Vor 17 oder 18 Jahren, so genau weiß das niemand mehr, kamst du zu uns. Unter vier Geschwisterchen habe ich dich ausgesucht. Während die anderen drei sich eng zusammen kuschelten, kamst du direkt angetapst und hast auf dich aufmerksam gemacht. Da warst du erst sieben Wochen alt.
Ab sofort war ich deine Mama. Wenn ich zum Kochen am Herd stand, bist du mir bis zur Schulter hochgekrabbelt, hast dort gesessen und mir beim Rühren in den Töpfen zugeschaut. Sobald ich auf dem Sofa gesessen habe, bist du mir auf den Schoß gesprungen.
Du warst mein erstes Haustier und solltest es auch bleiben, bis vor einem Jahr Hasi zu mir kam. Meinen beiden Söhnen, also deinen Brüdernwarst du ein treuer Kamerad durch ihre komplette Kindheit und Jugend hindurch.
Schöner, stolzer schwarzer Kater mit bernsteinfarbenen Augen und so weichem Fell. Dein gutmütiger Charakter erinnert mich sehr an den kleinen Batman, der hier bei mir rumhüpft. Irgendwie seid ihr euch ähnlich, nicht nur wegen der Fellfarbe.
Als ich vor ein paar Jahren ausgezogen bin, habe ich dich bei deinen Brüdern und auf dem gewohnten Terrain gelassen, denn dort warst du der unumwundene Herrscher des gesamten Viertels. Ein Paradies für Kater. Und so bist du mehrmals täglich die Grenzen abgelaufen, bei Hunden warst du gefürchtet, denn die konntest du gar nicht leiden.
Und heute dann kam der Anruf, dass deine Hinterbeine gelähmt sind. Sofort bin ich zu dir gefahren und dein Bruder Ferdiand und ich sind mit dir zum Tierarzt. Dort wurdest du geröngt und man stellte ein enorm vergrößertes Herz fest, aus dem sich wohl eine Thrombose gelöst hat und die Versorgung zu den Hinterbeinen unterbrochen hat.
Wir haben uns dazu entschlossen, dich gehen zu lassen und dein Bruder Ferdinand hat dich im Arm gehalten, bis du eingeschlafen bist. Du hattest ein tolles und erfülltes Katerleben, wie man es sich schöner gar nicht vorstellen kann. Und uns warst du ein treuer Feund, den wir nie vergessen werden.
Machs gut, mein stolzes Katerchen.
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