Ergebnis 1 bis 20 von 21

Thema: Unwohlsein bei Außenhaltung - bitte um Rat

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von KrümelsMama
    Registriert seit: 30.09.2009
    Ort: Kassel
    Beiträge: 220

    Standard

    Ich weiß wie schwer/doof eine Einschätzung übers Forum ist aber ich bin gerade wirklich ratlos.

    Gestern war ich zu Besuch bei Benni. Er wird im September 10 und ist vor einem Jahr umgezogen. Als ich ankam lag er mit den anderen Kaninchen in der Hütte, alle am Kuscheln. Er reagierte sogar auf meine Stimme und kam zu mir, wovon ich nicht ausgegangen war. Auf dem Weg zu mir wurde er allerdings von einem Weibchen angegangen mit Fellflug. Ich kenne mich mit Gruppenhaltung nicht aus, kommt sowas dort immer mal wieder vor? Er hat auch definitiv abgenommen, was denke ich ein Stück normal ist. Er bewegt sich wirklich nahezu ausschließlich in der Hütte. Die neue Besitzerin schiebt es aufs Alter aber bei mir war er ja auch schon 9 und ist fleißig rumgehoppelt. Sie sagt, dass sie ihn gut beobachtet und sich melden würde wenn er komisch wird. Während der Rest der Bande draußen ist, ist er alleine in der Hütte und knabbert Heu. Mein Eindruck war, dass er etwas hilflos ist und sich nicht frei und unbeschwert bewegen kann. Hätte ich das Kuscheln am Anfang nicht gesehen würde ich denken er ist ein massiver Außenseiter...

    Ich bin wirklich ratlos und traurig weil ich nicht will, dass er seinen Lebensabend in Überforderung verbringt. Ich überlege wirklich zu fragen ob ich ihn wieder zurücknehmen darf und er mit einer Partnerin drinnen besser aufgehoben wäre... ich bin hin und hergerissen ob ich zu menschlich denke oder es wirklich einfach so ist, dass er überfordert ist.

    Vielleicht hat jemand schon mal ähnliche Situationen erlebt? Danke euch im Voraus
    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt." (Mahatma Gandhi)

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Andrea S.
    Registriert seit: 06.01.2008
    Ort: Rinteln
    Beiträge: 245

    Standard

    Hallo,

    hat denn die neue Besitzerin auch den Eindruck, das Benni ständig irgendwo vertrieben ( "angegangen") wird?
    Dass er mit den anderen kuschelt, ist doch eigentlich gut. Dann kann man nicht sagen, dass er ein
    Außenseiter ist.

    Hattest Du Futter in der Hand, als Du ihn gerufen hast?
    Ich habe hier ein Kaninchen, das auch erstmal die anderen angeht bzw. hinterher rennt, wenn es Futter gibt.
    Das ist aber nur dann, wenn ich mit Futter komme. Danach ist alles wieder gut.
    In dem Fall war es vielleicht Zufall, dass er in die Schusslinie geriet.
    10 Jahre ist ja schon ein stattliches Alter. In einem Jahr kann sich viel verändern im Verhalten, denke ich. Er ist ja wirklich schon
    ein Opi. Vielleicht gefällt es ihm einfach besser in der Hütte und er mag sich halt nicht mehr so viel bewegen.

    Ich weiß nicht, ob man ihm einen Gefallen tut, wenn man ihn in dem Alter noch wieder hereinholt. Auch dann kann es mit einer Partnerin daneben gehen und es kann Stress geben.

    Vertraust Du denn der neuen Besitzerin und ihrer Einschätzung?
    Sie sieht die Kaninchen jeden Tag in Aktion. Ich denke, nur von einem Besuch kann man das nicht
    richtig beurteilen.
    Ich verstehe, dass Du das Beste für ihn möchtest. Sprich doch nochmal mit der neuen Besitzerin, ob er für sie wirklich
    unglücklich erscheint. Wenn sie nicht das Gefühl hat, würde ich ihn dort in der vertrauten Umgebung lassen.

    Pepe + Happy
    Feivel + Anna
    Kessi, Leni und Tom

    Paul, Flitzi und Laila, in unseren Herzen!

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von KrümelsMama
    Registriert seit: 30.09.2009
    Ort: Kassel
    Beiträge: 220

    Standard

    Danke für deine Antwort.

    Nein ständig nicht aber zu Beginn sogar so arg, dass die Besitzerin das Weibchen 3 Wochen von der Gruppe separiert hat und erst nach erneuter VG ging es jetzt halbwegs. Ich hatte extra kein Futter in der Hand aber natürlich ist es bei Außentieren so, dass die Menschen ja meistens Futter bringen wenn sie kommen...

    Ich kenne ihn eben nur als exrtem harmonisches Kaninchen. Bei meiner Paarhaltung gab es nie Stress und auch vorher mit seinem Bruder nicht. Ich vertraue ihr schon, allerdings hat sie hier und da nicht so viel "Eigeninitiative", z.B. habe ich ihr gesagt, dass sie die Hälfte des Geheges mal überdachen soll. Darauf war sie von alleine nicht gekommen obwohl sie selbst ansprach, dass er vielleicht mit dem offenen Himmel nicht so gut zurecht kommt. Ich hoffe sie wird das ausprobieren...

    Ich versuche gerade irgendwie abzuwägen was besser für seinen Lebensabend ist. Ich werde denke ich wirklich noch mal mit ihr telefonieren.
    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt." (Mahatma Gandhi)

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Diana
    Registriert seit: 18.07.2013
    Ort: Hessen
    Beiträge: 3.416

    Standard

    Schwierig. Ich muss ganz klar sagen, ich sehe hier eher das Problem in der Gruppenkonstellation, als in der Außenhaltung.

    Es gibt viele Kaninchen, die in einer Gruppe nicht klar kommen, vor allem, wenn sie es vorher nicht kannten. Ich habe der Kandidaten auch zwei und kann daher als Beispiel meinen Thorin nehmen. Er kam mit 3 Jahren zu mir, bis dato Einzelhaft im Käfigknast in Innenhaltung. Hier gab er sich während seiner Kastra-Quarantäne in Innenhaltung sehr menschenbezogen, neugierig, witzig, bewegungsfreudig.

    Nach der Quarantäne kam er zu einem Pärchen im Wintergarten. Weibchen super, wurde auch gekuschelt, aber vor dem Kastrat hatte er Angst. Es wurde einfach nicht harmonisch. 2 Monate später dann eine Gruppen-VG im Außengehege. Insgesamt 6 Tiere.
    Thorin verbrachte die meiste Zeit auf einem der Häuschen und starrte vor sich hin. Keine Lebensfreude, keine Sprünge. Die Anderen waren "nett" zu ihm, fand ich eigentlich. Ich hab mich dann auch gefragt, ob es an der Außenhaltung liegt oder an einem bestimmten anderen Kaninchen oder, oder, oder. Wenn ich das Gehege geöffnet habe, sind alle in den Garten, außer Thorin. Der blieb im Gehege. Es gab nie Beißereien, kein übermäßiges Gejage, keine Verletzungen.

    Ich habe mir das ein halbes Jahr angeschaut, weil ich ihm auch die Zeit geben wollte, in die Gruppe zu finden. Er fraß auch mit den Anderen am Teller-jedoch mäkelig, zog sich aber danach immer wieder zurück.

    Dann habe ich mich entschieden ihn aus der Gruppe zu nehmen und ihm eine Häsin zu suchen.
    Er lebt nun seit einigen Monaten mit seiner Dame, ebenfalls in Außenhaltung zusammen und ist ein komplett anderes Tier geworden.
    Sobald ich das Gehege öffne, sprintet er heraus und schlägt riesen Haken im Garten. Die beiden kuscheln, putzen sich, er frisst wieder richtig schön mit Elan und ich sehe, dass er glücklich ist. Es war die beste Entscheidung die ich treffen konnte.

    Man darf Tiere nicht vermenschlichen, das ist richtig, aber manchmal verwechseln wir auch Vermenschlichung mit Empathie. Und Empathie ist etwas sehr wichtiges.
    Wenn du das Gefühl hast, der Kleine fühlt sich nicht wohl, dann ist da ganz sicher auch was dran. Mir reicht bei Vorkontrollen oder Nachkontrollen meist mein Bauchgefühl, um etwas zu beurteilen.
    Ich würde an deiner Stelle auch auf den Bauch hören und weniger denken. Das bringt dich eh nicht weiter, schon gar nicht, wenn du es nicht regelmäßig beobachten kannst.

    Ich wünsche dir, dass du die richtige Entscheidung treffen kannst, es ist bestimmt nicht leicht

  5. #5
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 18.04.2014
    Ort: Berlin
    Beiträge: 27

    Standard

    Bei dem Zeitpunkt, wo er auf rufen auf dich zu kam und dann von dem Weibchen angegangen wurde, hätte ich ihn sofort eingepackt.

  6. #6
    Conny Avatar von Claudia
    Registriert seit: 02.07.2007
    Ort: Krefeld
    Beiträge: 1.553

    Standard

    So über das Schreiben ist es schwierig, aber mein Bauch sagt.... nimm ihn wieder zu Dir... Er ist jetzt ein Jahr dort und so wie Du es beschreibst, kennst Du ihn in anderer Umgebung glücklicher. Kannst Du denn nicht evtl. seinen Freund "mitnehmen" und dann hat er noch eine gute Zeit bei Dir?

    Dass Kaninchen nach vielen Jahren Paar- und Innenhaltung mit Gruppen- und Außenhaltung nicht klar kommen, kann ich mir übrigens sehr gut vorstellen. Ich habe es nur immer mal in Ansätzen erlebt, aber wenn ich beispielsweise mein Paar (8 Jahre Innenhaltung) mal auf den Balkon locke, sind beide definitiv alles andere als glücklich. Und wenn sie es nicht mögen und wenn sie sich nicht mehr umstellen können, dann würde ich das respektieren
    Liebe Grüße von Conny
    Unvergessen: Lotta (~2008 - 2018) Samson (~2007 - 07.09.17) Ronja (~2005 -18.09.10), Fine (05/06-28.06.09) und Moorle (2003-16.06.08)

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von KrümelsMama
    Registriert seit: 30.09.2009
    Ort: Kassel
    Beiträge: 220

    Standard

    Zitat Zitat von Claudia Beitrag anzeigen
    So über das Schreiben ist es schwierig, aber mein Bauch sagt.... nimm ihn wieder zu Dir... Er ist jetzt ein Jahr dort und so wie Du es beschreibst, kennst Du ihn in anderer Umgebung glücklicher. Kannst Du denn nicht evtl. seinen Freund "mitnehmen" und dann hat er noch eine gute Zeit bei Dir?
    Danke euch! Ich zerbreche mir wirklich den Kopf! Prinzipiell kann er zu mir zurück allerdings will ich nach ihm definitiv mit der Kaninchenhaltung aufhören und ich hab mich gerade auf Jobs beworben wo ich unter der Woche nicht Zuhause wäre Ich bin echt ratlos...
    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt." (Mahatma Gandhi)

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •