferschmerzen, Verdauungsprobleme und dadurch auch Schwierigkeiten in Gruppenhaltung. Es war richtig richtig schlimm und sie hatte oft dieses leidene und eingekugelte Aussehen, trotz Medikamente. Sie hat sich immer voller Appetit aufs Futter gestürzt, aber nach einigen Happen wieder frustriert aufgegeben.

    Nein. Ich weiß, dass das hier volle Kanne umstritten ist, aber es ist mir inzwischen auch egal. Hier wird keiner mehr gequält, der chronisch und fortschreitend krank ist aber ich werde natürlich alles bestmöglich tun, damit erkrankte Tiere wieder richtig gesund werden.

    Für Geri direkt würde das jetzt schlussfolgernd auch das selbe bedeuten. Wird er jemals wieder gesund und schmerzfrei (bzw wird er jemals wieder die Taubheit in der Pfote los)? Die Frage würde ich mir dann stellen, und eigentlich beantwortest du es dir schon. Auch wenn das verdammt traurig ist, weil er so ein süßer ist und ihr euch so angestrengt habt. Mir tut das wahnsinnig Leid für dich und auch für ihn, aber ich hab nicht den Eindruck, dass es nach der OP gut wird. Ich denke eher, dass er durch sein hohes Gewicht seine anderen 3 Beine auch noch kaputt bekommen wird. Er lässt ja auch die Verbände und Trichter, Halskrausen etc... so gar nicht dran. Wie soll das denn auch heilen? :<

    Das Argument mit dem Fressen finde ich leider auch fragwürdig. Wenn ich einen Autounfall hatte und mir was gebrochen habe, höre ich ja auch nicht wochenlang auf zu essen, bis der Knochenbruch weg ist oder bis ich sterbe. Ich esse irgendwann wieder, aber ich habe trotzdem extreme Schmerzen oder auch nur mäßige, weil ich Tabletten nehme.

    Beispielsweise muss ich hier bei meinen beiden Widdern auch zugeben, dass ich eben nur als Fakt den hohen Titer habe, aber keine 100% sichere Bilddiagnostik! vom Kopf. Es kann also sein, dass die hier auch schon jahrelang gequält mit Ohrenschmerzen vor sich hin siechen und ich sehe es nicht. Es riecht auch nicht (wie bei Emilia) eitrig in den Ohren. Aber ich kann es eben erst wissen, wenn ich das CT von den beiden habe und daran arbeite ich jetzt intensiv an so eines zu gelangen. Sicherlich ziehen aber keine Widder mehr hier ein, denn wenn die Nachfrage sinkt, dann werden auch weniger Widder gezüchtet werden, aber spätestens, wenn diese Qualzucht endlich verboten wird.
    Und wenn bei den beiden jetzt Ohrentzündung rauskommt mit der Ansage "ja, da kann man halt nix mehr außer Schmerzmittel machen, weil eine OP in dem Alter hat keine gute Prognose, etc pp" dann werde ich die auch nicht länger quälen. Ich hatte als Kind mehrfach Mittelohrentzündung und das ist bisher der schlimmste Schmerz, den ich je hatte. Noch schlimmer als meine gebrochenen Finger oder die Schmerzen nach meiner Bauchoperation.

    Nimm das aber bitte alles nicht persönlich, das ist nur meine Meinung und die hat sich so in den Jahren mit den Kaninchen hier so zusammen gesammelt. Man kann immer nur sein Bestes geben und manchmal ist man halt abhängig von den Tierärzten. Muss man auch hinterfragen: wollen die wirklich helfen? Sind die mit Herz und Verstand dabei? Können die auch mal sagen "Tut mir Leid, das ist aussichtslos..." oder hast du den Eindruck, sie wollen mit deiner Verzweiflung möglichst viel Geld verdienen? Weint ein Tierarzt auch mal mit, wenn etwas unerwartet schlecht läuft? Ich hatte schon alle Arten von Tierärzten und irgendwann merkt man schon, was sie wollen. Überweisen sie dich auch mal an Spezialisten zum Beispiel?

    Ich drücke dir sehr doll die Daumen und ich denke wirklich viel an deine ganzen Kaninchen und dich auch. Dich selber nimmt das alles doch auch mit. Auch das musst du unbedingt im Hinterkopf behalten, okay?
    Geändert von Kuragari (30.12.2022 um 14:48 Uhr)

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.542

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    Liebe Keks,
    es tut mir so leid, wie weit diese Geschichte fortgeschritten ist (ich verfolge das die ganze Zeit still mit).
    Ich habe leider eine ähnlich „unbequeme“ Meinung wie Kuragari: Ich persönlich (!) sehe nur eine Chance für Geri, wenn das Bein großzügig amputiert wird, nicht nur im Zehen- oder Fußbereich. Das heißt für mich, WENN Amputation, würde ich mit meinem Tierarzt besprechen das Bein im Kniegelenk oder sogar im Hüftgelenk zu amputieren.
    Ich kann verstehen, wenn man sagt „Nein auf keinen Fall, er kommt als Riese auf drei Beinen nicht klar.“ Aber ich würde dann eher drei Beine + ggfs Prothese in Erwägung ziehen, als nur in der Pfote zu amputieren. Entweder Amputation weiter oben, um wirklich sicher zu gehen, dass da keine Entzündung mehr ist oder Euthanasie.
    Das ist meine Meinung dazu
    Du wirst die richtige Entscheidung für Geri treffen! Da bin ich ganz sicher.
    Geändert von Tanja B. (30.12.2022 um 15:30 Uhr)

  4. #4
    PS-Versager
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    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 17.051

    Standard

    Liebe Keks, es tut mir total leid.
    Ich würde Geri gehen lassen, eine Amputation bei einem Riesen ist für mich persönlich keine Option.

    Alles Gute!

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
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    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 9.030

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    Ich denke auch oft an Geri ...mir tut das so leid für ihn und Dich.

    Ich habe keine Erfahrung mit dieser Krankheit, aber schließe mich am ehesten der Meinung von Tanja B. an. Ich würde diese Art der OP nochmal genau mit dem TA besprechen.

    Armer Geri


    Wäre eine IH mit einem Kumpel aus der Gruppe nicht eine bessere Option für ihn ?

  6. #6
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
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    Beiträge: 17.051

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    Meine Meinung ist sicher unbequem: ich behandel nur noch Kaninchen, wenn sie danach wieder schmerzfrei und gut leben können. Palliativ mache ich nichts (mehr).
    Das klingt sehr extrem.
    Was ist mir altersbedingter Arthrose, die geht ja auch nicht weg und trotzdem können die Tiere wunderbar mit Metacam leben. Schläferst Du die dann ein weil eine Schmerzmittelgabe palliativ wäre?
    Palliativ ist ja nicht grundsätzlich schlecht für das Tier, zweifelsfrei treiben es einige Halter zu weit.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.542

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    Zitat Zitat von Alexandra K. Beitrag anzeigen
    Meine Meinung ist sicher unbequem: ich behandel nur noch Kaninchen, wenn sie danach wieder schmerzfrei und gut leben können. Palliativ mache ich nichts (mehr).
    Das klingt sehr extrem.
    Was ist mir altersbedingter Arthrose, die geht ja auch nicht weg und trotzdem können die Tiere wunderbar mit Metacam leben. Schläferst Du die dann ein weil eine Schmerzmittelgabe palliativ wäre?
    Palliativ ist ja nicht grundsätzlich schlecht für das Tier, zweifelsfrei treiben es einige Halter zu weit.

  8. #8
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
    Registriert seit: 27.01.2011
    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.748

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    Zitat Zitat von Alexandra K. Beitrag anzeigen
    Meine Meinung ist sicher unbequem: ich behandel nur noch Kaninchen, wenn sie danach wieder schmerzfrei und gut leben können. Palliativ mache ich nichts (mehr).
    Das klingt sehr extrem.
    Was ist mir altersbedingter Arthrose, die geht ja auch nicht weg und trotzdem können die Tiere wunderbar mit Metacam leben. Schläferst Du die dann ein weil eine Schmerzmittelgabe palliativ wäre?
    Palliativ ist ja nicht grundsätzlich schlecht für das Tier, zweifelsfrei treiben es einige Halter zu weit.
    Jein, aber ab dem Zeitpunkt, wo die Schmerzmedikation nicht mehr ausreichend ist. Also ab dem Punkt, wo die Bewegung nicht mehr machbar ist. Wenn die dann gelähmt sind zum Beispiel. Und dann muss man auch schauen, wie klappt das mit dem Metacam eingeben? Ist das zweimal täglich ein riesengroßes Theater und purer Stress oder kann ich das in eine Cuni-Murmel reinpacken und so verfüttern.

    Hoffe das ist ungefähr verständlich, weil den Punkt mit den Arthrosentieren hatte ich jetzt nicht aufm Schirm. Mein Szenario geht eher in Richtung unbezwingbarer Eiter, Querschnittslähmung (auch umstritten, ich weiß) oder unbezwingbare Organwerte, Tier hat Schmerzen, sitzt oder liegt nur noch, braucht täglich Infusionen damit es nicht akut umkippt, muss zwangsgefüttert werden, weil es nicht mehr frisst und hat keine Prognose auf Besserung. Solange solche Zustände aber ne Heilungsaussicht haben bin ich auch bereit zu kämpfen.

    Keks, ich weiß auch nicht... Wenn er noch so einen guten Eindruck macht ist das echt schwierig. :< tut mir voll Leid. Und ich weiß auch was du mit Außen- und Innenhaltung meinst. Meine zwei Mädels finden das drinnen definitiv schlechter als draußen. Die Jungs finden es drinnen besser als draußen.

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