Auf Anhieb würde ich tippen, dass Du zu viel Phosphor verfütterst, zumindest sieht Deine Fütterungsliste so aus. Mit steigendem Phosphorgehalt sinkt die Calciumaufnahme im Darm, und es verschlechtert sich dann auch die Mineralisierung der Knochen. Die meisten Gemüse, die wir Menschen so sehr lieben, haben ein für Kaninchen ungünstiges Verhältnis zwischen Calcium und Phosphor, nämlich zu viel Phosphor. Also Tomate weg, Paprika weg, bei den Salaten wählerischer werden, und so weiter. Hier ist eine ganz gute Tabelle zu den Calcium- und Phosphorgehalten, kannst Dich ja mal einlesen. Die Sachen, wo Phosphor deutlich höher ist als Calcium, könntest Du sofort weglassen (auch SBK, Haferflocken oder "Sämereien"!) und durch Löwenzahn und Wiesenkräuter ersetzen.

Solange der Phosphoranteil etwa 0.2% (Gewichtsanteil in Futter-Trockenmasse) beträgt, darf man einigermassen getrost mit einem 1:1 Verhältnis von Calcium zu Phosphor hantieren. Steigt der Phosphoranteil darüber hinaus, dann sollte das Verhältnis grösser 1 sein - und ab ca. 0.4% Phosphor sollte es dann etwa 2:1 sein. Denn ab da (etwa) sinkt die Calciumabsorption im Kaninchendarm (bei 1% Phosphor beträgt sie nur noch 30% des aufgenommenen Calciums), wodurch erwähnter Mangel entsteht.

Bluttest könnte noch interessant sein, aber möglicherweise sieht man im Blut keinen Calciummangel. Vitamin D Mangel kannst Du als Ursache ausschliessen. Um den zu erzeugen, reichen keine paar lausigen Wochen Innenhaltung, und er geht bei Kaninchen auch nicht zuverlässig auf die Knochen.

Wie sehen eigentlich die Zähne aus? Da sollte sich ein echter Calciummangel doch eigentlich zeigen. Hat das Tierchen Unregelmässigkeiten in der Zahnoberfläche, so senkrechte Riefen zum Beispiel, die da nicht sein sollten?