Ich hatte auch mal eine Konstellation mit 2 Brüdern zu Beginn meiner Haltung. Beide wurden früh kastriert und alles schien harmonisch. Mir wurde damals gesagt, dass 2 Männchen zwar durchaus gut harmonieren können, aber wenn es mal zwischen den beiden kracht, dann gewaltig und dann ist und bleibt meist der „Wurm“drin.

Ich muss zugeben, dass ich in meinem Fall manche Auffälligkeiten gerne mal „übersehen“ habe. Das unterwürfige Männchen wurde stark unterdrückt vom dominanten Bruder. Sie schmusten viel und lagen oft zusammen rum, aber das unterdrückte Männchen war doch recht unglücklich mit der Situation, weil sein dominanter Bruder nicht auf seine Bedürfnisse einging. Er durfte sich an ihn kuscheln, aber er wurde nicht bekuschelt usw.

Daraufhin wurde das unterwürfige Männchen auch sehr menschenbezogen. Es holte sich quasi von uns ab, was ihm in seiner Zweckgemeinschaft fehlte. Als der dominante Bruder aufgrund eines Behandlungsfehlers meiner damaligen TA starb dachte ich zunächst, der andere würde arg leiden, wenn er jetzt vorübergehend alleine sein würde. Aber das Gegenteil war der Fall. Er blühte regelrecht auf.

Ich habe mir erst durch die späteren Zusammenführungen (danach waren es nur noch Weibchen) die oben beschriebenen Auffälligkeiten eingestanden. Heute, mit ein wenig Abstand und mehr Erfahrung weiß ich, dass da Signale waren, die ich mir schöngeredet habe.

Das bedeutet nicht, dass ich Dir unterstelle, dass Du dir da was schön redest. Du kannst die Situation bei Euch besser beurteilen, als ich aus der Ferne. Aber das was Du beschreibst, kommt mir doch ein wenig bekannt vor. Daher stelle ich es einfach mal zum nachdenken in den Raum.