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Thema: Tränendes Auge, Kaninchenschnupfen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Beim ersten Schub war ich sofort beim Tierarzt und er hat 10 Tage Baytril und 10 Tage Polyspectran Tropfen in die Augen bekommen. Ich hatte nicht den eindruck, dass die Ab's es bringen (is ja eh so ne Sache beim Schnupfen).
    Das Problem bei oraler AB- Gabe ist, dass es oft viel zu kurz verabreicht wird. Gerade beim Haupterreger Pasteurellen braucht es deutlich länger, bis die überhaupt auf AB ansprechen. Mind. 3 Wochen AB ist zu empfehlen, sonst bilden dich Resistenzen. Pasteurellen sitzen gerne in den ganz tiefen Regionen der Nasenebenhöhlen, da kommt oft auch kein Nasenabstrich hin. Zudem sind sie durch den Eiter auch bestens geschützt, der tief fest steckt.

    Bestehen (auch leichte) Schnupfensymptome über mehrere Jahre, dann kann es zu Mineralisierung (Verkalkung) des TNK und der Nasenebenhöhlen kommen, sowie zu Knochenläsionen. Das hatten meine beiden letzten Kaninchen.

    Ein CT gibt die beste Information bei chron. Schnupfen, wie weit der Prozess schon fortgeschrittenen ist; viel besser als ein bloßes Röntgen. Auch der Zahnstatus ist ersichtlich. Von außen sieht man leider nicht, wie schlimm die Vereiterung tief drinnen ist. Es muss noch lange nicht immer äußerlich Eiter feststellbar sein, drinnen sieht das ganz anders aus. Nützen auch über mehrere Monaten verabreichtes AB nicht, dann bleibt die Möglichkeit, den Eiter operativ aus der Nase zu entfernen.



    Chron. Schnupfen im Anfangsstadium kann man natürlich diverse Mittel ausprobieren. Den besten Effekt hatte ich jeweils mit Zylexis (3x als Kur innert 10 Tagen, spätere Wiederholung nach Bedarf).

    Bestand der Schnupfen aber schon länger, dann hat keines der sonst üblichen pflanzlichen Mittel (zu denen immer geraten wird)geholfen. Was aber etwas Erleicherung bringt, sind Schleimlöser, sowie tägliche Inhalationen über Jahre. Um AB- Gabe auf lange Dauer kommt man kaum herum.

  2. #2
    Neu-Aktives Mitglied Avatar von Miriam
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    Ich sprech den Ta am Dienstag mal drauf an, ob ich das AB auch mal länger geben kann.
    Josef ist ja wie gesagt kein nasser Schnupfer, er hat keine Symptome wenn er keinen Schub hat.
    Ich bin mir aber recht sicher, dass das hier eher ein Zahnproblem ist, Dienstag weiß ich ja mehr.
    Bei Blümchen, meinem nassen Schnupfer ist es so, dass unter AB eigtl. sofort eine Besserung eintritt, das aber immer nur sehr kurz anhält. Ihr TNK ist frei, aber ihre Augn tränen dennoch ständig.
    Bei ihr war es so, dass Inhalieren kontraproduktiv war, sie kommt eigtl. am besten klar, wenn ich den Schleim nicht löse. Wahrscheinlich muss man von Tier zu Tier schauen.

    Auf jeden Fall gehts ihm mit dem AB und den Schmerzmedis deutlich besser

  3. #3
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    Die Zähne sollten natürlich immer als Ursache ausgeschlossen werden.

    AB wirkt natürlich nur begrenzt, da sich Pasteurellen nicht eliminieren lassen. Höchstens kurzfristig zurück drängen. Übrigens habe ich schon 1,5 Jahre AB verabreicht und es macht von Zustand sehr wohl einen Unterschied, ob das Kaninchen gerade AB hat oder eine Pause. Auch mit AB hat sie natürlich noch Schnupfensymptome, aber zumindest stark abgeschwächt.

    Der Eiter ist oft sehr zäh, dass er nicht abfließen kann. Darum sieht man auch nicht immer etwas, außer das Kaninchen niest gerade und wischt es sich sofort mit den Pfoten ab. Oft findet man auch nur stark verklebte Vorderpfoten, was schon alles sagt...

    Wenn der Eiter zu tief drin sitzt, zerstört er die Knochen und das Gewebe...
    Inhalieren nützt immer, da es die Schleimhäute befeuchtet, die die Funktion haben, die Bakterien abzutöten. Es ist schlecht, wenn die Schleimhäute nicht mehr richtig funktionieren, egal ob bei Mensch oder Tier. Das verstärkt die Infektion.

    Natürlich ist es auch immer mit Stress verbunden für das Kaninchen, wenn man es einfangen und täglich therapieren muss. Da muss man eben einen Weg finden mit Belohnung (Leckerli etc.), was ihm den Stress etwas mildert. Stress ist natürlich immer kontraproduktiv. Man kann zusätzlich auch v.a. im Winter einen Luftbefeuchter laufen lassen.

  4. #4
    Neu-Aktives Mitglied Avatar von Miriam
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    Du meinst du hast 1,5 Jahre durchgehend AB gegeben? Ist dann nicht die Darmflora nicht vollkommen hinüber?
    Also ich achte da schon drauf wegen Eiter etc. Bei Josef ist es schon so, dass wenn er keinen Schub hat, er wirklich eine komplett trockene Nase hat. Er hat ja jetzt auch keine Probleme mit der Nase, sondern nur einseitig dem Auge - was ja wirklich eher für Zähne spricht. Er zeigt auch typische Anzeichen beim Kauen (z. B. Mund beim Kauen weit aufreissen).
    Bei Blümchen ist es so, dass alles gut abfließt. Ich hab lange mit hr inhalliert, mehrmals am Tag mit einem Ultraschallvernebler entweder mit Emser, mit NACL und z. T. auch Schmleimlöser.
    Das ist auch gar kein Stress für sie, lässt sie sich super gefallen. Aber ich hab wirklich festgestellt, dass das dann zu viel des guten ist. Ich hab das auch mit der TA besprochen und die hat gesagt, dass das durchaus sein kann, dass dann bei ihr die Flimmerhärrchen zu sehr gereizt werden. Es ist bei ihr ja nicht so, dass nichts abfließen kann. Seit ich das die letzten Monate nicht mehr mache, geht es ihr einfach deutlich besser. Ich würds sofort wieder tun, wenn ich wüsste es hilft ihr - liebdn gern! Ich wär ja froh drüber, aber wie gesagt, inn ihrem Fall scheint es kontraproduktiv zu sein.

  5. #5
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    Nein, nicht durchgehend AB. Ich hatte immer ein paar Monaten Pausen dazwischen auf 2,5 Jahren verteilt.

    Natürlich gab es die ganze Zeit immer BeneBac für die Verdauung. Irgendwann hat sie trotzdem nach langer Zeit Probleme mit Matschkot bekommen. Bis sie angefangen hat, sich selbst zu therapieren, indem sie regelmäßig den frischen Kot vom Partnertier frass. Das half dann schlagartig! Ich war echt erstaunt, aber sie ist auch so mit Abstand das intelligenteste Kaninchen, was ich je hatte. Obwohl Kotfressen vielleicht eher instinktiv geschah..

    Vor fast 3 Monaten hatte sie die große Nasen- OP, wo ein großes Loch (> 1 cm Durchmesser) in den Knochen gemacht wurde um den kompletten Eiter heraus zu holen. Eigentlich hat das sonst recht gute Prognose, aber sie ist schon sehr alt (fast 9) und die Zerstörungen schon zu weit fortgeschritten. Aktuell hat sie keine AB mehr und der Zustand ist wieder schlecht, fast wie vor der OP...

    Mein letzter Verstorbener hatte fast immer eine trockene Nase (vielleicht mal feucht) und selten Niesen. Bis dann das Auge chronisch zu tränen begannen. Zähne waren alle top. Der TNK leider dann komplett verkalkt, wie auch diesselbe Seite der Nasennebenhöhlen. Da ging keine Luft mehr durch. Und das alles, obwohl bei ihm NIE Eiter sichtbar war!

    Aber wenn Deiner Probleme mit dem Kauen hat, spricht das für Zahnprobleme.

  6. #6
    Neu-Aktives Mitglied Avatar von Miriam
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    Achso, dann versteh ich dich!
    Klar, das mach ich auch so mit dem AB. Wenns schlimmer wird bekommt Blümchen auch AB, meist alle paar Monate. So hab ich das immer mit meinen nassen Schnupfern gemacht.
    Immer wenn ich das Gefühl hatte es wird nochmal schlimmer gabs in Rücksprache mit dem TA AB.
    Aber wie gesagt, dass war dann immer so schlagartig kurz besser und dann wieder bei alten.
    Ich versuch halt auch viel über Fütterung zu machen (Thymian, Meerrettich, Efeu, Ingwer, Spitzwegerich, Salbei etc.) und geb Kurweise immer mal wieder versch. pflanzliche Sachen (Rodicare immun, Pulmo, Angocin etc.).
    Mit meinen anderen nassen Schnupfen hab ich auch täglich inhaliert, nur bei Blümchen aktuell nicht mehr....
    Bei mir wars so, dass viele meiner Tiere lange Jahre gar keine Symptome hatten und es dann mit dem Alter ganz schleichend immer schlimmer wurde sowohl mit der Nase als auch mit den Augen. Ich denke da sieht man einfach auch wie stark das mit dem Immunsystem zusammenhängt. Meine letzten beiden Schnupfer sind auch sehr alt geworden, Samson wurde 14 und Emily 12 und beide sind an etwas anderem gestorben.
    So klassisch mit Schüben - wie bei Josef - hatte ich das noch nie. Beim letzten Schub ging das unter AB nach 7 Tagen weg und dann war er 6 Monate komplett symptomfrei. Aber das hier ist schon anders als beim letzten Mal, da denke ich wirklich eher an die Zähne.
    Das mit der OP ist natürlich ein ziemlicher Eingriff. Mein TA hat mir auch mal von solchen Ops berichtet. Ich würde das aber auch immer abhängig machen vom Alter, den Chancen etc...
    Ich finde eh, das Ganze ist ein ständiger Abwägungsprozess und ein ständiges auf und ab....
    Samson hatte zum Schluss ja ganz heftige Probleme mit dem Auge und ich hab ihm dann in Rücksprache mit dem Tierarzt dauerhaft eine hohe Dosis Schmerzmittel und antibiotische Augentropfen gegeben. Eine OP wollte ich ihm in seinem hohen Alter nicht mehr zumuten und mein Tierazt hat es auch so eingeschätzt, dass er es vermutlilch nicht überlebt hätte.....so hatte er noch ein paar gute Jahre.
    Aber das mit dem CT und dem Eiter werde ich auch mal ansprechen....
    Gibt einem ja schon zu denken, wenn das so krass zerstört war obwohl du von außen nichts bemerkt hast...
    Geändert von Miriam (12.04.2020 um 19:20 Uhr)

  7. #7
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    Keine Ahnung, ob das häufiger so ist, dass man von außen praktisch nichts merkt. Hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich viel früher ein CT gemacht. Es war das zahmste Kuschelkaninchen, was ich je sah und eines meiner Seelenkaninchen. Ein CT bringt aber in erster Linie etwas, wenn man die Nase operieren lässt.

    Meine Seniorin hatte im letzten halben Jahr 2 große OP: zuerst Augenentfernung. Da blieb mir als Alternative nur das Einschläfern, deshalb habe ich es gewagt. Und ich war erstaunt, dass sie beide schweren OP überlebt hat.

    Und mir wurde gesagt, dass in den ganz schlimmen Fällen den Kaninchen lebenslang AB verabreicht wird, wenn es keine anderen Alternativen mehr gibt.

    Ihre Nierenwerte habe ich nach über 1.5 Jahren AB auch überprüfen lassen: die waren noch knapp okay. Aber wenn sie noch länger AB kriegt, werden die Nieren sicher immer mehr geschädigt bis zum Versagen... Aber ich bin froh, dass sie nun nach 2.5 Jahren schweren Schnupfen und nach fast so länger Augenerkrankung immer noch lebt. Ansprüche auf noch längeres Leben habe ich nicht: sie soll nur nicht leiden müssen, was sie mit dem Auge lange genug tat.

    All meine Schnupfern hatten über Jahre nur immer leichte Symptome, die kaum je mit AB behandelt werden mussten. Nur im Alter wurde es immer schlimmer, weil eben das Immunsystem nachlässt, was normal ist...

  8. #8
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    Gibt es ein aktuelle Blutbild? Ich hatte mal einen Schnupfer der parallel später eine Anämie entwickelte, so etwas führt ja auch zu inappetenz.

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