Am Donnerstag, den 13.04.2017, hat uns nach kurzer heftiger Krankheit unser Hubi verlassen.
Er hatte am Mittwoch nachmittag das Fressen eingestellt, wir haben ihm dann jede Stunde etwas Brei zugefüttert und Medikamente gegeben (Bezopet, Dimeticon, Metacam, Spascuprel, MCP), aber als er nicht köttelte fuhren wir zum Tierarzt.
Das Röntgenbild zeigte eine Magenüberladung, aufgegasten Dünndarm und leeren Dickdarm. Vermutung war ein Bezoar, weil er ja auch im Fellwechsel war. Wir hatten ihm schon vorbeugend immer wieder Bezopet gegeben, aber es hat nicht ausgereicht.
Wir wollten ihn nicht aufgeben und fuhren in die Tierklinik in Biesdorf, die noch Kapazitäten für eine OP hatten.
Er hat die OP überstanden, aber schon starke Blutungen im Magen gehabt. Am Magenausgang bis in den Darm hinein war ein riesiges Fellgewirr, das nichts mehr durchgelassen hatte. Dann nach der OP hat der Kreislauf versagt und er ist gestorben.
Wir sind unendlich traurig.
Hubi war so ein tolles Kaninchen, wir wir selten eines hatten.
Das ist unser Lieblingsfoto von ihm, mit seiner Möhrenschnute nach einer Raspelmöhrenmahlzeit.
Er war immer mittendrin, statt nur dabei:
auf dem Bett
oder auch darunter
Er kam, um unserem alten Pepino Gesellschaft zu leisten,
was er auch liebevoll machte bis zu dessen Tod am 25. Dezember letzten Jahres:
Er lernte seiner viel zu kurzen Zeit hier viele neue Freunde kennen,
neben Pepino auch die kleine Tess, mit der er sehr gut harmonierte, bis auch sie uns auch vor Weihnachten verließ.
Nur mit einem wollte er partout nix zu tun haben:
Einstein, ein kleines Wuschel-Stehohrkaninchen.
Da war Krieg angesagt:
Einstein mussten wir leider wieder weggeben, weil die Gruppe so nicht zur Ruhe kam.
Aber er hat ein prima Zuhause bei der Besitzerin des Kaninchenladens bekommen und sitzt damit sozusagen an der Quelle ;0) .
Nachdem Tess und Pepino verstorben waren, nahmen wir ja Nelson und Daphne aus dem Tierheim Berlin auf. Die Vergesellschaftung war nicht einfach, dauerte lang, aber am Ende war es eine prima Gruppe, eine reine Tierheim-Truppe:
Es wurde ausgiebig zusammen gekuschelt
und gemeinsam gefuttert
Besonders gern lag er mit Daphne zusammen.
Er lernte Berühmtheiten kennen,
der Kriminalbiologe und Kaninchenfreund Dr. Mark Benecke kraulte ihn
Und ich bin sehr froh, dass er noch die Eröffnung der Balkonsaison miterlebte:
Es gibt so viele Fotos mit ihm, mit Daphne auf dem Heuklo
Oder auch allein auf seinem Kissen, ganz entspannt:
Mit seinem Kumpel Nelson auf dem Flur:
Und mit Daphne auf dem Kissen, noch letzten Dienstag, zwei Tage vor seinem Tod:
Es ging alles so schnell, Dienstag abend ist er noch zusammen mit Nelson und Daphne um mich herum getobt beim Saubermachen.
Und am nächsten Tag ging es ihm dann einfach nicht gut.
Das hatten wir schon mal mit ihm, aber mit Breifütterung kamen dann wieder die Böbbel.
Diesmal nicht.
Daphne hat sich noch von ihm verabschiedet:
(Wir legen immer die verstorbenen Kaninchen in die Gruppe, bzw. lassen sie eine Weile liegen. Dann suchen sie nicht mehr nach dem Verstorbenen.)
Jetzt hat er einen Platz in unserem Garten:
auf seinem geliebten Kissen
mit seiner Breischale, von der er immer seinen Heubrei bekommen hat, den er jeden Morgen einforderte:
neben Pepino
und den so vielen anderen Lieblingen, die wir im Laufe von über 12 Jahren verloren haben.
Es wird nicht leichter, sondern immer schwerer.
Wir überlegen schon seit längerem, die Kaninchenhaltung aufzugeben, aber dann gibt es immer wieder arme Nasen, von denen wir wissen, dass sie es gut bei uns haben.
Wie Nelson und Daphne, die als Freunde für Hubi kamen und nun bei uns bleiben werden.
Jedes Kaninchen, jedes Lebewesen, ist einzigartig, etwas Besonderes, ein Individuum mit ganz eigenen ausgeprägten Charaktereigenschaften.
Das erlebt man, wenn man mit Tieren wirklich frei zusammen lebt und sie nicht in ein Zimmer oder gar einen Käfig sperrt.
Wir vermissen jeden, der uns verlassen hat und der Schmerz ist immer gegenwärtig.
Von daher sind wir auch Veganer, weil wir nicht verstehen können, wie man so etwas Einzigartiges wie ein Leben vernichten kann
nur für einen kurzen Gaumenkitzel, wo wir uns doch prima und sehr gut von Pflanzen ernähren können.
Hubi war etwas Besonderes, einmal natürlich durch seine Zahnproblematik, wir vermissen es, für ihn sein Raspelfutter herzustellen oder Kräuter und Gepflücktes kleinzuschneiden, Allein das erinnert uns täglich morgens und abends.
Kein Hubi mehr, der einen anstupst, der auf seinem Kissen auf Krauleinheiten wartet, der beim Saubermachen versucht die Schaufel wegzuschleppen, was mangels Zähnen misslingt, kein Hubi mehr auf dem Bett gemeinsam beim Mittwochskrimi auf dem I-Pad
- er fehlt an allen Ecken und Enden.
Er war phantastisch, ein Traumkaninchen, absolut menschenbezogen
und doch sehr sozial gegenüber seinen Mitkaninchen.
Das ist selten.
Er war viel zu kurz bei uns, nur 9 Monate, wird aber für immer in Erinnerung bleiben,
weil er so präsent war jeden Augenblick des Tages.
Leb wohl Hubi, ich hoffe, du hast es jetzt genauso gut, wie bei uns oder eben noch besser.
Wir alle hier vermissen dich.
Es tut uns so Leid, dass wir ihn nicht retten konnten. Trotz aller Erfahrung verlieren wir immer mal wieder den Kampf bei Magen-Darm-Sachen, es ist so frustrierend, dass es noch keine besseren Vorsorge- und Behandlungsmöglichkeiten gibt.
Es ist alles so traurig. Wir weinen um ihn.
Die Gruppe ist unvollständig, aber es ist so schwierig, jemand passenden zu finden, zumal Nelson ja noch seine Augen-OP vor sich hat und Daphne ihre Kastration. Dafür braucht es eher mehr Ruhe in der Gruppe
Ach, Hubi![]()
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