Ich muss zugeben, ich und meine Eltern haben die Hoffnung so gut wie aufgegeben. Wir haben gestern Abend beim Tierarzt das Blutbild erfragt. Er sagt es ist nicht in einem Endzustand, jedoch sind die Nierenwerte schon eindeutig schlecht, die weißen Blutkörperchen sind erhöht, was bei Kaninchen wohl selten ist, und ein anderer Wert, ich konnte mir den Namen nicht merken, irgendwas mit C, ist auch stark erniedrigt, was anzeigt, dass Lollo unterernährt ist.
Er hat in letzter Zeit tatsächlich abgenommen (sieht bei ihm ziemlich heftig aus, weil er schon von Natur aus immer sehr dünn war), obwohl er so viel isst wie immer und er auch seine Samenmischung über alles liebt und gar nicht genug davon bekommen kann. Der Tierarzt sagt, dass weist daraufhin, dass sein Stoffwechsel und die Verdauungsprozesse nicht mehr funktionieren (hat allerdings kein Durchfall oder so...)
Auch mit dem Pipi machen funktioniert es nicht, wenn ich seinen wunden Po wasche, kommt es total unkontrolliert hinaus. Dies war auch schon länger so, ich glaube schon seit dem ersten E.c. Ausbruch, man hat uns aber nie eine Behandlung expliziet dagegen verschrieben, ich schätze mal da gibt's keine.
Die Wunden am Po werden immer schlimmer, das Fell ist am Unterkörper fast komplett ausgefallen, und am Bauch, wo sein Pipimann draufdrückt, hat er eine große eiterige Wunde. Da bringt alles baden und einsalben nicht, die wunden entstehen, obwohl er auf weichem Boden sitzt, ich bin echt ratlos...
Und all das nur wegen dieser Hinterbeine, sein Kopf und alles funktioniert doch noch Er spürt seine Hinterbeine, er zeigt Reflexe, aber das Problem sind halt die Kontrakturen und dass er gar keine Muskeln mehr drin hat, man fühlt nur noch Haut und Knochen. Soweit ich das verstanden habe, meint der Tierarzt, dass das die Hinterbeine (und auch nicht nur eines von beiden, drei Beine würden ja reichen) unmöglich wieder erholen können und sie in dieser Stellung bleiben werden, selbst wenn das E.c. eingedämmt wird. Wenn man sich im Vergleich den Unterkörper meiner anderen Kaninchen anguckt, ist das schon heftig.
Und der Tierarzt kennt sich sehr gut aus mit Kaninchen und ist eigentlich berüchtigt dafür, dass er schon vielen E.c. Kaninchen geholfen hat, ehrlich ist und erst sehr spät aufgibt. Doch Lollos Leben schätzt er nur noch als ein "Leiden" ein und hat schon von Tierquälerei geredet. Er sagt, dass wir ihn nur zur Tode pflegen werden. Das macht mir große Angst, ich möchte nicht, dass mein Kaninchen leidet, wenn es sowieso keine Hoffnung mehr gibt

Ich denke, dass der Tierarzt recht hat, nur wollte ich mir noch ein paar andere Meinungen einholen, denn egal wie sehr ich das Fachwissen dieses Tierarztes schätze, solch eine Entscheidung kann ich nicht nur von der Ansicht einer Person abhängig machen...

@Katharina: Das ist sehr lieb von dir, dass du nochmal nachfragen würdest. Nur ich denke, es würde nichts bringen, weil ich verstanden habe, was der Tierarzt sagt...wie es aussieht ist es einfach fast unmöglich, dass seine Beine wieder besser werden und für diese geringe Wahrscheinlichkeit (ich weiß nicht, ob es überhaupt noch eine gibt ) lohnt es sich nicht ihn noch am leben zu halten und ihn leiden zu lassen. Durch die Schmerzmittel fühlt er zwar die Wunde nicht so stark, doch er kann sich wirklich nicht mehr bewegen und nur in einer Position sitzen/liegen

Hier ein paar Bilder von Lollos jetzigen Zustand:
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Es sieht wirklich schrecklich aus, am Bauch überall weißer Eiter. Er sitzt weich, aber ich glaube er sitzt zum Teil auf seinen knochigen Beinen die sich in seine Haut drücken

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Hier sieht man die steifen Beine, das eine lässt sich gar nicht mehr bewegen, das andere nur sehr wenig. Er zeigt leichte Reflexe in beiden Beinen, spüren tut er sie also noch, aber diese Fehlhaltung wird wohl schätze ich nicht mehr weggehen

Er wirkt auf mich sehr traurig, wenn ich daran denke was für ein lebensfrohes, aktives Kaninchen er mit seinen 3 Beinen einmal war. Seine Ohren sind die meiste Zeit nicht aufgestellt. Manchmal versucht er ein paar cm zu robben, aber dann fällt er hin und macht ein gequältes Geräusch.

Andererseits frisst er sehr gut, wenn wir ihn baden nutzt er dies aus um seine Beine zu putzen, an die er aus dieser Position heraus drankommt.

Wenn es in ein paar Tagen nicht besser wird, werden wir wohl einen Tierarzt rufen, der ihn dann in seinem Zuhause bei seinen zwei Kameraden einschläfert. In diesem Zustand geht es ihm glaub ich wirklich nicht mehr gut, auch wenn er Nahrung aufnimmt. Es ist einfach so eine schwere Entscheidung weil ich ihn nicht fragen kann, ob und wielange er noch weiter kämpfen will. Nicht das ich ihn einschläfern lasse und in Wirklichkeit hätte es doch noch besser werden können. Was sagt ihr?