Ich denke, dass es eine Mischung aus Dominanz und Hormonen ist. Ich würde zu einer Kastration tendieren, auch wenn ich selbst niemals uneingeschränkt eine Weibchenkastra empfehle, da es einfach ein großer Eingriff ist. Ob das Rammel danach komplett verschwindet, kann man nicht sagen.
Meine letzte Pflegehäsin war auch nach der Kastra noch sehr dominant und zeigt dies ihrem neuen Partner Heute noch recht häufig durch berammeln. Ich bekomme ja regelmäßig Rückmeldung über sie und auch die VG war leider gar nicht einfach mit ihr. Ihr Verhalten hat sich aber wahnsinnig gebessert, denn als sie zu mir kam, wurde sie Monate davor nicht mehr angefasst und nur noch mit Futter von oben in den Stall berieselt, weil sie alles gebissen hatte, was ihr in die Quere kam. Wenn das Verhalten rein hormonell bedingt ist, hört es nach der Kastra auf und es wird deutlich ruhiger. Ein dominantes Tier wird aber nicht plötzlich ein zartes Lamm.
Wenn sie aber eh mit Scheinschwangerschaften zu kämpfen hat, dann würde ich die Kastra machen, da es auf jeden Fall auch hormonell bedingt ist bei ihr und die Gefahr von Veränderungen an GM höher als bei unauffälligen Weibchen.
Die Nachsorge ist halb so wild, wie viele denken (wenn alles normal läuft). Ich habe schon einige Mädels hier nach einer Kastra versorgt und es gab nie Probleme oder Komplikationen. Ich musste nichtmal einen Body anziehen. Man muss natürlich schauen, dass man Wärmequellen anbietet, besonders bei AH.....der Bauch wird ja rasiert und ohne Body ist der Bereich natürlich empfindlich. Da hab ich meine Weibchen immer reingeholt mit ihrem Partner nach der Kastra und weiche Tücher und Decken als Untergrund genommen. Für die Toilette gehen natürlich Holzpellets, da würde ich auch erstmal von Kleintierstreu abraten. Ansonsten gut mit Schmerzmittel abdecken, dann fressen sie auch recht schnell wieder von alleine. Und natürlich alle höheren Gegenstände aus dem Gehege nehmen, damit sie keine hohen Sprünge macht. Das ist eben der Nachteil an der Schmerzmittelgabe, dass sie sich dann oft fitter fühlen, als sie eigentlich sind.
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