Das ist schon ein seltsamer Tipp, zumal er doch weiß, dass der Anteil der gefressenen Kräuter je nach Jahreszeit und Vegetation zwischen 50 und 80% liegt. Wenn ich dann 75% Gräser sammle, dann zwinge ich die Kaninchen ja regelrecht, alle gesammelten Kräuter zu fressen. Wie sollen sie da selektieren können?
Ich sammle so, dass etwa ein Drittel aus Gräsern besteht. Wichtig ist, dass die Gesamtmenge so hoch ist, dass man am Ende 20-30% Reste hat, die man verwirft. In meinem Resteberg findet sich dann auch beides wieder, sowohl verschiedene Gräser als auch viele Kräuter bleiben liegen. Oft sind auch noch ausgesprochene Lieblingskräuter im Resteberg. So kann ich sicher gehen, dass sie nichts futtern mussten, weil nichts besseres mehr da war.


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Ich hab es in über 20 Jahren nicht geschafft, ein Kaninchen mit unselektierter Wiese zu vergiften. Außerdem wissen wir gar nicht, welche für Mensch oder Weidetiere evtl. unverträglichen Pflanzen die Kaninchen evtl. zur Gesunderhaltung sogar brauchen. Sortieren wir das alles aus, bleibt nur noch eine recht überschaubare Anzahl an Wiesenpflanzen übrig und der positive Effekt der Wiesenfütterung gegenüber blättrigem Gemüse plus Kräutern wäre dann schon wieder fragwürdig. Sekundäre Pflanzenstoffe sind oft gleichzusetzen mit (für Mensch und Weidetiere) giftigen oder zumindest bedenklichen Stoffen. Für Kaninchen sind sie jedoch im mindestens unbedenklich, oft sogar förderlich, evtl. sogar wichtig. Lass deine Kaninchen entscheiden, was sie brauchen und was sie lieber meiden wollen, die können das besser als du!


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Darauf sah sie mich mit großen Augen an. Sie konnte sich eben nicht vorstellen, was junge Kaninchen für Mengen verdrücken und was genau sie sammeln soll. Also habe ich ihr die Pflanzen im Garten gezeigt und erklärt dass sie alles fressen können, was da wächst. Sie soll nur Gras sammeln und ihre Schwester nur Kräuter. Dann mischen wir alles und fertig ist die Mahlzeit. Das haben beide auf Anhieb verstanden.














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