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Thema: Kontakt zu Kaninchenhaltern bei Seuchenverdacht

  1. #1
    ********* Avatar von Da4nG3L
    Registriert seit: 19.11.2010
    Ort: 45478 Mülheim/Ruhr
    Beiträge: 1.212

    Standard Kontakt zu Kaninchenhaltern bei Seuchenverdacht

    Hallo.

    Ich habe diese Woche mein Kaninchen einschläfern lassen.
    Sie hatte Myxomatose und Verdacht auf RHD, wobei letztere Verdachtsdiagnose zunächst zurückgenommen werden konnte, Rückmeldung vom FLI soll ich aber noch abwarten.
    Den verbliebenen Kaninchen geht es bisher gut.

    Wie macht ihr das mit eurem sozialen Umfeld.
    Wann und unter welchen Vorsichtsmaßnahmen kann ich mich mit anderen Kaninchenhaltern treffen, oder zu mir nach Hause lassen?

    Meine Kaninchen leben draußen, ich habe aber keine extra Gartenkleidung/-schuhe, also sehe ich unser Haus auch als kontanimiert an.

    Ich bin heute zum Kuchenessen mit Kaninchenhaltern eingeladen, da habe ich abgesagt, ich möchte niemanden gefährden.





    Und eine andere Frage, wie macht ihr das nach einem normalen Tierarztbesuch, zieht ihr danach eure Klamotten direkt aus, bevor ihr die Kaninchen wieder herauslasst?
    Ich habe mir das erste mal groß Gedanken dazu gemacht als ich zur Sammelimpfung war und somit klar war das ein Haufen Kaninchen vor uns in der Praxis war.
    Wir hatten eine Unterlage für den Praxistisch genommen und ich habe nach dem Tierarzt nicht nur meine Hände sondern auch Schuhe desinfiziert.
    Bisher desinfiziere ich nur den Transportkorb und meine Hände nach einem TA-Besuch.
    Jetzt werde ich das und meine Schuhe wohl auch vorher schon desinfizieren.
    Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)


  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 03.08.2016
    Ort: Rülzheim
    Beiträge: 337

    Standard

    Ich habe derzeit Myxo-Patienten im Keller und zwei "Gesunde" im Außengehege. Versorgt werden immer zuerst die gesunden, dann erst die kranken, danach Hände desinfiziert, für Keller und Garten benutze ich unterschiedliche Schuhe, fürs Essen und Sammeln unterschiedliche Gefäße, aber trotzdem dürfte es sich kaum ausschließen lassen, dass auch ich das Myxo-Virus mit mir trage.

    Wenn aber die Gefahr durch kontaminierte Kleidung o.ä. so groß wäre, dann hätten es meine gesunden doch auch längst bekommen müssen, zumal sie in den ersten Tagen noch bei ihrer kranken Schwester saßen?

    Schlussendlich verstehe ich nicht wirklich, wie sich das Virus überträgt, warum im Umkreis scharenweise Kaninchen trotz Impfung an Myxo erkranken, ihre Gehegegenossen aber z.T völlig gesund bleiben, kurz: das ganze ist mir ein Rätsel.

    Anderseits kann ich mich ja jetzt nicht selbst unter Quarantäne stellen, ich muss arbeiten, in den Supermarkt, Wiese pflücken, begegne dann immer anderen Menschen, die ja auch Kaninchen haben könnten, etc.

    Deshalb schildere ich anderen Kaninchenhaltern immer die Situation, lasse ihnen bezüglich Treffen wo und bei wem die Wahl bzw. versuche, für Treffen neutrale Orte, wie z.B. Restaurants o.ä. auszusuchen.

    Beim Tierarzt kündige ich mich an, wenn ich mit den Myxo-Patienten komme, die notwendigen Vorkehrungen lasse ich dann aber die Praxen treffen (wobei man dort derzeit sowieso nur noch Myxo-kranken Kaninchen begegnet...)

  3. #3
    lebt im Tiny Haus!! Avatar von Sabine L.
    Registriert seit: 29.01.2014
    Ort: Oberpfälzer Wald
    Beiträge: 4.987

    Standard

    Ich versorge zur Zeit auch eines meiner an Myxo erkrankten Kaninchen in "Halbquarantäne". Soll heißen es sitzt zwar separat von der Gruppe, aber dennoch mit Sichtkontakt.

    Nach der Versorgung desinfiziere ich meine Hände und gebe die Klamotten in die Wäsche.

    Nachdem unsere Region ja als extrem verseucht gilt, denke ich nicht das ich das große Problem bin um den Virus zu verbreiten. Das machen wohl eher die Mücken.

    Also sitzt unsere Patientin in einem mückengesicherten Bereich ( Mückennetz und Fliegengitter ) und sobald Ihre potentiell infektiösen Stellen ( Pustel auf der Nase und Auge ) abgeheilt sind kommt Sie zurück in die Gruppe.

    Mich haben andere Kaninchenhalter besucht und auch ich habe Kontakt zu anderen Kaninchen. Ich denke mit einem gesunden Maß an Hygiene kommt man damit sehr gut zurecht
    LG von Bine mit den Außennasen Barilla und Rigatoni, Gustl, Ratz und Rübe

    Tief im Herzen:Zampino, Schorschi, Knolle, Bombo, Canella, Krümel, Luigi, Bandita, Mats Müller, Branca, Keks, Morenito, Ramazotti, Pepone, Camillo, Sputnik, Stinker, Daisy, Rasputin

  4. #4
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.170

    Standard

    Ich lebe seit ganz vielen Jahren mit Kaninchen. Meine Mutter hatte lange Zeit Stallhasen, die immer ungeimpft waren. Selten erkrankte mal eins an Myxo, mal an Kokzidiose. Da wurde nichts getrennt oder desinfiziert. Es steckte sich kein weiteres an.
    Viele Jahre habe ich das aus Unwissenheit genauso gehandhabt. Ich hatte Pasteurellen, E.C., Myxo, Würmer, Kokzidien und Flöhe im Bestand. Es waren außer mal bei Kokzidien immer nur einzelne Tiere betroffen. Sie blieben auch während der Behandlung mit dem Partner zusammen.

    Bis heute habe ich die kranken Tiere nie abgetrennt und nie irgendwas desinfiziert. Es hat sich NIE ein weiteres Tier bei dem kranken angesteckt. Warum auch immer.
    Ich denke, das betroffene Tier hat einfach vom System her die schlechteren Abwehrkräfte und dagegen kann man nicht wirklich viel machen. Mit einer schlechteren Gesamtkonstituion wird man geboren.

    Täglich auf dem Weg von meinem Auto zum Arbeitsplatz muß ich über das Gelände gehen, das von massenhaft Wildies bewohnt wird. Und das seit 28 Jahren. Ich habe noch nie was mit nach Hause geschleppt, obwohl wir hier schon mehrfach Myxoausbruch hatten.

    Ich kann aber Deine Sorgen nachvollziehen. Würde mich aber nicht verrückt machen. Am Besten mit den anderen absprechen, was für alle akzeptabel ist.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 28.03.2014
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 175

    Standard

    Ich krame den Thread mal wieder hervor, da ich eine Arbeitskollegin habe, deren Kaninchen sehr wahrscheinlich an RHD verstorben sind (beide Kaninchen innerhalb von 2 Tagen tot ohne dass vorher irgendwelche Anzeichen einer Krankheit vorhanden waren).

    Welche Vorsichtsmaßnahmen muss bzw. kann ich ergreifen? Da ich sie heute zum Trösten in den Arm genommen habe, habe ich meine Kleidung (außer Socken und Unterhose) gewechselt. Die Hände und Tasche habe ich desinfiziert. Reicht das oder war das schon übertrieben? Durch die vielen Myxo-toten Kaninchen auf der Wiese vor meinem Haus werde ich langsam paranoid, glaube ich Mich macht das echt fertig, wenn der "Feind" direkt vor der Haustür lauert (und damit meine ich das Virus und nicht die Wildis!).

  6. #6
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 10.124

    Standard

    Ich halte Deine Reaktion nicht für übertrieben, hätte es bzgl. der Kleidung genauso gemacht.

    Ich wohne auch in einer Gegend wo jedes Jahr in einer naheliegende Wildiekolonie Myxo ausbricht, mal mehr mal weniger.

    Daher gehe ich mit meinen Draußen-Schuhen nur bis auf den Flur, nicht aber in die Zimmer wo Kaninchen leben. Das gleiche verlange ich im Moment von meinem Besuch.

    Wenn ich Gartenarbeit mache wechsel ich im Keller die Ober-Kleidung bevor ich reingehe und Wäsche und desinfiziere mir die Hände. Aber noch mehr tu ich nicht, meine Tiere sind geimpft und eine Vollkasko gibt es nun mal nicht...
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 28.03.2014
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 175

    Standard

    Dankeschön für Deine Einschätzung! Das beruhigt mich schon sehr.

    Die Straßenschuhe bleiben bei uns auch im Hausflur. So minimiert man wenigstens das Risiko. Aber Du hast Recht, Vollkasko geht nicht, sonst sind wir beim berühmten goldenen Käfig...

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 28.03.2014
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 175

    Standard

    Noch eine Frage zur Kleidung: Wascht ihr die "ganz normal" oder desinfiziert ihr die auch irgendwie? Und wenn ja, was nehmt ihr dazu? Ich kann die Kleindung nur bei max. 40 Grad waschen. Das dürfte das Virus überleben

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