Ich hab gestern den Termin für die Kastra auf kommenden Montag gelegt. Morgen, am Samstag gehen wir zum Gesundheitscheck.

Die beiden fanden die Trennung zunächst nicht so toll. Kann ich auch verstehen, das kennen sie noch nicht. Aber als ich sie versuchsweise im Gehege zusammen gelassen habe, interessierten sie sich weniger für sich, als für das übrig gebliebene Futter des anderen (Emmi) und die Hinterlassenschaften (Manni). Sowohl gestern als auch heute. Er dachte auch schon wieder an Aufreiten, wobei da eher/auch der Grundgedanke der Dominanz durchkam. Denn er rannte auch gleich wieder angeberisch herum und verteilte seine Kötteln, wo es vorher relativ sauber war. Sie war daran nicht interessiert. Er spritzt noch nicht und ist auch nicht agressiv, aber markiert mit Pfützchen. Wobei er das gestern ohne Emmi an seiner Seite nahezu völlig unterlassen hat.
Ich habe sie dann tauschen lassen, sodaß immer einer halbtags den Raum hat und der andere das Gehege. Das ging sehr gut. Beide waren ruhig in der Nacht und am Morgen, als Manni wieder den Raum für sich hatte, tobte er bockend und hakenschlagend herum und freute sich seines Lebens. Emmi ist eher ruhiger und schläft mehr. Insgesamt sehe ich das auch als einen Trainingseffekt. Falls mal einer von ihnen krank wird und einzeln sitzen muß, kennt er das schon und wird nicht gleich so traumatisiert wie Eddie damals. Heute wirkten sie schon wieder ganz entspannt, nachdem sie merkten, das Paradies wird ihnen nicht genommen, nur ist mal für einige Zeit ein Zaun drumrum

Zu der Kastrafrist habe ich mir mal Gedanken gemacht. Wo befinden sich im Körper nach der Kastra noch Samenzellen? Da wo sie herkommen, die Hoden, die Quelle wird entfernt, es kommt kein Nachschub mehr. Es könnten also noch welche im Samenleiter verbleiben. Kann man die irgendwie ausleiten? Woanders im Körper können die sich doch nicht verteilen? Bzw. wenn doch über den Blutstrom, etc. können sie von da ja nicht in das Weibchen transportiert werden? Was passiert mit denen in den 6 Wochen Frist? Sterben die ab? Angenommen, er käme in den 6 Wochen mit noch vorhandenen Restspermien zwar zum Rammeln, aber nicht zur Vereinigung mit dem Weibchen, würden die restlichen Spermien dann trotzdem dabei abgesetzt werden?
Ich frage mich das deshalb, weil ich bis zu Eddie und Tommi (und mit denen hatte Lotte da eh noch nichts am Hut und ich brauchte sie nicht trennen) nie 6 Wochen Kastrafrist einhalten mußte. Mein Ta sagte immer, maximal 2-3 Wochen. Und es ist nie was passiert, obwohl die Tiere immer sehr eng verbunden waren, ständigen Kontakt durch ein Türgitter hatten, jeder saß auf seiner Seite dicht am Gitter und danach nicht zusammengeführt werden mußten, sondern sofort wieder wie vorher ihr Paarverhalten aufnahmen. Da mein alter Ta auch immer erst mit 5-6 Monaten kastriert hat, blieb das männliche Verhalten weitgehend erhalten, es wurde auch danach und den Rest des Lebens gerammelt, wenn einem der beiden danach war. Lotte und Teddy hatten ein sehr intensives Eheleben. Sie verbrachten ca. jeden Monat 3 Tage mit Rammeln, wobei das meist von ihr ausging.
Alternativ frage ich mal die Tä, ob man Emmi für die Dauer der Kastrafrist chemisch kastrieren kann oder ob das für so eine junge Maus noch nicht geht. Das könnte ich mir allerdings vorstellen. Dann könnte man die Trennungsphase erheblich verkürzen. Ein Risiko will ich auf keinen Fall eingehen.