Ich hab da einen Mittelweg. Ich lege das Futter abends aus, an 4 Futterstellen. Die Altvögel fressen morgens nach dem Aufstehen, also bei Sonnenaufgang. Danach können sie sich ausgiebig um ihre Jungen kümmern. Bis 11 Uhr ist nahezu alles weggefressen. Die Meisenknödel reichen vielleicht bis nachmittag. Das Futter reicht also nicht aus, um auch noch die gesamte Jungbrut damit zu füttern. Das ist von mir auch absichtlich nicht gewollt, das dies Futter nicht artgerecht und nicht gesund ist für Nestlinge. Die brauchen unbedingt tierische Nahrung. Ich habe früher verschiedene Finkenarten gezüchtet. Auch eingie schwer nachzüchtbare. Und die wurden nur groß, wenn sie ansatzweise artgerechtes Futter bekamen. Also viel tierisches Eiweiss.

Ich füttere seit 16 Jahren so und bei mir werden seitdem jedes Jahr 3 Bruten von Meisen, Grünfinken und Spatzen groß, mit je 5 Jungtieren pro Gelege. Das ist sehr deutlich mehr, als vorher ohne Zufütterung. Dazu kommen noch massenhaft Stare, die in Schwärmen kommen und daher nicht zugeordnet werden können. Wir leben am Standrand, die Natur beginnt in ca. 300 m Entfernung. Von dort kommen viele Vögel zum Futter holen. Außerdem gibt es rundum große Gärten, 800 m² und mehr. Leider gab es im letzten Jahr kaum junge Grünfinken oder Spatzen. Ich denke, wegen der extremen Trockenheit haben sie zu wenig Insekten gefunden. Meisen und kleine Insektenfresser sind Kletterkünstler, die kraxeln überall rum. Aber Finken sind zu schwer und weniger geschickt. Die sind mehr auf leichter erreichbare Insekten angewiesen. Es gibt außerdem Rotkehlchen, ZilpZalp, Mönchsgrasmücke, eine Laubsängerart, Zaunkönige, Girlitze, Zeisige, Buchfinken und Kernbeißer. Sie suchen in den Bäumen nach Insekten und nehmen sich auch mal was vom angebotenen Futter. Aber nur in Maßen. Nach dem, was ich beobachte, funktioniert das hier sehr gut so.