Meinen Eltern tat Felix ziemlich Leid. Weil er ja schon 6 Jahre alt war und Mittags, Schlafenzeit, noch dazu und jetzt setzte ich ihn einfach dazu und er hat nichts vertrautes…
Meine Verwandten hatten mir gesagt das sich Blacky und Flocke nicht leiden könnten. Blacky würde Flocke andauernd jagen obwohl Flocke viel größer sei! Als ich mal bei Besuch war hatte ich das selbst miterleben können. Beide waren geimpft und Trockenfutter hatte sie auch lange nicht mehr bekommen, als ich ihnen erzählte das Trockenfutter ungesund sei.
Ich setzte die drei Kaninchen zusammen. Jedes in ein anderes Eck. (Meine Mutter holte noch sein Schlafhäuschen damit er zumindest etwas vertrautes hatte, weil er doch immer darauf saß zum schlafen…)
Flocke und Blacky waren sehr an der Umgebung interessiert. Felix mehr an diesen wuselnden Dinger die da rumliefen...er schnupperte zaghaft hinterher, folgte ihnen…Da nichts spannendes passierte fuhren meine Verwandten bald wieder heim. Ich behielt Position und beobachtete.
Irgendwann musste Felix mal pinkeln (er war mittlerweile stubenrein geworden, seit der Kastration) und er pullerte auf den Boden. Ein paar Schritte dahinter war Blacky die das roch…und plötzlich ging sie auf ihn los. Er rannte weg. Sie sprang ihm nach, er sprang hoch. Beide trafen sich in der Luft und – Felix kickte sie mit den Hinterbeinen fort.
Das wars. Es gab noch ein paar Rangeleien mit Fellflug und kleinere Biss- und Kratzverletzungen. Danach lagen alle in einer Ecke, sehr erschöpft. Das Schlafhäuschen übrigens hatte Felix seitdem nie mehr wieder angesehen. Seit dem Tag als ich ihn von dort nahm um ihn zu den beiden dazuzusetzen…es blieb immer völlig ignoriert…anscheinend mochte er es doch nicht oder verband es mit schlechtem….) Ein paar Stunden später trafen sich alle in der Mitte beim Wiesenberg wo sie zu dritt fraßen.
Ich machte mich daran das Außengehege fertig zu machen. Zwei Tage später setzte ich sie darin um…
Als die Impfungen im Oktober aufgefrischt gehörten nahm ich Felix mit und ließ ihn wie die anderen beiden gegen Myxo, RHD und Kaninchenschupfen impfen.
Dann kam der Winter. Es war zu überlegen wohin mit dem Außengehege. Es war nicht mal hüfthoch. Die Chancen standen gut das es komplett eingeschneit wird (jaja, tiefster bayrischer Wald…)
Also trugen wir das Außengehege auf die Terrasse. Dort legte ich einen alten Teppich über den Gitterboden. Der Winter konnte kommen. Weihnachten kam. Die Terassentür war toll weil sie Möglichkeit hatten mal ins Haus zu kommen. Felix nutzte das gerne, die anderen beiden hatten Angst. Flocke war sehr scheu. Blacky sehr dominant, ließ sich nicht gerne streicheln, sondern griff an. Flocke rannte immer weg und Felix…rannte immer auf mich zu. Die anderen beiden hatten das wohl beobachtet denn nach und nach wurde auch Blacky immer zutraulicher und Flocke- naja sobald sie kam wurde sie von Blacky weggescheucht. Manchmal auch von Felix. Manchmal scheuchte er auch alle beide wenn sie ihn nicht in Ruhe schlafen ließen. Blacky und Felix liebten sich abgöttisch…und Flocke legte sich auch gerne dazu und wurde akzeptiert. Weil sie so groß, weich, warm und flauschig war.
In dem Internetforum erzählte mir eine davon im Kaninchenschutzforum zu sein. Ich beschloss auch mal hinein zu gucken und las mir gerne alles durch – vieles war sehr fremd. Vor allem wie krank immer alle waren…Die Bilder fand ich sehr beeindruckend von den Außengehegen. Begehbar. Das war schon toll.
Im Frühling wurde das Gehege wieder an seinen alten Stand gesetzt.
Es gab dabei übrigens eine kleine Stelle die nicht von Draht geschützt war. Ein schmaler Streifen. Der sich aber optisch nicht vom Rest unterschied.
Trotzdem fand ich eines Tages die Kaninchen morgens schlapp vor. Richtig erledigt und müde. Meistens sah ich nur zwei, das dritte war immer irgendwie weg…als ich dann mal nachschauen ging entdeckte ich ein großes Loch an genau dieser Stelle. Als ob sie es gerochen hätten das genau DA kein Draht ist…und Felix? Der stand Schmiere. Die Weibchen schafften die Erde raus und er, am Eingang wartend, schob die Erde beiseite. Pfotenschüttelnd. Irgendwann wurde er mutiger und machte sogar selbst mit. Ich holte einen Besenstiel und maß nach. In nur einer Nacht hatten sie eine Länge geschafft um einen ganzen Besenstil zu verschlucken…
Also kam auch dort Draht hin.
Der Nächste Winter kam und das Gehege musste wieder auf die Terrasse. Ich merkte, dass das keine Lösung war. Es wurde immer maroder. Etwas richtiges musste her. Ich zeigte meinem Vater einige Sachen und Möglichkeiten…unter „schön“ verstand er was anderes…
Aber er tat mir den Gefallen.
Im Frühling fingen wir an zu graben. Besser gesagt, ich, mit einer kleinen Handschaufel. Für unser Vorhaben musste leider auch der Flieder weichen um den wir das alte Außengehege herum gebaut haben…Mit Spate und Handschaufel gruben ich, mein Ex und mein Vater 60 Zentimeter tief…4 Meter lang…zwei Meter breit…ich kaufte Draht, verlegte ihn, verschaffte mir eine Narbe…In der Zwischenzeit sägte mein Vater die Balken zu, ich strich die Balken an, damit sie ja nicht schnell verrotteten, dreimal. Mein Vater informierte sich wie man eine Tür baute…er war sehr stolz darauf…und da es nicht reichte ein Rechteck zu bauen denn wenn der Wind kam würde alles zusammen stürzen. Man brauchte so diagonale Stützen darin…Ein Dach brauchten wir. Und alles Mardersicher.
Wir werkelten wie die bekloppten daran denn die Tage wurden immer schöner. Um 7 Uhr morgens standen wir auf und werkelten bis 10 Uhr Abends (Sommer) am Außengehege. Ich verstauchte oder zehrte mir meinen rechten Arm von lauter Rundnägel ins Holz hämmern damit der Draht hielt (noch mehr Narben…)
Dann war es endlich fertig. Innendeko. Toll!
(ich bekomm das Bild nicht gerade....sorry...)
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