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Thema: Bin ich innerlich kalt geworden, sollte ich komplett aufhören mit Tiere?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 10.148

    Standard

    Ich sehe es wie Blume...der Tod gehört dazu und das akzeptiere ich.

    Bei dem einen Tier tut es etwas mehr weh als bei einem anderen, Tränen fließen bei jedem, aber dann ist es für mich ok und ich denke mit Dankbarkeit an die schönen Momente und nicht mit Traurigkeit an den Abschied.

    Wichtig für mich ist auch immer, dass das Tier nicht lange leiden muss(te), das könnte ich nicht vor mir verantworten.
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Terrahamster
    Registriert seit: 10.12.2016
    Ort: Itzehoe
    Beiträge: 593

    Standard

    Ich habe auch schon einige Tiere auf ihrem letzten Weg begleitet. Man lernt mit der Zeit, den Tod als unabwendbaren, natürlichen Prozess zu sehen, manchmal gar als guten Freund, der ein Leiden beendet.
    Vor zwei Jahren musste ich meine geschätzt 16 Jahre alte Katze gehen lassen, weil sie von einer auf die nächste Stunde an den Hinterbeinen gelähmt war und die Lähmung sich ausbreitete. Das kam völlig unerwartet, und so etwas trifft mich härter, als wenn es ein schleichender Prozess ist, von dem ich absehen kann, dass ich an einem bestimmten Punkt den Schlussstrich ziehen muss. Ein Blick in die Augen meiner Katze zeigte aber die Wahrheit, vor der ich mich nicht verschließen konnte.

    @Amber: Deine Einstellung finde ich eher gesund. Man bekommt irgendwann ein Gefühl dafür, wenn ein Lebewesen mit der "Aura des Todes" belastet ist. Viel zu oft verdrängen Tierhalter klare Signale, weil sie nur mit dem Herzen denken und den worst case verdrängen. Fakt ist aber, dass wir alle nicht für die Ewigkeit gemacht, sondern vergänglich sind.

    Edit: Ungesund finde ich es, wenn man das Leben nicht mehr zu schätzen weiß. Wenn man sich nicht mehr an seinen Tieren oder auch dem Anblick einer schönen Blume erfreuen kann. Das Leben ist zu kurz und fragil, um sich der Traurigkeit hinzugeben.
    Geändert von Terrahamster (09.05.2018 um 12:42 Uhr)

  3. #3
    Gast
    Gast

    Standard

    Ich muss zudem sagen, wenn ich manche hier lese, wie intensiv sie trauern... manchmal denke ich, das ist nicht gesund. Dann sollte man vielleicht tatsächlich keine Tiere haben, denn die meisten Tiere (erst Recht Kaninchen) sind nicht dazu gemacht, uns ein Leben lang zu begleiten. Sie werden nunmal keine 80 Jahre... und es sind filigrane Organismen und selbst mit einem fachlich versierten Tierarzt kann man nicht alles heilen.

    Ein gesundes Maß an emotionalem Abstand ist aus meiner Sicht bei der Tierhaltung wichtig und auch erforderlich.

  4. #4
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 10.148

    Standard

    Dem kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen...
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  5. #5
    Monsterbändigerin Avatar von Conny
    Registriert seit: 26.07.2010
    Ort: :-)
    Beiträge: 4.960

    Standard

    Natürlich ist es wahrscheinlich nicht gesund, bei mir ist es so, dass ich, als zwei von unseren Monsterchen starben die ich frisch auf die Welt gekommen aufgenommen und großgezogen habe, anders und viel intensiver getrauert habe als bei unseren anderen Fellnasen. Den Tod von den beiden hab ich noch immer nicht ganz überwunden, weil er so plötzlich und unerwartet kam. Ich hab wirklich Angst davor wenn unsere drei anderen Monsterchen irgendwann mal gehen müssen, ich hoffe nur, dass sie dann sehr alt sind und ruhig einschlafen, damit könnte ich dann besser umgehen.

    Ich liebe alle unsere Fellnäschen, ich weine und bin traurig bei jedem nur, bei manchen fällt es einfach schwerer.

    Deswegen keine Tiere zu haben finde ich allerdings nicht richtig, denn sie geben einem so viel, dass es irgendwann den Verlust verblassen lässt.

    Ich weiß für mich selbst, dass ich nach unseren 5 Fellnasen mit der Kaninchenhaltung aufhören werde, ich habe Kaninchen seit ich ein Kind bin, ich brauche dann einfach mal eine Pause, ob die dann für immer ist weiß ich jetzt noch nicht.
    Im Herzen *Snoopy 05. 2008 - 24. 04. 2013* *Schneeferkelchen 08.01.2010 - 04.07.2016* *Luna 08.01.2010 - 25.11.2016* *Balu 08.01.2010 - 18.10.2018* *Lumpi 01.11.2012 - 23.02.2019* *Bounty 08.01.2010 - 26.07.2020* *Fee 08.01.201 - 31.03.2021* und unsere anderen Regenbogennäschen
    "Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen" *Platon*

  6. #6
    addicted to pole Avatar von Mona K.
    Registriert seit: 23.07.2011
    Ort: Ruhrgebiet
    Beiträge: 3.345

    Standard

    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Ich sehe es wie Blume...der Tod gehört dazu und das akzeptiere ich.

    Bei dem einen Tier tut es etwas mehr weh als bei einem anderen, Tränen fließen bei jedem, aber dann ist es für mich ok und ich denke mit Dankbarkeit an die schönen Momente und nicht mit Traurigkeit an den Abschied.

    Wichtig für mich ist auch immer, dass das Tier nicht lange leiden muss(te), das könnte ich nicht vor mir verantworten.
    So ist es bei mir auch. Bei Fuzzel fiel es mir schwerer, sie im März gehen zu lassen. Mit ihr begann alles und mit ihr hört es auch auf. Aber sie hatte 10 tolle Jahre bei uns, darüber freue ich mich und sehe den Tod eher als einen Teil vom Leben an, der halt am Ende kommt. Henry gestern einschlafen zu lassen war auch schwer, aber auch bei ihm war es so, dass er eine gute Zeit bei uns hatte und seine Krankheiten bzw. Lebensqualität sich jetzt derart verschlechtert haben, dass es keinen Sinn mehr gemacht hat. Wir behalten alle in guter Erinnerung, auch mit einem Stein auf dem Herzen, wie Claudia so schön sagte, aber gleichzeitig mit einem Lachen im Herzen.

    Zitat Zitat von Claudia Mü. Beitrag anzeigen
    Ich muss zudem sagen, wenn ich manche hier lese, wie intensiv sie trauern... manchmal denke ich, das ist nicht gesund.
    Ich möchte niemandem zu Nahe treten, aber wenn man wirklich monatelang in ein tiefes Loch fällt, hat das möglicherweise andere Ursachen als den Tod des Tieres, sondern das ist vielleicht nur der Auslöser. Dass man trauert (jeder auf seine Weise) ist ok und völlig natürlich, aber monatelang an nichts anderes denken zu können und das Leben davon völlig überschattet zu haben, kommt mir auch ein wenig extrem vor.
    be a flamingo in a flock of pidgeons.

  7. #7
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.511

    Standard

    Ich kann mich nur anschließen. Ich glaube auch, dass eine nüchterne Einstellung zum Tod die Tierhaltung einfach leichter macht, weil man eben nicht das Gefühl hat, irgendwann deshalb eine Pause zu brauchen. Das heißt nicht, dass eine Variante besser oder schlechter ist, aber leichter und schwerer trifft es ganz gut.

    Jeder geht mit dem Tod eben anders um und man ist ja nicht dazu verpflichtet, zu trauern. Auch finde ich es nicht verwerflich, an einem Tier mehr oder weniger stark zu hängen, solange man gut für sie sorgt. Das Tier selber hat ja keinen Vorteil davon, ob du nach seinem Tod monatelang trauerst oder eben nicht, solange du vorher eben geschaut hast, dass es ihm gut geht.

    Ich habe zum Beispiel nach dem Tod eines Tieres nie das Bedürfnis nach einer Haltungspause gehabt, weil ich darin immer auch die Chance sehe, einem anderen einen guten Platz zu geben, und das tröstet mich sehr schnell. Klar kann man dieses "Ersetzen" moralisch verwerflich finden, aber den Tieren tut es doch nicht weh, also warum nicht.


  8. #8
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 10.148

    Standard

    Zitat Zitat von Keks3006 Beitrag anzeigen
    Ich habe zum Beispiel nach dem Tod eines Tieres nie das Bedürfnis nach einer Haltungspause gehabt, weil ich darin immer auch die Chance sehe, einem anderen einen guten Platz zu geben, und das tröstet mich sehr schnell.
    So sieht es bei mir auch aus..
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

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