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Thema: Versorgung sensibler Nins in Notfallsituationen

  1. #1

    Idee Versorgung sensibler Nins in Notfallsituationen

    Hallo, ihr vielen lieben Kaninchenexperten!
    Da meine kleine süße Pummelfee mir heute Morgen mal wieder einen kurzen Schreck eingejagt hat, bin ich auf der Suche nach Lösungen und Erfahrungen:
    Wenn eines eurer Kaninchen morgens nicht fressen kommt, sondern in einer Ecke kauert, und ihr zügig zur Arbeit müsst und gerade heute auch erst in 8-10 Std. sich jmd. wieder kümmern könnte. Und das eh schon angeschlagene Nin auf ungewohnte Umgebung mit Trübsinnigkeit und Zickigkeitsanfällen reagiert. Was würdet ihr tun?
    Zum TA / in die Klinik bringen allein? Mit einem oder beiden Partnern? Was bedeutet eurer Erfahrung oder Einschätzung nach mehr Stress für das Nin bzw. die Gruppe: Die enge Box zusammen oder die zeitweilige Isolation und Rückkehr?
    Zum Glück im Moment nur vorsorglich gefragt...

  2. #2
    Gast
    Gast

    Standard

    Huhu ,

    generell gilt: wenn ein Kaninchen nicht frisst, apathisch wirkt, es ihm offensichtlich nicht gut geht, dann gehört es zügig einem TA vorgestellt.

    Ich selbst habe schon erlebt, dass solche Situationen natürlich zu unpassenden Zeiten eintreten (man muss zur Arbeit oder hat einen anderen wichtigen Termin...). Dann hilft nur eins, ich muss es irgendwie hinbekommen, dass mein Tier trotzdem zügig zum TA kommt, da hilft alles nichts. Entweder nehme ich spontan einen (halben) Tag Urlaub, manche können Überstunden nehmen oder ich muss mir jemanden organisieren, der das Tier zum TA fährt. Ich habe das Tier auf dem Weg zur Arbeit auch schonmal beim TA abgegeben und später wieder abgeholt.

    Es findet sich in der Regel immer eine Lösung uns es ist gut, wenn man sich vorher darüber Gedanken macht .

    Denn es ist keine Option, das Tier wissentlich stundenlang in diesem Zustand zu belassen. Das kann das Tier im schlechtesten Fall das Leben kosten.
    Geändert von Claudia Mü. (02.10.2018 um 14:09 Uhr)

  3. #3

    Standard

    Danke für deine Antwort! Hast du auch schon mal so ein Sensibelchen gehabt, auf das die Beschreibung oben ungefähr zutrifft? Meine beiden anderen würde ich auch einfach direkt zum TA bringen und den Tag dalassen. Nur bei meiner Loli frage ich mich, weil Unbekanntes sie so übermäßig stresst, ob ich ihr zumindest die Anderen zur Seite stellen sollte. Oder ob das der noch größere Stress für die Gruppe wär. Vielleicht gibt es Erfahrungen mit solchen Nins, die allein/in fremder Umgebung quasi erstarren? Hilft vielleicht sogar schon der Lieblingsteppich o. Ä.?

  4. #4
    Vertrauensperson Avatar von Margit
    Registriert seit: 31.03.2010
    Ort: Ratingen
    Beiträge: 7.758

    Standard

    Ich mache es vom jeweiligen Partnertier abhängig, ob ich beide zum TA bringe.

    Lilo, die immer eine tickende Zeitbombe war, habe ich vor der Arbeit bei meiner TÄ abgegeben und danach wieder abgeholt.

  5. #5

    Standard

    Ah, also wenn die Partnertiere da cooler sind, ruhig mit hinbringen? Dann eher beide Partner, also die ganze Gruppe, oder nur eins und das dritte bleibt zuhause?
    Jo, so in die Richtung Zeitbömbchen geht Loli nämlich auch ab und zu mal...

  6. #6
    Gast
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Margit Beitrag anzeigen
    Ich mache es vom jeweiligen Partnertier abhängig, ob ich beide zum TA bringe.
    Ja, richtig, so würde ich das auch machen.

  7. #7

    Standard

    OK, das hieße: Im Zweifelsfall hat die Stressminimierung für die gesunden Tiere Vorrang vor der Stressminimierung für das kranke Tier. Sind die gesunden Tiere aber topfit, unerschrocken und fürsorglich, können sie dem kranken Partner in der TA-Box eine gute Unterstützung sein. Ob eins oder beide. Das habe ich so hoffentlich richtig verstanden!

  8. #8
    Gast
    Gast

    Standard

    Ja. Das ist natürlich aus der Ferne schwer zu beurteilen. Gestresst sind die gesunden Partnertiere auch, wenn ich sie mit zum TA nehme. Das ist bislang glücklicherweise nur im Rahmen von Zusammenführungen vorgekommen, wenn da einer mal zum TA musste (aus diversen Gründen) oder wenn die ZF frisch abgeschlossen ist. Dann nehme ich immer ein Partnertier der neuen Gruppe oder das Partnertier mit.

    Und wenn ich ein Tier hätte, dass so reagiert wie deins, dann würde ich in jedem Fall das Partnertier mitnehmen, es sei denn, dass Partnertier wäre durch die Situation so derbe geschockt/verängstigt, dass eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu befürchten ist.

  9. #9

    Standard

    Danke!
    Und noch eine kleine Frage: Würdest du eher den engeren Bezugspartner mitnehmen oder eher den Partner, gegen den beim Wiedersehen evtl. gezickt würde?
    Schwer abzuschätzen, ich weiß, aber vom Bauchgefühl her...
    Geändert von Knopfauge (02.10.2018 um 15:36 Uhr)

  10. #10
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.902

    Standard

    Ich würde es vorher mit dem Tierarzt absprechen in wie weit Partnertiere mitgebracht werden sollen. Wenn ein Tier wirklich akut krank ist und man einen Überblick über dessen Kot/Urin und auch Freßverhalten möchte hilft ein zweites Tier ja leider nicht.

    Wenn ein Partner mit soll, dann einer der geliebt ist und kein Feind.

    Zur Situation an sich: Ich schließe mich den anderen an und ich gehe auch nicht 10 Stunden außer Haus wenn ein Tier morgens auch nur irgendwie seltsam ist.

  11. #11
    Vertrauensperson Avatar von Margit
    Registriert seit: 31.03.2010
    Ort: Ratingen
    Beiträge: 7.758

    Standard

    Lilo liebte die Praxis und meine Tierärztin. Kaum saßen wir im Wartezimmer, rüttelte Lilo an der Tür der Transportbox und wollte raus. Ebenso, wenn ich die Box auf den Behandlungstisch stellte. Sie kam gleich raus, wenn ich die Tür öffnet, wartete auf die TÄ und ließ sich ohne Umschweife untersuchen.

    Rambo schrie jedoch beim TA immer, deswegen blieb er besser zuhause.

  12. #12

    Standard

    Wow... Wie schön wäre es, wenn jeder TA und jede Klinik so ein lässiges Praxiskaninchen hätte wie Lilo, das allen stationären Gästen mal ganz entspannt die Angst wegkuscheln könnte!

  13. #13
    erfahrener Benutzer Avatar von BirgitL
    Registriert seit: 20.04.2008
    Ort: Köln
    Beiträge: 2.575

    Standard

    Hallo meine Liebe ,

    ich hatte dir ja Bilder vom Temperaturmessen versprochen und die hab ich auch noch gemacht nur per PN kann ich Bilder nur von einer URL einfügen, nicht direkt vom PC also schicke ich die Bilder hier:

    Anbei also zwei Bilder von Finn, vorigen Freitagmittag, beim Temperaturmessen im Popo. Wenn man alleine ist, ist die Rückenlage - so finde ich - am einfachsten, da das Hasi dann eine Schreckstarre hat und man gut agieren kann.

    Wichtig ist, dass man gaaaanz vorsichtig das mit Vasiline eingefettete Thermometer tief genug (2 cm) in die richtige Öffnung einführt. Mit ein bisschen Übung findet man "den richtigen Weg"; ganz wichtig: nicht gegen einen Widerstand "herumstochern" - dann besteht Verletzngsgefahr. Lieber neu ansetzen, als stochern. Das Thermometer danach gründlich desinfizieren.

    K800_20181019_120427.jpg

    K800_20181019_120515.jpg

    K800_20181019_120445.jpg

    Finns Temperatur war perfekt, wie man sieht .... 39,5 Grad - er war aufgeregt .... Fotoshooting in dieser Position .....

    Die Normaltemperatur liegt bei einem gesunden Kaninchen bei 38,5 bis 39,5 Grad. 37 Grad bedeutet bereits akute Lebensgefahr und das Hasi muss sofort unters Rotlich und natürlich in tierärztliche Behandlung.

    In den ersten Tagen bei "Bauchproblemen" immer mal wieder die Temperatur überprüfen.

    Ganz liebe Grüße
    Birgit
    Geändert von BirgitL (29.10.2018 um 16:37 Uhr)

  14. #14

    Standard

    Vielen Dank, liebe Birgit, für dieses super Tutorial!
    Ich hatte vorher tatsächlich doch noch zwei Sachen falsch bzw. suboptimal gemacht: Zum Einen habe ich Lola mit dem Rücken ganz gerade zwischen meinen Oberschenkeln platziert und nicht so wie du hier schräg auf meinem Unterbauch. Unterbauch sieht viel sicherer aus. Zum Anderen habe ich das Thermometer nur ca. 1 cm tief eingeführt. Es maß zwar, aber gut zu wissen, dass man ruhig auch 2 rein sollte, um ein genaues Ergebnis zu bekommen!
    Ich war auf jeden Fall total baff, wie easy das Temperaturmessen geht, sogar alleine. DANKESCHÖN für diesen sehr wertvollen Tipp, das gehört ab sofort zum sofortigen Standardprogramm in Verdachtssituationen!

  15. #15
    erfahrener Benutzer Avatar von BirgitL
    Registriert seit: 20.04.2008
    Ort: Köln
    Beiträge: 2.575

    Standard

    ich freu´ mich, wenn ich dir helfen konnte , denke dass die meisten Leute (wie auch ich früher) totale Angst vorm Temperaturmessen haben und es ist soo einfach und funktioniert bei fast jedem Ninchen. Man benötigt nur ein wenig Übung und dann ist es ganz leicht.

    Ganz viele liebe Grüße und gute Besserung für Lola
    Birgit

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