Die Falschberatung oder besser Nichtberatung durch die Tierärzte ist das eine, die war zumindest letzte Sommer noch überall gang und gäbe, als ich mir die Finger blutig gewählt habe, weil ich so ziemlich jeden Tierarzt in der Umgebung abtelefoniert hatte, um einen zu finden, der mit einem der ausländischen Impfstoffe gegen RHD2 impft - letzten Endes fand ich keinen, den meisten musste ich noch erklären, was RHD2 eigentlich ist, und schlussendlich fuhren wir dann mit einem Auto voller Langohren nach Frankreich...
und weil damals niemand eine Ahnung von RHD2 hatte, habe ich auch Leserbriefe an die Zeitung geschrieben, bis dort dann sogar ein Artikel über RHD2 erschien - so erreicht man vielleicht auch den einen oder anderen Halter, der nicht ständig beim Tierarzt ist oder sich in den Foren informiert.
Heutzutage kann ich es aber wirklich kaum noch nachvollziehen, wenn Tiere an RHD2 sterben müssen, denn mittlerweile kommt man als verantwortungsbewusster Tierarzt oder Halter kaum noch an dem Thema vorbei, in jedem Forum liest man so viele traurige Geschichten, in allen möglichen Zeitungen und sogar im Fernsehen wurde darüber berichtet und den Impfstoff gibt es mittlerweile auch bei Tierärzten in fahrbarer Entfernung. Darum verstehe ich einfach nicht, wenn jemand, der von RHD2 schon gehört hat, seine Tiere nicht impft.
Und es mag ja wenige Ausnahmen geben, dass ein Tier zu krank oder noch zu jung ist, um geimpft zu werden, bei den meisten ist aber die Impfung machbar oder zumindest das kleinere Übel, und bevor ich mir da Gedanken über vielleicht doch irgendwo im Einzelfall mal auftretende Nebenwirkungen mache oder drüber grüble, ob sich der Impfschutz bei einem kränklichen Tier überhaupt aufbaut, denke ich doch eher dran, wie schlimm es ist, wenn meine Kaninchen an dieser schrecklichen Erkrankung sterben und impfe sie einfach. Und sollte es dann mit dem Impfschutz wegen irgendwelcher Vorerkrankungen nicht geklappt haben, habe ich wenigstens alles mir Mögliche getan, um mein Tier vor diesem Tod zu bewahren.
Lesezeichen