Ich denke schon, dass Rosi ein Chaplin, also eine genetische Doppelschecke, ist. Bei der Bezeichnung "Chaplin" oder "Weißling" spielt weniger die Farbe eine Rolle (es gibt ja auch fast weiße Kaninchen, z.B. Russen oder Hotot, die keine Chaplins sind), sondern das Vorhandensein des doppelten Scheckengens, was aber in der Praxis dann meist zu Kaninchen mit sehr schwacher Zeichnung führt.

Das europäische Scheckengen, wie man es bei Riesenschecken, Tschechischen Schecken, Englischen Schecken findet, ist mit einem Semi-Lethalfaktor gekoppelt mit der Folge, dass doppelte Scheckengenträger nahezu immer ein Megacolon ausbilden.

Rosi hat zwar die Fellstruktur eines Kleinrexes, aber auch bei diesen kommt der Semi-Lethalfaktor der Schecken vor, sofern sie aus europäischen Rexlinien stammen, denn bei Dalmatiner und Kleinrexschecken stammt die Zeichnung von den englischen Schecken ab. Tiere aus amerikanischen Scheckenlinien und aus den Mantelscheckenlinien haben den Lethalfaktor normalerweise nicht.

Es könnte zwar auch sein, dass Rosi aus einer Mantelschecken- oder amerikanischen Scheckenlinie oder einer Kombination von europäischen Schecken mit diesen stammt, dann hätte sie nicht den Lethalfaktor, andererseits sprechen die übergroßen, leicht unförmigen Kötel schon für das Vorhandensein eines Megacolons.

Im Röntgen müsste man normalerweise schon erkennen, ob es bei Rosi Darmveränderungen gibt. Vielleicht wendest Du Dich mal an Nadine N., sie hatte ja schon öfter Chaplins, und bei dem kleinen Bounty haben sich beim Röntgen auch Darmveränderungen bestätigt.