Ist sicher dass der Eiter nicht von Futterresten kommt, die sich im Zahnfach sammeln? Gab es auch außerhalb des Kopfes einen Ausgang, so dass komplett durchgespült werden konnte?

Ich hatte schon einige Tiere mit Kieferabszessen, gerade vor einer guten Woche ist wieder eine Häsin operiert worden.

Inzwischen sind meine TÄ in den meisten Fällen davon abgekommen offene Wundbehandlung zu machen. Der Abszess wird großräumig entfernt und eine Einlage gemacht. Das ist entweder ein Septocoll oder eine Masse aus Knochenzement und Antibiotikum, das sie selber herstellen. Dieses Verfahren hat Frau Dr. Bö von der LMU München auf Fortbildungen erklärt. Sowohl das Zahnfleisch als auch von außen, sofern dort geöffnet werden musste, wird zugenäht.

Gleichzeitig wird über einen längeren Zeitraum Veracin und Marbocyl gespritzt. Die Abszesskapsel wird ins Labor geschickt um ein Antibiogramm zu bekommen, damit auch sicher gestellt ist dass die gewählten AB sensibel sind.

Eines meiner Tiere hat das Verfahren jetzt schon über ein Jahr hinter sich und es ist alles gut verlaufen. Beim zweiten Tier ist nach 6 Monaten alles im grünen Bereich. Das dritte Tier hat eine positive Nachkontrolle hinter sich, die zweite folgt am Freitag, dann werden auch die äußeren Fäden gezogen.