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Thema: Schuld und Trauer-wie geht ihr damit um?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Stefanie
    Registriert seit: 07.05.2007
    Ort: Ludwigshafen/Rh.
    Beiträge: 770

    Standard

    Du hast alles richtig gemacht

    Bei mir ist es so das ich irgendwann an sie denken kann ohne traurig zu sein.
    Ich kann an sie denken mit einem Lächeln im Gesicht.
    Ich denke an die schöne Zeit mit ihnen.

    Es braucht seine Zeit

    Natürlich vermisse ich jedes einzelne Tier das ich schon verloren habe und das wird auch immer so sein.
    Vergessen werde ich sie nie sie haben einen festen Platz in meinem Herz.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von polly
    Registriert seit: 12.08.2011
    Ort: freital
    Beiträge: 647

    Standard

    Das ist nicht Schuld, die Dir das Herz abdrückt, sondern Hilflosigkeit. Die Tatsache, dass man einem Wesen, für das man die Verantwortung trägt, nicht helfen kann und manchmal tatenlos zusehen muss, wie es sterben muss.
    Ich hatte das gleiche Gefühl, als mein ehemaliger (mittlerweile verurteilter) Mitbewohner eine meiner Katzen umgebracht hat, um sich an uns zu rächen. Dieses Gefühl, meinem Auftrag als Beschützer nicht nachgekommen zu sein. Das ist schlimm, aber Du hast nichts falsch gemacht, sondern Deinem Tier viele Schmerzen erspart.
    Umgehen kann damit jeder nur auf seine Weise, wobei manches eben einfach Zeit braucht. Manchmal sogar Jahre. Trauer ist wichtig, die muss auch zugelassen werden, sonst frisst sie Dich von innen auf. Mancher trauert leise, mancher muss seinen Kummer herausschreien, da hat jeder seinen Weg. Wenn Du glaubst, kannst Du auch beten, oder Du erzählst einfach Deinem Kaninchen noch einmal, was Du ihm alles noch sagen wolltest. Und wenn es Dir hilft, dann bitte es um Verzeihung, auch wenn es sicher weiß, dass Du nur das beste wolltest.
    Das wird weh tun und Du wirst sicher weinen, aber es kann helfen, etwas in Worte zu fassen, nicht nur aufzuschreiben, sondern auch auszusprechen.

  3. #3
    Widdersüchtig Avatar von Seppeli
    Registriert seit: 17.01.2010
    Ort: Freising
    Beiträge: 2.706

    Standard

    lass dich ganz doll drücken
    Mach dir bitte bitte keine Vorwürfe
    Der Trauerschmerz lässt nur ganz langsam nach. Mein Seppi, mein Erster, meine große Liebe ist am 2.1.12 verstorben, ein Jahr danach habe ich noch um ihn geweint, vertraue mir, es wird vom Tag zu Tag besser, mein Hez wird ihn immer lieben.
    Nadine
    Seppeli ist am 2.1.12 über die RBB gehoppelt. Ich vermisse dich so sehr, mein große Liebe

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Christine H.
    Registriert seit: 02.03.2013
    Ort: bei Dresden
    Beiträge: 215

    Standard

    Liebe Vienna,

    es ist schön, dass Schnorkel Dir so immensen emotionalen Beistand leisten konnte.
    Ich denke, ich kann das verstehen. Als kleines Mädchen bin ich oft zu meinen Kaninchen hinterm Haus gegangen, wenn meine Welt zusammengebrochen war und ich mich unverstanden und alleingelassen gefühlt habe. Dort konnte ich ich meinen Tränen freien Lauf lassen. Ich musste mich nicht schämen oder rechtfertigen. Das ist immer noch vor so.

    Meine Tiere vermitteln mir noch heute ein Stück heile Welt; sind sie doch für mich ein Stück Himmel auf Erden.

    Trauer ist total wichtig.
    Ich finde es jedoch ganz entscheidend, dass ich irgendwann an den Punkt komme, an dem ich aus der Trauer heraustrete, die Kontrolle darüber ergreife und selbst entscheide, wann und wie ich trauern will.
    Es lähmt mich, wenn Trauer mich sehr lange einnimmt und dominiert.
    Jedes Leben ist begrenzt und endlich. Ich kann dies nur hinnehmen lernen, indem ich mich mit meiner eigenen Endlichkeit auseinandersetze.

    Schuldgefühle begleiten mich seit vielen Jahren.
    Aus Unwissenheit habe ich Fehler begangen, die meinen Kaninchen unnötigerweise Lebensqualität raubten. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und hätte eine zweite Chance bei ihnen.
    Ich habe alle gebeten, mir zu vergeben. Wenn mich die Schuldgefühle wieder einholen, bitte ich immer wieder neu um Vergebung. Und ich klammere mich an die Hoffnung, dass sie mir auch vergeben und dass es ihnen im Himmel jetzt besser geht, wo wir uns vielleicht eines Tages wiedersehen werden.


    Ich weiß aber auch, dass ich zu jedem Zeitpunkt meines Lebens nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt habe.
    Vom Stand meiner damaligen Informationen, meiner Lebensphase und meiner Kenntnis.
    Auch wenn es im Rückblick betrachtet nicht richtig gewesen sein mag. Deshalb kann ich mir eigentlich nichts vorwerfen. Eigentlich.

    Ich weiß nicht, was meine Tiere mir gegenüber empfinden. Ich weiß nicht, ob sie mich lieben. Ich weiß nicht, ob sie mir vertrauen. Deshalb distanziere ich mich davon, ihnen Gefühle mir gegenüber zuzusprechen. Dies mag befremdlich anmuten, aber ich möchte nicht aufgrund eines Gefühls ergriffen sein, das es vielleicht nicht gibt. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

    Vienna, ich wüsche Dir Trost im tiefen Tal der Trauer.
    Mögest Du erfahren, dass Dich vielleicht ein Engel all die Jahre begleitet hat.

    In stiller Trauer und Anteilnahme

    Christine

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Sammy und Loona
    Registriert seit: 24.09.2010
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 1.426

    Standard

    Es hört sich alles an wie bei mir und Sammy. Er hatte auch immer wieder Darmprobleme und am besagten Abend als ich von der Arbeit kam habe ich mein Auto gar nicht in die Garage gefahren, ich wusste, es stimmt irgendwas nicht. Und es war so, Sammy schmiss sich immer auf die Seite und regte sich dann gar nicht mehr. Bin sofort mit ihm in die Tierklinik. Der Magen war riesig. Über Nacht haben Sie alles mit Medikamenten usw. versucht und am anderen Morgen kam dann der Anruf, ich hätte nur noch die Wahl, zwischen OP und einschläfern. Er war so schwach, dass die TÄ gegen die OP war, aber ich konnte ihn nicht aufgeben, ich habe immer gesagt, er soll es entscheiden. Ich sagte zu Ihr, geben Sie ihm ein Küsschen und sagen Sie ihm, dass ich ihn über alles liebe und sie sagte nur, er weiß das ganz genau und spürt es. Er hat die OP überstanden, leider, die ganze Magenwand voller Geschwüre. 8 Stunden nach der OP ist er auch ganz friedlich eingeschlafen. Ich habe mich auch soooo schlecht gefühlt, dass ich nicht bei ihm war, daher kann ich das nachvollziehen, heute denke ich aber, er wollte es so, er wollte mich nicht leiden sehen. Ich habe ihn auch Montags abends abgegeben und mittwochs tot wiedergeholt, ein schreckliches Gefühl.
    Es wird irgendwann besser gehen, mein Sammy ist jetzt auch schon seit dem 14.02.12 tot und es vergeht kein Tag, wo ich nicht an Ihn denke.
    Als ich das gerade von Dir las, musste ich sofort an unsere Geschichte denken. lass den Kopf nicht hängen, wir haben alles für unsere Tiere getan


    Sammy ich werde Dich immer lieben und Du bleibst in meinem HerzenDu bist mein ein und allesDu fehlst mir so sehr +28.02.2012

    Doch unsere gemeinsame Zeit kann uns keiner nehmen

  6. #6
    Benutzer
    Registriert seit: 28.05.2013
    Ort: Berlin
    Beiträge: 81

    Standard Danke!

    Vielen Dank ihr Lieben für Eure tröstenden Worte. Das lässt mich zwar wieder weinen, aber es tut gut, sich verstanden zu fühlen. Ist ist auch schön, dass einige von Euch auch die Erfahrung gemacht haben, dass sie Tierchen einem soviel Halt und Freundschaft geben können. ( ich habe das immer "speziesübergreifende Freundschaft" genannt).

    Liebe Margit, Conny und Christine und an alle, die ihr euch scheinbar auch so zu quälen scheint wie ich: Ich glaube, dass man sich NIE richtig verhalten kann. Egal wie man sich verhalten hat, man wird sich immer Vorwürfe machen: hat man das Tier zu früh zum Tierarzt gebracht, oder zu spät? Hätte man nicht dabei bleiben sollen? Hätte man nicht dies oder das? Hätte hätte hätte hätte... Egal, was, man macht sich hinterher immer Vorwürfe, man kann es gar nicht richtig machen. Man kann es deswegen nicht richtig machen, weil wir über den Tod keine Kontrolle haben, auch wenn wir uns noch so sehr wünschen, die kleinen Wesen beschützen zu können.

    Ich weiss nicht wie es mit den kleinen Seelchen der Tiere ist, aber ich glaube daran, dass sie es spüren, wenn man es gut mit ihnen meint und vielleicht ist es das was zählt: dass sie spüren, dass sie uns etwas bedeuten. Ich glaube auch, dass unsere verstorbenen Tiere liebevoll an uns "zurückdenken", weil die Liebe aufrichtig war, auch wenn wir sie nicht bis über die letzte Instanz hinaus beschützen konnten. Wie unsere Tierchen für uns von "irgendein Kaninchen" zu einzigartigen kleinen Persönlichkeiten wurden und wie sie uns verändert haben --das ist was bleibt und vielleicht auch das was zählt.

    Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für schwere Zeiten und ein leichtes Herz für schöne Zeiten. Ich wünsche Euch dass Euch die freundlichen Geister Eurer Kaninchen stets begleiten, so wie mich der Schnork im Herzen begleitet. (oder wie ein Engel, wie Christine so schön geschrieben hat)

    Unten ein Bild von ihr: Für euch mag sie aussehen wie ein Kaninchen unter vielen, für mich war es mein Schnorkelchen mit dem schönsten Backbart und dem krummen Puschelchen, Bezwinger des Staubsaugers, Killer meiner Fensterbrett-Pflanzen, Zerstörer meiner Telefonanlage, und meine kleine beste Freundin und Lebensretterin.

    ich danke Euch allen so sehr.
    Alles Liebe
    Vienna
    (verquollene Augen hab)

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  7. #7
    Widdersüchtig Avatar von Seppeli
    Registriert seit: 17.01.2010
    Ort: Freising
    Beiträge: 2.706

    Standard

    ich finde sie war wunderschön
    Seppeli ist am 2.1.12 über die RBB gehoppelt. Ich vermisse dich so sehr, mein große Liebe

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