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Thema: Verletzte Netzhaut, Augentrübung - Erfahrungen?

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Almuth N.
    Registriert seit: 14.07.2015
    Ort: Mittelhessen
    Beiträge: 1.888

    Standard Verletzte Netzhaut, Augentrübung - Erfahrungen?

    Ich muss vorab sagen, dass ich seit letztem August im Ausland bin und nur Weihnachten mal kurz zuhause war. Meine Eltern kümmern sich um unsere Lieblinge.
    Meine Mutter hat mir heute erzählt, dass sie mit meiner Maus beim TA waren, weil ein Auge sich etwas trübt. Sie hatte vor ein paar Monaten eine Verletzung der Hornhaut mit wochenlang tränendem Auge. Antibiotikatropfen und Augensalbe halfen erst mal nicht richtig, das Tränen kam wieder. Cortison-Tropfen haben dann wohl geholfen. Die Trübung kommt wohl durch die Verletzung und wird jetzt mit einer Art Bepanthen, wie meine Mutter sagte, behandelt und sollte dadurch weggehen.

    Hat jemand von euch das schon mal gehabt? Wie wurde behandelt? Kann unterstützend etwas geben und wie lange braucht es, bis die Trübung wieder weggeht? Die TÄ meinte, das ganze sei nicht schlimm, aber man macht sich ja trotzdem seine Sorgen, vor allem, wenn ich nicht vor Ort bin um selber zu gucken. Außerdem finde ich es schon etwas seltsam, dass das so lange braucht. Das erst Mal beim TA wg tränendem Auge waren sie im März, dann gabs ne VG, dann hatte wer Würmer, dann wurden alle geimpft und jetzt ist wieder (immernoch) was komisch mit dem Auge. Hängt da vielleicht auch iwas miteinander zusammen?

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
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    Standard

    Hallo Muly,

    hier müsste man erst einmal genau wissen, was die Ursache der Erkrankung und die genaue Diagnose ist. Da kommen zahlreiche Augenerkrankungen infrage.

    Eine Hornhautverletzung kann der TA mit einer Fluoreszeinlösung testen - ist die Hornhaut verletzt, färben sich diese Stellen auf dem Auge grün. In diesen Fällen wird die Verletzung immer mit einem AB behandelt, zusätzlich regenerierende Augentropfen oder -salben. Die Hornhaut heilt in der Regel innerhalb einer Woche.

    Bei einer wirklichen Hornhautverletzung, bei der die Hornhaut offen ist, darf niemals Cortison gegeben werden! Cortison führt dann dazu, dass die Hornhaut nicht heilen kann - es wirkt heilungsverzögernd und immununterdrückend und ist bei einer Verletzung der Hornhaut absolut kontraindiziert. Es kann also sehr wahrscheinlich daran gelegen haben, dass das Auge so lange nicht verheilt ist.

    Es kann auch gut sein, dass die Trübung ein Ödem auf dem Auge ist (von nicht kompletter Heilung der Hornhautverletzung, manchmal bilden sich dann Ödeme - Wasser - unter der Hornhaut, gerade bei einer Cortisonbehandlung) oder auch ins Auge einsprießende kleine Blutgefäße sind, die aber sehr positiv und für die Heilung förderlich sind - und sich nach der Heilung wieder zurückziehen. So eine Trübung kann wirklich sehr vielfältige Ursachen haben und muss nicht generell negativ und krankhaft sein. Vielleicht meinte euer TA das auch.

    Auch Augenmedikamente mit Konservierungsmitteln werden von ganz vielen Tieren nicht vertragen und führen häufig dazu, dass die Hornhaut nur sehr langsam oder nicht richtig heilt - vor allem bei einer längeren Gabe. Hier kann man aber unkompliziert auf Einmaldosis-Mittel umsteigen, die man jeweils 24 Stunden nutzen kann und die keine Konservierungsmittel enthalten.

    Im jetzigen Fall würde ich dir dringend raten, zu einem Augen-TA zu gehen, der die Ursache der Erkrankung feststellen und dann entsprechend behandeln kann. Würmer und Impfungen hängen in der Regel nicht mit Augenerkrankungen zusammen - unter Umständen können es mal Zahnerkrankungen sein, wahrscheinlicher sind aber andere (innere) Erkrankungen - oder in den meisten Fällen "einfach" eine Verletzung mit der Kralle, an einem Zweig, kleinem Fremdkörper o.ä., der zu einer offenen Hornhautverletzung geführt hat. Ein Augen-TA kann dies alles testen.

    Bis zur Klärung durch den TA würde ich pflegende Augentropfen geben (Euphrasia oder Corneregel Fluid), diese können das Auge immer unterstützen. Lass aber die Ursache unbedingt abgeklären - danach richtet sich dann die gezielte Behandlung.

    Ganz wichtig bei Hornhautverletzungen sind auch Schmerzmittel (Novalgin oder Metacam), da bei solch einer Verletzung sehr viele Nervenenden offen auf dem Auge liegen - die schützende Hornhaut ist da nicht mehr komplett vorhanden. Das ist sehr schmerzhaft und führt außerdem zu häufigem Blinzeln, manchmal Reiben und einer hohen Blend- und Lichtempfindlichkeit der Tiere, was wiederum alles das Auge reizt und zu einer verzögerten Heilung oder sogar einem erneuten Aufreißen der gerade verheilenden Verletzung führt.

    Von einer Netzhautverletzung würde ich nach deiner Beschreibung erst einmal (zum Glück) nicht ausgehen, die äußern sich anders, da die Netzhaut sehr weit innen/hinten im Auge liegt - hier handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit weiter um die nicht verheilte Hornhautverletzung vorne am Auge.

    Ich drücke euch die Daumen, dass es schnell besser wird !
    Geändert von Anja S. (11.05.2016 um 18:46 Uhr)


    Liebe Grüße, Anja

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Almuth N.
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    Standard

    Danke für deine ausführliche Antwort Anja!
    Die Trübung sind eingewachsene Blutgefäße und sie bekommt antibiotikahaltige Augentropfen. Ich habe schlechte bis sehr schlechte Erfahrungen mit den TÄ bei uns gemacht und kann vom Ausland aus nicht meine Eltern zu einem Augen-Spezialisten schicken, bei dem ich nicht selbst dabei bin. Meine Eltern haben zwar Erfahrung mit Kaninchen, aber trotzdem kaum Fachwissen. Das ist mir zu heikel.
    Ich schreibe aber der TÄ eine Mail und frage nach einem Fluoreszenztest. Wobei ich nicht weiß, ob das noch nötig ist, wenn sie schon heilende Blutgefäße ins Auge wachsen hat.
    Das Tränen hat nach zwei VGs (eine gescheiterte, eine geglückte) angefangen. Verletzung durch Kralle klingt also wahrscheinlich.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Dann versucht mal, mit konservierungsfreien Tropfen weiterzumachen - die Blutgefäße sorgen in den nächsten Wochen für eine Heilung, das ist super, wenn die da sind . Die sind sozusagen fast eine Heilungsgarantie .

    Dann braucht es auch keinen Fluoreszeintest mehr - hier braucht ihr einfach Zeit und Geduld .
    Geändert von Anja S. (12.05.2016 um 14:49 Uhr)


    Liebe Grüße, Anja

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Almuth N.
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    Beiträge: 1.888

    Standard

    Sie bekommt erst seit gestern wieder Tropfen und Salbe. Nächste Woche soll sie zur Kontrolle. Ich sage meinem Bruder das mit den konservierungsmittelfreien Tropfen. Dann soll er das da ansprechen, wenn es nicht besser wird. Aber ich bin jetzt zuversichtlich. Sie ist 2,5 und fit und die Truebung hat sie nicht erst seit gestern. Vielleicht ist dann bald alles verheilt
    Ich kann mir aber wirklich vorstellen, dass das Cortison das ganze ordentlich verlangsamt hat. Nächstes Mal bin ich schlauer. Aber sie ist wirklich die beste Ärztin an die wir hier ran kommen.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Nach dem, was du so schreibst, gehe ich auch davon aus, dass sie ganz bald wieder richtig fit ist .

    Da ich diese Erfahrung ja selbst über viele Monate mit meinem Tier habe, leide ich da mit euch. Aber das wird jetzt .

    Die eingesprossenen Blutgefäße wachsen übrigens pro Tag 0,1 mm - und sie müssen sich über das ganze Auge ziehen, an der verletzten Stelle vorbei, und dann ziehen sie sich nach der Heilung in dem gleichen Tempo wieder zurück. Das dauert also noch eine ganze Weile - ist aber ein ausgesprochen positives Zeichen . Wir haben sehr lange bei meinem Tier auf diese Blutgefäße gewartet.

    Tropfen sind übrigens auch noch mal schonender als Salbe, daher sehr zu empfehlen. Salbe wirkt zwar länger auf dem Auge - ein häufiges und berechtigtes Argument von den TÄ - aber sie enthält immer Woll-, Träger- und Zusatzstoffe, die die empfindliche Kaninchenaugenhaut reizen. Das ist wirklich sehr kaninchenspezifisch und wissen viele TÄ nicht (lernen sie im Studium auch nicht). Bei Hund/Katze ist das alles sehr viel einfacher als bei Kaninchen.


    Liebe Grüße, Anja

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Almuth N.
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    Standard

    Oje, ich hoffe deinem Tier geht es besser! Irgendwie finde ich es immer schade, wenn man durch eigene Erfahrung mehr weiß als so mancher ausexaminierte TA. Ich habe schon bei banalen Dingen wie Aufgasung rummeckern müssen. Leider geben viel zu wenige TÄ nicht zu wenn sie keine Ahnung haben.

    Ich leite deine Infos an meinem Bruder weiter, der aufpasst, während meine Eltern im Urlaub sind. Er beobachtet die Tiere sehr genau und hat bisher immer alles frühzeitig erkannt. Er wird sehr erleichtert sein, dass die Trübung ein gutes Zeichen ist

    Vielen vielen Dank für deine Hilfe! Ich melde mich, wenn es was Neues gibt

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Sehr gerne .

    Ja, mein Tier ist vollständig gesund geworden und hat keinerlei Beeinträchtigungen auf den Augen behalten .


    Liebe Grüße, Anja

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Almuth N.
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    Standard

    Mit dem Auge geht es wohl immer besser
    Mein Bruder hat im Nachhinein noch erzählt, dass ein Fluoreszenz-Test gemacht wurde. Die Cortinson-Tropfen, die Lore zwischenzeitlich bekam verstehe ich damit aber noch weniger. Da werde ich bei Gelegenheit meine TÄ drauf ansprechen.

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