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Thema: Unsere Winterfütterung neu gedacht

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
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    Ort: Saarbrücken
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    Bis aufs "Vogelfutter" = Samen haben wir die letzten 10 Jahren die Fütterungsarten durch.
    Seit ca. 5 Jahren fütter ich den Winter über ( Nov.-März) rationiert FriFU/Kohl, Bio-Kräuterheu 2.Schnitt und vitam.Strukturmüsli > was mir in dieser Zeit wichtig ist.

    Der Großteil meiner Tiere lebt in AH, aber auch die Drinnis bekommen etwas Müsli ab.

    Ad.libt.Fütterung Wiese/Zweige/Äste geht GsD recht lange im Jahr, sodass ich mit 10 Tieren mit dieser rationierten Winterfütterung die letzten 5 Jahre sehr gut gefahren bin.

  2. #2
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.517

    Standard

    Ich habe auch verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, weil ich in den ersten Jahren mit der Winterfütterung nicht wirklich zufrieden war und mich deshalb ein bisschen durchgetestet habe. Inzwischen bin ich zufrieden und werde daran vorläufig nichts mehr ändern.

    Was ich festgestellt habe: Die große Gemüsevielfalt ad libitum funktioniert insofern nicht, als immer sehr viel liegenbleibt, das meiste nicht so gern gemocht wird und am Ende musste ich meistens mit dem einen oder anderen Kaninchen zum Zähneschleifen, offenbar war das Futter nicht strukturreich genug. Mit weniger Gemüse und dafür Strukturmüsli oder Strukturfutter oder Saaten oder Cunis oder ... wurden die Kaninchen tendenziell fett und neigten zu Blasengries. Rationierte Gemüsefütterung zeigte sich auch in großen Heukötteln (habe ich sonst noch nie bei meinen Kaninchen gehabt). Schleifen im Frühjahr mit den üblichen Verdächtigen musste ich auch.

    Gut fahre ich jetzt mit ein paar Grundprinzipien. Ganz wichtig: Es muss immer Frischfutter im Angebot sein - das zu rationieren, geht bei meinen immer nach hinten los. Allerdings gibt es ad libitum dann wirklich nur Kohl, davon meistens drei Sorten immer (Weißkohl, Wirsing, Spitzkohl), weil die immer zu bekommen und selten überteuert sind und auch immer gerne gefressen werden. Da werfe ich einfach ganze oder halbe Kohlköpfe rein und fülle auf, sobald was weg ist. Andere Sorten Kohl gibt es wechselnd dazu (oder eben nicht), Gemüsegrün wie es zu bekommen ist, außerdem ab und an mal etwas Bittersalat, gelegentlich Möhre oder anderes Knollengemüse, gelegentlich etwas Apfel. Dazu gibt es Heu und im Idealfall Selbstgetrocknetes aus dem Sommer (dieses Jahr leider nicht), was die Natur und der Garten noch so hergeben und Schwarzkümmel- und Leinkuchen (weil manche hier zu Verstopfung durch Haare neigen), Letzteres aber auch nicht ad libitum. Cunis, Saaten o.ä. allenfalls mal als Leckerlie, sonst nichts. Tagsüber suchen sie sich im Garten selbst noch alles Mögliche zusammen (altes Laub, Gras und was weiß ich).

    Damit fahre ich super, es ist dabei noch echt preiswert, dazu regional. Zweige gibt es nahezu immer. Selberpflücken ist zeitlich im Winter nicht immer drin, denn da muss man schon viel Zeit für sehr kleine Mengen einplanen - kann man mal machen, bei vielen oder großen Kaninchen in Kombination mit einem Vollzeitjob ist das aber sicherlich nicht realistisch als Hauptnahrungsquelle, auch wenn ich es möglichst oft versuche. Verrückt machen will ich mich deswegen aber nicht.


  3. #3
    Trauert um Herzkaninchen :'( Avatar von Katharina F.
    Registriert seit: 14.09.2012
    Ort: Solingen
    Beiträge: 6.820

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    Also wir sind da auch ähnlich gut mit gefahren:
    - Frühjahr und Sommer: Wiese mit frischen Ästen und eine tgl. Ration Cunis (ca. eine Handvoll für damals 3) sowie tgl Leinpellets
    - Herbst und Winter: Gemüse ad lib, allerdings ebenfalls reduziert auf höchstens 3 - 4 Gemüsesorten tgl, die vertragen wurden. Das waren bei uns Wirsing, Chinakohl, Grünkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Fenchel, Chicoree, Staudensellerie, Kohlrabiblätter und Küchenkräuter.. da hörte es dann auch schon auf. Wir haben meistens 2 Kohlsorten und eine Gemüsesorte tgl. gefüttert. Dazu dann auch immer Leinpellets tgl.

    Das war bei uns das Optimum
    Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
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  4. #4
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 13.09.2017
    Ort: München
    Beiträge: 19

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    Hallo zusammen!

    Erstmal herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten, ich hab sie alle mit sehr viel Interesse gelesen!
    Ich sehe schon, das Thema Ernährung beschäftigt immer noch den ein oder anderen Kaninchenhalter - was ich toll finde, weil es ja auch ziemlich interessant ist und mir persönlich auch Spaß bereitet.

    Wenn Deine Kaninchen eh schon zu dick sind, würde ich kein Trofu füttern, egal welche Marke. Gesunde Tiere brauchen das nicht, auch nicht im Winter.
    Gilt das auch, wenn ich alle potentiellen Dickmacher rausfische? (Flocken und Trockengemüse, alles Blättrige und Stängelige bleibt übrig)
    Ich habe es gestern doch mal gewagt, weil ich im Fressnapf war, und mir einen Pack Grainless Herbs mitgenommen. Habe den Nasen max. 2 Esslöffel davon gegeben und alle Dickmacher ausselektiert. Das Ganze steht jetzt, einen Tag später, noch fast unberührt im Gehege, nur der Kastrat hat sich mal erbarmt, zwei Hälmchen davon zu probieren. Was mir das jetzt in Bezug auf die Vitaminversorgung meiner Kaninchen sagen soll, weiß ich nicht. Undankbares Volk Ich werde es jetzt trotzdem einmal weiter anbieten ...
    Mir geht es hierbei eben auch darum, dass ich Bedenken habe, dass die Tiere v.a. im Winter nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind. Auch im Sommer sind knappe 20 Arten Wiesenkräuter ja eine seltene Spitzenleistung, der momentane Durchschnitt liegt bei 10-12 Kräuter pro Mahlzeit. Ob das langt, ich weiß es nicht.


    Solange es funktioniert und alle gesund damit sind, lass es wie bisher. Änderungen können da auch durchaus Schlechtes hervorrufen, auch wenn es bei anderen Haltern und Kaninchen Besserung verschafft.
    Genau davor habe ich tatsächlich auch Angst. Ja, es läuft eigentlich seit Jahren eher rund, diese Fressunlustmomente möchte man dennoch vermeiden ... Tatsächlich habe ich bei einer Rationierung aber Bedenken, dass es da zu Magenüberladungen kommt, weil der neue Kastrat doch immer recht hungrig zu sein scheint.

    Immergrüne Sträucher wie Brombeere, Himbeere, Bambus,... relativ winterharte Kräuter wie Vogelmiere, Giersch, Goldrute, Wiesenkerbel, Lavendel, Malven, Goldnessel, Löwenzahn, usw.
    Ja, an Brombeer komme ich relativ gut ran. Täglich kann ich so eine Fütterung aber nicht garantieren. Ich wate gerne alle paar Tage durch den Schnee, um Essbares zu finden, aber täglich wird es mir nicht möglich sein. Und da frage ich mich: ist es nicht besser, einheitlich nur Gemüse zu füttern (und Äste, Zweige, Brombeere etc.), als alle paar Tage dann noch zusätzlich nasse, teils gefrorene Wiese dazuzugeben? Kaninchen sind ja so verdauungsempfindlich, da mache ich mir immer Gedanken ... An sich möchte ich da zumindest zu Teilen schon durchziehen. Ob das die Hasis dann fressen, ist die andere Frage

    uch berücksichtigen einige nicht, dass die viel gefütterten Küchenkräuter ebenfalls (fast immer im Winter) aus dem Ausland kommen, behandelt sind und zudem einen sehr hohen Energiegehalt besitzen. Da muss man also bei zu Übergewicht neigenden Tieren auch aufpassen.
    Hmm .. d.h. bei übergewichtigen Tieren eher mehr Kohl als Küchenkräuter? Der erste Kohl (Weißkohl) des Jahres wird gerade schon begeistert verspeist

    In diesem Fall hier wird aber Wiese gepflückt und im Winter Gemüse ad lib zusätzlich mit Trockenkräutern und Saaten.
    Wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass die Auswahl an Saaten und Trockenkräutern nicht groß war. Es gab immer hin und wieder eine Trockenkräutermischung, wenn ich im Zooladen einkaufen war, die dann mehr oder weniger gefressen wurde. Saaten auch nur noch die, die sicher gefressen wurden, z.B. verschiedene Hirse und SBKs, zusätzlich Haferflocken.

    Allerdings denke ich,dass auch die Wildkaninchen im Winter nur ein sehr begrenztes Angebot haben und der Organismus vielleicht auch darauf eingestellt ist?
    Diesen Gedanken hatte ich auch schon öfter. Vielleicht sind kurz anhaltende Mangelzustände nicht immer schlecht, sondern durchaus so gewollt.

    Seit ca. 5 Jahren fütter ich den Winter über ( Nov.-März) rationiert FriFU/Kohl, Bio-Kräuterheu 2.Schnitt und vitam.Strukturmüsli > was mir in dieser Zeit wichtig ist.
    @animal Kommt es dann bei der Rationierung nicht dazu, dass die Tiere schlingen?

    Ganz wichtig: Es muss immer Frischfutter im Angebot sein - das zu rationieren, geht bei meinen immer nach hinten los. Allerdings gibt es ad libitum dann wirklich nur Kohl, davon meistens drei Sorten immer (Weißkohl, Wirsing, Spitzkohl), weil die immer zu bekommen und selten überteuert sind und auch immer gerne gefressen werden. Da werfe ich einfach ganze oder halbe Kohlköpfe rein und fülle auf, sobald was weg ist.
    Das, finde ich, klingt alles sehr spannend. Die Balance zwischen totalem Überangebot und Es-ist-immer-was-da ist hier ja gegeben, da sagt mir sehr zu. Damit könnte sicherlich vermieden werden, dass mein Kastrat da jedes Mal alles runterschlingt, gute Idee.



    Letzten Endes frage ich mich am Ende des Tages immer, wieviel Verständnis 'für die Sache' ich meinen Hoppels zutrauen kann. Wissen sie wirklich, was sie brauchen? Mein eigentlich wiesenerfahrenes Weibchen hat neulich, als ganz kurz beim Saubermachen im Gehege Styropor freilag, daran geknabbert und ein Stückchen gegessen. Habe es GsD gleich gesehen. Seitdem frage ich mich, wie viel man den Tieren da doch zutrauen kann an Nahrungsselektion. Der Vorfall hat mich jedenfalls nachdenklich gemacht. Dafür bleibt das Strukturfutter liegen

    Ich hoffe, niemanden vergessen zu haben.
    Danke euch für die interessanten Antworten und einen schönen Abend noch!
    Liebe Grüße

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
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    Nur kurz weil ich noch ein waches Kleinkind hier rumspringen habe: Selektieren können Kaninchen nur verlässlich mit natürlicher/natürlich im Lebensraum vorkommender Nahrung.
    Das heißt, dass es Kaninchen gibt, die teilweise Fremdkörper aufnehmen, hat nichts mit natürlichem Selekrionsverhalten zu tun, bzw. man kann deshalb nicht daraus schließen, dass das Kaninchen nicht fähig ist natürliche Nahrung zu selektieren.

  6. #6
    Trauert um Herzkaninchen :'( Avatar von Katharina F.
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    Beiträge: 6.820

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    Leider habe ich die Erfahrung machen müssen, dass das natürliche Selektieren nicht mehr bei allen Hauskaninchen funktioniert. Keine Ahnung, ob sowas rausgezüchtet werden kann oder so.. so erkläre ich es mir jedenfalls.
    Unsere kleine Lily ist an Eibe gestorben Ich werde es mir nie verzeihen, aber ich habe Tanne mit Eibe verwechselt. Und obwohl sie noch andere Äste und frische Wiese hatten, hat sie von der Eibe gefressen.
    Daher traue ich denen überhaupt nicht mehr über den Weg, was das angeht und bin echt übervorsichtig geworden bei Pflanzen, die ich nicht kenne. Da es 7 Jahre her ist, hat es sich langsam ausgeschlichen, sodass ich mittlerweile auch großzügig von der Wiese pflücke, die ich kenne und da nicht immer so hinschaue. Aber Nadelbäume hat es bei uns nie wieder gegeben.
    Liebe Grüße von Kathy und ihren Puschelpoos
    Lily, Jinny, Barney, Sammy, Kuddel, Kiwhy, Elaine
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  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
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    Bei expliziten Giftpflanzen verlasse ich mich da auch nicht drauf.
    So gesehen ist das Selektionsvermögen nicht „rausgezüchtet“, aber es verliert sich natürlich über Generationen, v.a. wenn die Tiere evtl Zeit ihres Lebens nicht mit ihrer natürlichen Nahrung in Kontakt kommen.
    Das ist alles immer begrenzt und mit Einschränkungen zu sehen. Aber im Großen und Ganzen sind auch Hauskaninchen zum Selektieren fähig - das eine mehr, das andere weniger. Was weder ein Freifahrtschein ist „hochgiftige“ Pflanzen ins Gehege zu legen, noch anderes Unbekömmliches rumliegen zu lassen. Aber passieren kann leider immer was, auch mit Gemüsefütterung.
    Und es ist auch nochmal was anderes, ob Kaninchen draußen leben, Gartenfreilauf haben und dort vielfältige Vegetation vorfinden oder ob sie in Innenhaltung leben und ausschließlich das nehmen müssen, was der Mensch ihnen vorsetzt.

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