Feechen ist jetzt ein Engelchen .....
vor ca. 10 Wochen bekamen wir die Diagnose "Fibrosarkom" zu hören - ein mir vorher völlig unbekanntes Wort - , da Feechen an der Seite, hinter den Rippen einen großflächigen, flachen, gleichmäßig runden aber sehr harten "Knubbel" hatte und die Diagnose traf uns wie ein Schlag. Wir machten eine Blutuntersuchung die für eine etwaige OP erforderlich gewesen wäre, ihre Blutwerte waren gut aber ....
... nach Beratungen durch Tierärztin und Tierheilpraktikerin und nach ausführlichem Googlen des “Problems” haben wir uns entschieden Fee nicht operieren zu lassen, denn dann wäre ihr Leben sofort "vorbei" gewesen, denn es wäre eine Riesenoperation geworden die sofort ihre Lebensqualität auf den Nullpunkt gesetzt hätte, verbunden mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor wiederkommt. Wir haben uns entschieden sie homöopathisch zu behandeln, das Tumorwachstum einzudämmen, was uns auch zunächst gelungen ist. Insgeheim hab ich ja immer noch auf ein kleines Wunder gehofft. Feechen war bis auf den Tumor ziemlich gesund und voller Lebensfreude, bis gestern, bis zum Schluss. Und sie war glücklich in der Vierergruppe zusammen mit ihrem geliebten Robert, ihrer innigen Freundin Melissa und immer noch ziemlich kess zu "Neuzugang Mats".
Gestern 18:40 Uhr bekam Feechen ihre Medis auf Haferlocken, alle 12 Stunden, wie gehabt. Gierig wie immer jagte sie zuerst Mats weg um sich auf den Teller zu stürzen und dann mampfte sie glücklich ihre Hafeflocken mit den wässrigen Medis drauf. Ich hockte neben ihr bis sie aufgegessen hatte (und damit Melissa nicht davon frisst) und streichelte sie während sie fraß und tastete den Tumor ab und dachte noch „Mensch, der ist aber klein geworden aber sehr hart wie eine Kraterlandschaft, irgendwie krustig aber auch irgendwie spitz nach Außen – wie lange mag das noch gut gehen oder ist hier vielleicht doch noch Heilung in Sicht?"
Ich guckte mal von der anderen Seite und da sah ich mit Entsetzen, dass das Fell nicht mehr den Tumor bedeckte sondern dieser als „blutunterlaufenes Etwas“ an Feechen dran haftete und dieses steinharte rote "Ding" drohte jeden Moment aufzugehen (zu diesem Zeitpunkt dachte ich aber, der Tumor wäre schon aufgegangen …) Ich war geschockt und wusste, jetzt müssen wir handeln, jetzt ist ihre Zeit gekommen .....
Also sind wir unter Tränen in die Tierklinik nach Stommeln gefahren und haben Feechen über die Regenbogenbrücke geschickt, wir haben alles so gemacht, wie es mit der Tierärztin besprochen war.
Fee wurde nochmal gewogen, der junge Tierarzt war sehr vorsichtig und besonders behutsam mit ihr, das hat mich sehr verblüfft. Sie kein Gramm abgenommen und dann haben wir ihr ganz sanft “geholfen”, ´rüber zu gehen, in eine andere Welt, wo es keine Schmerzen und immer frischen Löwenzahn gibt, wo Moppelchen seit dem 31.03. ebenso wie Max und Wölkchen, ihre früheren Lebensgefährten schon seit längerer Zeit geduldig auf sie gewartet und sie bestimmt herzlich begrüßt haben. Sie muss nie wieder eine Zahnbehandlung über sich ergehen lassen denn das hat sie gehasst aber immer gut weggesteckt.
Wir haben sie gestern Abend noch im Garten hinter dem Flieder (neben Moppelchen) beerdigt und ich verstehe immer noch nicht so recht, dass sie nur noch in meinem Herzen weiterlebt.
Gestern war ich nicht in der Lage ein Wort darüber zu schreiben und jetzt, im Nachhinein, ging mir das alles ein wenig zu schnell, obwohl wir ja wollten, dass sie eben nicht leiden muss; wir hatten uns vorgenommen vorher ein Ende zu setzen und ihr keine unnötigen Schmerzen zuzumuten aber gut geht es mir dabei nicht, da sie bis auf den Tumor überhaupt keinerlei Krankheitsanzeichen hatte und vollkommen gesund ja geradezu fröhlich und gelassen wirkte.
Aber so ein Tumor ist ja "Krankheit genug" nur spürte sie nichts davon. Gar nichts. Sie lag sogar anfangs drauf, sie spürte ihn nicht. Als wir sie dann gestern Abend ins Grab legten, auf ein Heubett, sah Feechen aus als würde sie schlafen, so wunderschön, unser kleines Siamhäschen … (sitze hier wieder und heule …).
Feechen ist vorgestern 7 Jahre alt geworden.
Leb wohl süße kleine wundervolle Fee, du hast uns so viel Freude gemacht, hast immer zu deiner Gruppe gehalten, hast Wölkchen damals glücklich gemacht als es ihr so schlecht ging, hast sie unterstützt und nach ihrem Tod würdig vertreten, hast Robert sofort getröstet und bist seine Frau geworden, warst Paula und später auch Melissa eine liebevolle Freundin und hast Moppelchen auch bis zum Schluss immer wieder gezeigt, dass er Teil der Gruppe war.
Jetzt bist du wieder bei Wölkchen, bei Paula und bei Moppel die sich gefreut haben dich wiederzusehen und die dich gerufen und abgeholt haben. Du bist nicht allein.
Wir werden dich immer lieb haben und dich nie vergessen
Robert und Birgit
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