Ich kann sehr genau verstehen, wie Du Dich fühlst. Sehr genau. Auch kenne ich das Unverständnis der umstehenden Menschen. Mir ging es mit meinem Herzenspferd genau wie Dir. Okay, ich hab die schwere Depression inkl. Selbstverletzung ausgelassen, aber ich weiß genau, was es heißt, wenn das geliebte Tier der einzige Freund ist, den man hat. Der einen hält, wenn es einem nicht gut geht, der einzige, der zuhört, der treu zu einem hält und niemals nach Fehlern sucht. Und auch mein Herzenspferd ging mit Stolz, wartete solange, bis er wußte, ich schaffe es nun, meinen Weg allein weiter zu gehen, nur mit dem Wissen, dass er doch noch auf mich aufpasst. Von dem Ort aus, an dem er jetzt ist. Ohne Schmerzen oder Luftnot. Und genau wie Blacky es bei Dir getan hat, hat auch er mir genau gesagt, wann es Zeit ist, wann er nicht mehr kann. Als ich ihn in den OP führte, blieb er auf dem Klinikgelände stehen, weigerte sich, noch einen Schritt zu tun, wieherte lautstark im Sonnenschein (es war im August 2015) und ging dann mit mir seinen letzten Weg. Ich hatte noch Hoffnung, obwohl ich es eigentlich doch schon wusste, als er sich so laut von der Welt verabschiedete. Aber es kam, wie es kommen musste, er wachte nicht mehr auf.

Noch heute fällt es mir schwer, über ihn zu reden, zu schreiben oder Bilder anzuschauen (auch jetzt laufen die Tränen wieder). Allerdings wird es tatsächlich von Tag zu Tag besser. Ich weiß, dass er immer auf mich aufpasst, auch, wenn er körperlich nicht mehr da ist. Und mein Großer hat mir einen Vertreter geschickt: bei mir blieb ein Shetty zurück, das genauso trauerte, hatte es doch seinen besten Freund auf den Hänger gehen sehen und er kam nicht wieder. Er trauerte auch zwei Jahre. Die Familie entschied, er bleibt bei uns. Also musste ein Kumpel, allein sollte er ja nicht sein. Und dieser neue Kumpel hat soviele Züge von meinem Großen, auch er versteht mich so gut und ist da, wenn ich traurig bin. Er wird meinen Großen nicht ersetzen, niemand kann jemals jemand anderen ersetzen. Aber er hilft.

Und da ich zur Zeit eine Tochter habe, die die gleichen Probleme mit sich herumschleppt (inklusive aller Dinge, die auch Du genannt hast), zur Zeit in der Klinik ist und noch lange dort wird bleiben müssen, bin ich noch mehr betroffen.

Ich wünsche Dir, dass Du Dein Leben weiterhin geordnet leben kannst, starke Freunde und Familienmitglieder hast, die Dich auffangen und dass Blacky Dir wieder einen Herzensfreund schicken wird. Vergiss nicht: sie wacht auch weiterhin über Dich und wird Dich auf allen Wegen Deines Lebens in Deinem Herzen begleiten! Alles, alles Gute!!!!