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Thema: Vorbeugende EC - Behandlung?

  1. #1
    Zeppelinchen im Farbenrausch Avatar von Walburga
    Registriert seit: 01.05.2012
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    Standard Vorbeugende EC - Behandlung?

    Ich bin letzte Woche auf der Suche nach einer Lösung für Zeppelins Problemchen in die Klinik nach Augsburg gekommen.

    Dort wurde mir von der Spezialistin für kl. Heimtiere eröffnet das man EC-Schübe im Idealfall ein Kaninchenleben lang verhindern kann.

    Nur der Halter kann erkennen wann eine Stresssituation auf das Tier wartet (OP, VG, Krankheit, Umzug). Nach Möglichkeit einige Tage vor diesem Ereignis soll das Kaninchen vorbeugend 10 Tage Fenbendazol (Panacur) erhalten, um einer explosionsartigen Erregervermehrung vorzugreifen.

    Diese vorbeugende Behandlung soll max alle 2-3 Monate und nur 10 Tage erfolgen. Längere oder kontinuierliche prophylaktische Behandlung muss aber unbedingt unterlassen werden. (Ich denke wegen evtl. Resistenzen)
    Bei Problemen die den Stresspegel der ganze Gruppe erhöhen, sollten alle Partnertiere behandelt werden.


    Zur besten Behandlung klinisch kranker Tiere verweißt sie auf eine Studie (Sieg et al., 2012) die Behandlungsprotokolle und deren Ergebnis auswertete:

    => Fenbendazol 21 Tage + Antibiotika (z.B. Oxytetrazykilin 10 Tage + Vitamin B.
    => Nieren, Augen oder Lähmungen, werden zusätzlich behandelt wenn notwendig.
    => Kortisongabe ist zu unterlassen, da dem Vorteil der Entzündungshemmung die Nachteile, starke Erregervermehrung, Anfälligkeit für andere Infektionen, Wundheilungsstörungen und Leberprobleme (Kaninchenspezifisch) entgegenstehen.


    Zur "verbeugenden" Behandlung gibt es noch keine klinischen Studien was haltet ihr davon?

  2. #2
    Vertrauensperson Avatar von Margit
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    Standard

    Ich halte davon ehrlich gesagt gar nichts. Manche Dinge verursachen nunmal kurzzeitig Stress. Da mit Panacur E.c. vorzubeugen finde ich Humbug. Genauso unsinnig finde ich es, wenn ein Tier in der Gruppe E.c. hat, alle anderen vorsorglich mitzubehandeln.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
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    Standard

    Witzig, wie das manchmal zusammen fällt: im Heiligen Gral-Thread in Haltung haben Katharina und noch eine Userin heute beschrieben, dass sie 10 Tage vor OP´s anfangen zu behandeln.
    EdT: wahrscheinlich was das die Anregung noch mal hier zu fragen?
    Geändert von Simmi14 (05.02.2013 um 21:44 Uhr)

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Sylke
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    Standard

    Früher habe ich auch die Partnertiere auf Anraten der TÄe mit Panacur mitbehandelt. Heute mache ich das nicht mehr. Keine Krankheitsanzeichen (oder dubiose und unerklärliche Problemchen)-----> keine Behandlung

    Allerdings gebe ich auch Kaninchen, die bereits einen E.C.-Schub hatten vor einer OP 7 Tage Panacur und danach 7 Tage Panacur. Bisher bin ich damit gut gefahren, aber ob das "die Lösung" ist, kann ich nicht sagen.
    Geändert von Sylke (05.02.2013 um 21:55 Uhr)

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von bunny-in
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    Standard

    Der Erreger kann gegen Fenbendazol resistent werden. Und was dann, wenn tatsächlich EC ausbricht?
    Ich halte von vosorglicher Gabe nichts, vor allen Dingen auch wegen der Chemiebombe, die für das Darmimmunsystem nicht gut ist. Lieber solche Tiere vorsorglich das Immunsystem pushen - das ist gesünder und auch effektiv.
    Liebe Grüße von Sonja und den Langohren

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Zitat Zitat von Zeppelinchen Beitrag anzeigen
    Zur "verbeugenden" Behandlung gibt es noch keine klinischen Studien was haltet ihr davon?
    Ich weiss nicht so genau, was "klinische Studie" sein soll, aber ich hab letztens so eine Studie in der Hand gehabt, die hat genau diese Vorbeugung zum Gegenstand gehabt. Das war wahrscheinlich die Studie, die Du erwähnt hast. Da ist es nicht schlecht weggekommen, glaube ich.
    Wenn ich Anlass zum EC Verdacht hätte, würde ich die vorbeugende Behandlung machen. Also etwa, wenn in meinem Bestand anderweitig EC bereits ausgebrochen wäre und das fragliche Tier heftig auf Stress reagiert. Ich hab so eine Kandidatin, die flippt schon nur, wenn man sie zu lange ansieht, kriegt beim TA einen Schreikrampf und sass mit einem EC Tier zusammen. Wenn die jetzt also nochmal etwas bräuchte, dann würde ich sie vorsorglich behandeln.
    Geändert von april (06.02.2013 um 11:15 Uhr)
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von bunny-in
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    Standard

    april, war die Studie online? Link wäre gut.
    Liebe Grüße von Sonja und den Langohren

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Muss online gewesen sein, sonst hätte ich sie hier auf dem Tisch
    Edit: War das alte Ding von Suter, aber spielt keine Rolle - Prophylaxe erfolgt innerhalb gewisser Grenzen: Studie
    Geändert von april (06.02.2013 um 11:20 Uhr)
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  9. #9
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    Standard

    Hm, die Studie ist 12 Jahre alt. Wenn man jetzt mal beobachtet, wie sich ec in den letzten Jahren entwickelt hat, also wieviele Fälle es gibt und auch so viele schwere Fälle, zumindest das, was ich mitbekomme, glücklicherweise war ich mit meinen Tieren nie selbst betroffen. Es ist also eventl. schon von gewissen Resistenzen auszugehen. Oftmals schlägt die Standardbehandlung auch einfach nicht mehr an. Ich weiß nicht, war das vor 10 Jahren auch schon so??
    Für immer im Herzen: Krümel † 1999, Thea-Franzi † 2007, Nelly † 2008, Marie und Maxi † 2009, Tommy † 2009, Leo † 2011, Amy † 2011, Luna † 2011, Winnie † 2012, Emily † 2015

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Avatar von bunny-in
    Registriert seit: 05.03.2009
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    Beiträge: 656

    Standard

    Vor etwa 9 Jahren hab ich über das Kaninchenforum.com Austausch mit einer Halterin gehabt, bei der definitiv Resistenzen schon dort aufgetreten sind. Das war ein riesiges Problem, weil das Tier sehr oft EC-Anfälle hatte.

    Ich hab selbst auch EC-Träger hier. Zoora war die letzte, die akut daran auch erkrankte. Bei ihr war es jedoch so, dass wir sie dauerhaft stabil bekamen, trotz Stress. Einfach durch ein relaxtes Leben, gute Ernährung und regelmäßige Immunsystemkuren.
    Geändert von bunny-in (06.02.2013 um 14:59 Uhr)
    Liebe Grüße von Sonja und den Langohren

  11. #11

    Standard

    Huhu,

    also Knopfi hatte im Oktober einen Anfall und wenn ich sie nun vergesellschaften will, werde ich wohl vorbeugend behandeln, denn sie ist ja nun schon dem Stress des plötzlcihen Alleinseins ausgesetzt und ich beobachte sie mit Argusaugen, ob nicht wieder etwas auftritt. Bei so viel geplantem Stress will ich lieber 1-2 Wochen behandeln als einen Schub riskieren, von dem sie sich nicht so super erholt wie vom letzten...

    So wurde es mir auch von der TÄ geraten.

    Liebe Grüße,

    Naba

  12. #12
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Eigentlich gibt es keine Resistenzen; der Erreger ist ein Einzeller, der tendenziell zu den Pilzen gehört, und der zwar in seiner Verbreitung gehemmt werden kann, aber eine Verhinderung der Infektion oder ein Abtöten der Sporen in der Zelle sind nicht möglich.
    Woher kommt die Info, der Erreger könne resistent gegen etwas werden, gegen das er nicht resistent zu werden braucht, weil es ihn nicht tötet?
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  13. #13
    Erfahrener Benutzer Avatar von bunny-in
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    Standard

    Die Info stammt von einem Tierarzt, der damals die Halterin begleitet hat und mir wurde das von mehreren Ärzten später bestätigt, dass sowas auch bei EC möglich ist.

    Ja, man kann e.cuniculi nicht gänzlich töten, aber man kann ihn mit Fenbendazol in Schach bekommen. Eigentlich dann auch logisch, dass wenn der Erreger sich an diesen Wirkstoff gewöhnt, er sich dann davon auch nicht mehr kleinkriegen lässt. Es ist durchaus möglich.

    Einzige Alternative zu Fenbendazol ist Albendazol - zumindest ist das mein letzter Wissenstand.
    Liebe Grüße von Sonja und den Langohren

  14. #14
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Man kann ihn nicht einmal hälftig töten und auch nicht in Schach bekommen, sondern nur in seiner Verbreitung verlangsamen. Und je nachdem, wo die Spore sich bemerkbar macht, wird das Verlangsamen keine wirklich sichtbaren Auswirkungen haben.

    Resistenzen gegen Fenbendazol gibt es bei Pferden, aber da werden auch Würmer angegriffen, die echt abgetötet werden. Ist es möglich, dass Deine Tierärzte von Pferden auf Kaninchen schliessen?
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  15. #15
    Wieder am Kochen! Avatar von dafi
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    Standard

    Hallo Zeppelinchen,

    hm. Ich halte das bei einem Tier, das geschwächt ist oder schon häufiger unter EC-Schüben gelitten hat, durchaus für eine geeignete Maßnahme. Ich handhabe das vor ZFs (OPs hatte ich nicht bei EC-Tieren) auch so, dass ich Panacur verabreiche. Mir ist eine Vorbeugung lieber als ein akuter EC-Schub. Allerdings mache ich diese Panacur-"Kuren" nicht grundlos oder regelmäßig, wie es auch schon Haltern empfohlen wurde. Ich würde das auch nicht bei einem Tier machen, dass positiv getestet wurde, aber noch keinen Ausbruch hatte.
    Die Partnertiere behandele ich nicht mit.

    Wie kommst du denn jetzt darauf? Steht bei Zeppelin irgendwas an?

    Liebe Grüße
    Dagmar

  16. #16
    Erfahrener Benutzer Avatar von bunny-in
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    Standard

    Der Fall damals war dann ein Pferd mit langen Ohren und Puschelschwanz. Im Ernst: Es war ein Kaninchen!!! Es bildete Resistenzen.

    Was macht Dich so sicher, dass sowas gar nicht möglich ist? Nur weil es ein nicht zu tötender Parasit ist? Das Fenbendazol wirkt ja auf ihn, er geht zurück, sprich Titerwert verringert sich. Ergo hält Fenbendazol ihn bei der Gabe durchaus in Schach und drängt ihn zurück. Wäre dem nicht so, wozu um alles in der Welt überhaupt die Diskussion, ob man Fenbendazol vorsorglich geben soll?
    Liebe Grüße von Sonja und den Langohren

  17. #17
    Erfahrener Benutzer Avatar von bunny-in
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    Standard

    Im Web steht dazu auch auf Wikipedia etwas, und der Artikel dort ist wirklich gut.
    Ich bin kein Chemiker oder Biologe, aber ich trau Dauergaben einfach nicht und ich persönlich kann mir nicht vorstellen, warum es hier zu keiner Resistenzbildung kommen sollte. Das müsste man mal testen lassen in einer Studie, nur wie macht man so eine Studie?
    Liebe Grüße von Sonja und den Langohren

  18. #18
    Wieder am Kochen! Avatar von dafi
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    Standard

    Aber auch eine Dauergabe würde ich nicht rundweg ablehnen. Das würde sicherlich keiner tun, nur weil ein Kaninchen positiv getestet wurde, sondern weil ohne Panacur der Mist wieder ausbricht/ausgebrochen ist. LIeber ein Tier, dass noch ein paar Jahre hat und dessen Leber langfristig Schaden nimmt oder in einigen Jahren an EC stirbt (wenn das mit den Resistenzen denn so stimmt), als eines, was jetzt an EC stirbt.

    Davon abgesehen ging es ja hier (ich bin mir nicht ganz sicher) um die Vorbeugung in einer Stresssituation. Das ist ja keine Dauergabe, sondern eine Vorbeugung bei akuter Gefahr eines neuen Schubes. Da halte ich das schon für angemessen.

    Wenn es hier tatsächlich um den Klinikaufenthalt geht, dann würde ich das bei einem gefährdeten Tier durchaus so machen.

    Darüber hinaus würde ich durchaus in Betracht ziehen, den Erreger homöopathisch auszuleiten. Dafür würde ich aber nicht irgendwelche Mittel geben, sondern den Homöopathen meines Vertrauens befragen.

    Liebe Grüße
    Dagmar

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