Ich mußte bisher Lotte kastrieren lassen. Da war sie 6, herz- und leberkrank und hatte einen riesigen GB Tumor. Sie war auch so eine, ständig scheinschwanger, hat gebuddelt ohne Ende, war sehr aggressiv mir gegenüber, hat ihren Partner immer wieder belagert, durfte aber wegen des Herzens nicht operiert werden. Wirkte insgesamt sehr unzufrieden und ruhelos. Das Herz war in Behandlung und der Tumor mußte dann raus. Sie hat die OP problemlos weggesteckt und wurde 10,5 Jahre alt. Ich hatte ihr nach der OP im Flur ein Krankenlager gemacht. Sie mußte die ersten 3 Tage gepäppelt werden, da sie nicht fraß. Ansonsten hat sie das gut überstanden.

Meine kleine Emmi fing schon gleich in der Pubertät damit an. Sie ist sehr temperamentvoll und impulsiv und hat den armen Manni ohne Ende genervt. Zusätzlich nervt es die Weibchen aber auch selber, sie kommen ja kaum noch zur Ruhe. Lotte wirkte immer total gestreßt. Nach der OP war sie freundlich, ausgeglichen und geradezu zufrieden. Das wollte ich alles nicht noch mal so viele Jahre haben und habe entschieden, Emmi kastrieren zu lassen. Sie sollte aber schon 9 Monate alt sein, vom Ta aus. Emmi habe ich wegen Platzmangel dann in zwei zusammen verbundene Käfige gesteckt, wo sie bis zum Fädenziehen bleiben sollte. Sie bekam einen Body an, den sie nie angerührt hat. Auf der Wunde war ein großes elastisches Pflaster. Das habe ich anfangs täglich gewechselt, weil es sich löste. Ich habe nur die allerersten Tage Tücher in einem Käfig ausgelegt, im anderen einfach einen Flickenteppich. Als die Wunden zu und trocken waren, habe ich frische Späne und dick Heu darauf getan, da sie ja durch den Body zusätzlich geschützt war. Das war laut Ta ok. Emmi hat sich charakterlich nicht verändert. Sie ist weder träge noch fett geworden. Sie ist immer noch temperamentvoll und lebhaft und frech. Aber sie ist nicht mehr triebgesteuert, sie hat ihre innere Ruhe wieder, sie baut keine Nester mehr und läßt Manni in Ruhe. Buddelt aber nach wie vor sehr gerne. Aber das ist nun mal kaninchentypisch.

Ich würde meine Tiere nicht grundsätzlich vorsorglich kastrieren. Das war in langen Jahren und mit vielen Weibern auch noch nie nötig. Aber wenn ein Tier schon so stark davon beherrscht wird, wird es selber auf Dauer darunter leiden, da es überhaupt nicht zur Ruhe kommt und von den Hormonen angetrieben wird. Zudem kann dies zu Entzündungen an Eierstöcken und GB führen und zu Tumoren. Der Partner ist überwiegend genervt und es kommt dadurch auch zu Ehestreitereien.

Hier würde ich mit dem Ta reden, welche Narkose er anwendet, Gas oder Triple, wie die Überwachung des Tieres während der Op aussieht und wenn alles positiv wirkt, dann würde ich das machen.

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