Hi meine Lieben,
ich danke Euch sehr für eure rege Anteilnahme an diesem Thread
.
Also bei meiner Gruppe ist eine vorübergehende Inappetenz in den letzten Jahren so gut wie immer innerhalb weniger Stunden "fast von selbst weggegangen".
Wenn sie mal - meistens abends - inappetent waren und nicht auf geliebte Leckerchen reagierten ist das Erste was ich mache, den Bauch abtasten aber wirklich immer war der Bauch weich. Füht er sich hart an würde ich sofort zum TA fahren.
Dann gibt es eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn und 3 - 5 ml lauwarmes Wasser mit der 1-ml-Spritze eingeflößt (geht am besten ohne dass es rausläuft. Fencheltee oder Bauchwohlteee wäre hier natürlich besser aber den hat man nicht so schnell fertig und abgekühlt.
Kurz drauf gibt es eine Gabe Colosan was sie leider verabscheuen aber und sich ziemlich wehren aber da es erfahrungsgemäß so gut wirkt und keinesfalls schadet müssen sie da durch.
(Neue Erkenntnis aus August 2016 mit Melissa: Nehmen sie das Colosan "wehrlos" ein, muss man damit rechnen, dass sie man zum TA muss da sie dann ziemlich krank sind.)
Dann nochmal Bauchmassage im Uhrzeigersinn und dann lass´ ich sie erstmal in Ruhe.
Bei Bauchgluckern gibt es kurz drauf noch Dimecticon Albrecht (oder eben Sab Simplex).
Eine Stunde später gibt es nochmal lauwarmes Wasser und eine Bauchmassage und dann gehen wir ins Bett (ich kann dann eh nicht schlafen ).
Normalerweise ist schon nachts, wenn ich vor Sorge aufstehe und nochmal den Bauch fühle oder spätestens am nächsten Morgen alles wieder gut.
Mit ist aber aufgefallen, dass es meistens die Mädels sind, denen Bauchgeschichten Probleme bereiten, kann aber reiner Zufall sein ....
Allerdings war das erste und einzige Hasi, welches ich durch eine Aufgasung verloren hatte, der erste Moppel, im Jahre 1999, das werd´ ich nie vergessen. Der damalige Tierarzt (Dr. M. aus Brühl) hatte ihn mitgenommen, ging mit ihm in einen anderen Raum, kam wieder und sagte "Jetzt geht es ihm besser" und ich freute mich sehr und darauf folgte dann "er ist jetzt im Himmel"
. Da habe ich auch die wertvolle Erkenntnis gewonnen dass wenn ein ansonsten sehr scheues Kaninchen sich plötzlich freiwillig streicheln lässt oder gar hochnehmen lässt, sehr sehr krank sein muss.
Was mich immer sehr gewundert hat und was ich wirklich unmöglich finde ist, dass in den ganzen auch guten "Kaninchen-Büchern" bei Aufgasungen von "Trommelsucht" gesprochen wird und das, was dort beschrieben wird, hab ich in meinen 20 Kaninchenjahren noch kein einziges Mal erlebt. Wenn man so lange wartet weil man denkt "es ist ja alles gut" weil diese dort beschriebenen Symptome nicht auftreten ist es schon zu spät und eine Rettung so gut wie nicht mehr möglich. Bei den meisten kaninchen kommen solche Symptome doch gar nicht vor trotz Aufgasung.
Wenn ein Hasi mit den Zähnchen knirrscht und offensichtlich sehr starke Schmerzen hätte und ich nicht direkt zum TA fahren könnte, würde ich ggf. eine kleine Gabe Novalgin geben, wenn ich es zufällig da habe und es noch nicht abgelaufen ist. Normalerweise geb´ ich Schmerzmittel wirklich nur, wenn der TA es verordnet hat und oftmals noch nicht mal dann. Wenn ein Kaninchen offensichtlich keine Schmerzen hat und es ihm an nichts fehlt, es frisst und sich und andere putzt, geb ich keine Schmerzmittel da diese dem Hasi - zu oft und unnötig eingesetzt - mehr schaden als nützen.
Ganz viele liebe Grüße 
Birgit
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