Wir wollten heute einen kleinen Ausflug machen, sind mit dem Auto noch keinen Kilometer weit gekommen, als ich dich am Straßenrand sitzen sah. Eine große, struppige, schwarze Katze.
Wir machten kehrt, ich wollte mich vergewissern, daß mich mein Bauchgefühl vielleicht doch getrogen hatte. Leider war dem nicht so.
Du warst ein Bild des Jammers. Abgemagert bis auf die Knochen, verkrustete Augen, dicke Backen, gestunken zum Gotterbarmen und ganz apathisch hast Du da auf dem Bürgersteig gesessen. Kläglich angemaunzt hast du mich und doch dein Köpfchen in meine Hand gedrückt.
Mein Mann fuhr schnell zurück nach Hause, eine Box holen. Ich bugsierte dich vorsichtig hinein und wir fuhren zum Notdienst der Tierklinik.
Leider war dir nicht mehr zu helfen, ich hatte es schon befürchtet, aber doch noch einen Funken Hoffnung gehabt.
Du hattest einfach zu viele Baustellen. Zwei eitrige Abszesse im Unterkiefer, die bereits ins Maul hinein eiterten. Eine stark vergrößerte Niere, eine vorgefallene Nickhaut, dazu die eitrigen Augen, die Ohren voll mit Milben. Du hattest bereits Untertemperatur und den Lebenswillen wohl verloren.
Ich streichelte dein Köpfchen und flüsterte dir unsinniges Zeug vor. Du drückstest deinen Kopf wieder in meine Hand und bis dann ganz schnell weggeflogen, über die Regenbogenbrücke.
Ich hab dich nicht gekannt und doch trauere ich um dich. Nun bist du wieder groß und gesund und stark.
Machs gut, du wunderschöner Kater.![]()
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