Mein Romulus!
Ich weiss noch, wie ich Dich das erste Mal sah, am 13. Juni 2006 betrat ich die Scheune eines so genannten „Gnadenhofs“ im Landkreis Stade und zwischen den ganzen verwahrlosten Tieren sah ich auch Dich und Du schautest mich an.
Am Sonntag, dem 26. Juni, wurde dort mit Hilfe der Amtsveterinärin geräumt. Ich habe nach Dir gesucht, aber Du warst nicht dabei, als die AmtsVet sagte, dass kein Tier mehr im Stall sei.
Trotz der vielen geretteten Tiere war ich sehr traurig, weil ich dachte, dass gerade Du es nicht geschafft hättest.
Dann hiess es, dort wären wieder Kaninchen und am 9. Juli holte Maren noch 4 Kaninchen heraus. Als sie bei mir ankam, wollte ich es kaum glauben, denn eins davon warst Du.
Die erste Zeit bei mir war nicht schön für Dich, denn Du musstes fast jeden Tag zum Tierarzt. Auch das häufige Fellbürsten setzte Dir sehr zu und ich weiss noch, wie Du dabei meine Unterarme zerfleischtest und Annes von Dr. Krohn geliehene Kämme zerbissen hast.
Du wurdest sofort KS Tier und fandest schnell ganz liebe Paten, die Deine Kastration übernahmen und Dir liebevolle Versorgungspakete schickten.
Fast 3 Monate musstest Du alleine leben, denn Du solltest erst gesund werden, bevor ich Dich kastrieren lassen konnte und zwei Termine musste ich wegen Deines Schnupfens wieder verschieben.
Dann durftest Du zu Zenobia. Du hast sie gleich ganz liebevoll aufgenommen, sie ständig beschmust und bekuschelt. Es war ein festes Ritual, dass sie Dir bei der Fütterung ein Mörchenstück klaute und Du sie verfolgtest, um es ihr wieder abzunehmen. Da sie wegen ihres Alters nicht mehr so schnell konnte, hast Du sie immer in ihrem Tempo „gejagt“ und als sie im April über die Brücke hoppelte, warst Du bei ihr, als sie ging.
Es brauchte viel Zeit, bis Du zu mir Vertrauen gefasst hast, aber danach war nichts mehr vor Dir sicher, überall sprangst oder lagst Du herum.
Wenn ich Euer Revier betrat, warst Du immer an der Spitze der Gruppe, wenn es darum ging, mich über den Haufen zu hoppeln. Ständig sprangst Du herum oder machtest irgendwelche Faxen.
Wenn ich traurig war, kamst Du immer sofort an, hast mich angestupst, mich angeschlabbert, Dich kraulen lassen.
Gestern mochtest Du nicht mehr angehoppelt kommen, hattest Untertemperatur und Dein Herz schlug zu langsam. Im Laufe der Nacht wurde Dein Herzschlag noch etwas langsamer.
Ich hab mir so sehr gewünscht, dass du bei mir bleibst, denn gerade zu Dir hatte ich eine ganz besondere Bindung, aber um kurz nach 14.00 Uhr bist Du über die Brücke gehoppelt.
Jetzt bist Du wieder bei Deiner geliebten Zenobia.
Vergiss mich nicht, mein Romulus, ich hab Dich lieb.







Zitieren
...und ich habs ihm nie gesagt ....oder ihm ein Päckle geschickt......
Ich drück dich ganz fest

Es tut mir sehr leid,gute Reise kleiner Romulus 
Lesezeichen