Bevor man sich der Interpretation der leberspezifischen Parameter zuwendet, sind einige tierartliche Besonderheiten zu bedenken: Beim Kaninchen stellt die GLDH das sensitivste Leberenzym dar, gleich gefolgt von der GGT. Sowohl AST als auch ALT sind nicht leberspezifisch und Erhöhungen dieser beiden Enzyme müssen von anderen Erkrankungen abgegrenzt werden. Die Leber-ALT-Aktivität ist beim Kaninchen generell niedriger als bei anderen Spezies und zusätzlich im Herzmuskel zu finden. Die AST ist ebenfalls im Herz- außerdem im Skelettmuskel und in den Erythrozyten vorhanden. Diese beiden Enzyme stellen also lediglich Indikatoren für Gewebeschäden dar, um diese zu lokalisieren müssen noch Zusatzparameter CK, GGT und GLDH untersucht werden. Die GGT wird beim Kaninchen hauptsächlich im Nierenepithel gefunden und nur zu einem geringen Anteil im Gallengangsepithel, trotzdem führt eine Nierenschädigung kaum zu einer GGTErhöhung im Serum, da das Enzym in diesem Fall mit dem Harn ausgeschieden wird. Dadurch stellt ein Anstieg im Serum/Plasma einen sehr guten Indikator für hepatobiliäre Schäden dar. Die Alkalische Phosphatase ist in Form von 2 Iso-Enzymen in der Leber vorhanden, außerdem im Darmepithel, den renalen Tubuli, den Osteoblasten und der Plazenta. Erhöhungen sind vor allem bei Erkrankungen mit Cholestase zu erwarten (z.b.: Leberkokzidiose, Fasciolose...) aber auch bei Dünndarmerkrankungen.
Quelle:laboklin.de
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