Man kann durch eine langanhaltende ungünstige Futterkonstellation mit Sicherheit die Bildung von Steinen begünstigen. Aber ohne ein vorliegendes Stoffwechselproblem oder ohne ein vorliegendes Nierenproblem wird es dennoch nicht zu Steinen kommen. Beim Menschen weiss man beispielsweise, dass die Steinbildung multifaktoriell ist, es müssen also mehrere Faktoren zusammen kommen, deren Konstellation dann zu Steinen führen kann.
Es gibt zudem Menschen, die von vorneherein einen zu hohen Citratstoffwechsel haben und monatlich (!) Steine bilden. Die können essen, was sie wollen, die kriegen es nicht weg. Solche Menschen haben das schon als Kinder, bilden aber keine Steine, den Grund habe ich vergessen, aber es war nicht die Ernährung. Auch beim Menschen geht man davon aus, dass Nierenprobleme der Ausgangspunkt vieler Steine ist.
Beim Menschen führt ein höherer Oxalatgehalt zu einer höheren Oxalatkonzentration im Urin, beim Kaninchen aber nicht. Das wäre schon einmal ein Ansatz, warum es beim Kaninchen nicht gehen würde. Abgesehen davon, dass man die Oxalate beim Kaninchen in den Kötteln wiederfindet, was bedeutet, dass sie nie durch die Nieren gegangen sind, führt ein hoher Oxalatgehalt im Futter bei Kaninchen zusätzlich zu einem vermehrten Trinken. Da sie ihren Harn nicht (so gut) konzentrieren können, verdünnt dies automatisch jede Konzentration von Oxalaten im Urin. Deshalb: Das klappt beim Menschen, aber nicht beim Kaninchen.
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