Soeben endet unser Tag :)

War sehr turbulent, aber Chanell gehts den Umständen entsprechend gut.

Also, heute Nacht gegen 23:30 schaute ich nach Chanell. Sie lag leicht schräg auf der Seite und reagierte nicht auf Namen rufen. Auch nicht auf das öffnen der Babygittertür.
Ich bin panisch reingehuscht und hab sie angestuppst. Doch sie reagierte nicht! Ich hab fester gestuppst, aber sie rührte sich noch immer nicht.
Also hab ich panisch nach meinen Mann gerufen, der sofort versuchte irgendeinen Notdienst zu erreichen.
Dann erinnerten wir uns an Dr. B. in Dortmund (den Link, den wir vor kurzem per PN bekommen haben), der auf seiner Seite einen 24h Notdienst anbietet.
Wir versuchten es also da. Dort erwartete uns immerhin ein laut Forum Kaninchenkundiger TA.
Wir riefen also ihn an. Erst hatten wir seine Frau am Telefon. Ich rannte nochmal zu Chanell. Die gerade dasaß und fraß. Die guckte mich an wie: "Was denn? Was machst du so einen Stress? Schon wieder Medis?"
Völlig aufgelöst und verwirrt versuchte ich zu erklären, was eben passiert war. Da holte sie ihren Mann ans Telefon, ich drückte das Telefon nun meinem Mann in die Hand.
Während ich Chanell nun immer noch völlig verwirrt untersuchte, Temperatur maß und alles abtastete und abhorchte, versuchte Dr. B meinen panischen Mann zu beruhigen.
Nach einigem hin und her, hatte er es geschafft, dem Dr alles zu erklären.
Er riet uns, Chanell erstmal in Ruhe zu lassen. Es könnte ein Herzinfarkt gewesen sein, immerhin gab es Vorbefunde die Verdacht erregten (Röntgen).
Ich rief immer wieder irgendwas dazwischen, dass die Temperatur okay sei, ob sie nicht nur sehr sehr sehr fest geschlafen haben könnte usw.
Mein Mann winkte mich immer wieder ab aber ich konnte nicht aufhören...
Jednefalls sollten wir jetzt nichts tun, wenn Chanell doch wieder da sitzt und frisst. Wenn sie wirklich einen Herzinfarkt gehabt hätte, sollten wir sie jetzt nicht zum TA schleppen. Das gäbe nur Stress.

Dr. B. bat uns außerdem, am nächsten morgen um 8:30 Uhr anzurufen und für zwischen den Sprechzeiten einen Termin zu machen, damit Chanell da möglichst Ruhe habe. Er mache den Herzultraschall.
Das fanden wir unheimlich nett. Auch dass er so freundlich blieb, obwohl wir ihn mitten in der Nacht aus dme Bett geklingelt hatten und so durcheinander redeten...

Letzten Endes gingen wir irgendwann nachts um 3 ins Bett und ließen Chanell weitestgehend in Ruhe (haben noch ein paar mal heimlich geschaut und Grünfutter reingeworfen).


Über Nacht hat Chanell den ganzen Teller Rodi Care sowie sämtliches Grünfutter weggefressen.
Aber ihr Magen war wieder klein und hart. Ich gab nun möglichst schonend, noch immer Angst vor einem Herzinfarkt, Rodicare mit der Spritze.
Wir riefen den TA an, er machte einen Termin um 14 Uhr. Er riet uns, nachdme ich ihm von ihrem Zustand erzählt hatte, Chanell nochmal MCP zu geben und die letzte Spritze Metacam.

Dann mussten wir erstmal selber zum Arzt, es war ein wichtiger Kardiologentermin (welch Ironie...).

Wir kürzten alles möglichst ab und fuhren dann in die Fremde zur neuen Praxis. Wir parkten unnötig weit weg und schafften es knapp zu spät (der Dr wollte gerade gehen).
Er empfing uns, hörte uns zu, sprach mit uns, untersuchte Chanell und machte schließlich einen Herz- sowie auch einen "kleinen" Bauchultraschall (er hat nicht den ganzen Bauch rasiert, weil es ja nur darum ging, ob Wasser im Bauch liegt). Er hat es trotzdem geschafft, beide Nieren und die Leber, sowie Magen und Darm auf den Schirm zu kriegen. Da shat uns vollkommen gereicht. Zumal die Blutwerte ja auch in Orndung waren.
Chanells Herz ist kerngesund (außer einer geringen Rückläufigkeit in die pulmonale Herzkammer, aber bis zu einem gewissen Prozentsatz ist das normal, soweit ich weiß und einem winzigen Klappenfehler, der super kompensiert wird). Er sagte, um das Herz mache er sich keine Sorgen.
Er hat es super von allen Seiten komplett duchleuchtet. Während des Herzultraschalls sollte ich Chanell auch in einem bestimmten Griff auf dem Bauch liegend festhalten, er wäre nicht so begeistert davon, sagte er, wenn Kaninchen auf den Rücken gelegt würden.
Auch den Bauchultraschall machte er lediglich im "Sitzen". Im Bauch ist keine Flüssigkeit, Nieren und Leber okay, auch Magen und Darm waren gut.

Er erklärte uns, dass manchmal, bei sehr dünnen Ninchen (und Chanell ist trotz zufüttern dünn) das Fettgewebe fehlt um beim Röntgen "Widerstand" zu geben und deswegen sieht dann alles so grau aus.

Während des Ultraschalls erklärte er uns auch, dass Kaninchen im Gegensatz zu anderen Heimtieren, sehr dünne Herzwände haben, zudem eigentlich zu kleine Herzen und zu kleine Lungen für ihre Körper und deswegen krachen ihre Kreiläufe so rasch zusammen.

Alles in allem war es ein äußerst beruhigendes und aufschlussreiches Gespräch!

Er meint, auf Nachfrage, es könnte EC sein, oder aber ein "alter" Infekt, der sie dann aufhören ließ zu essen- der Infekt ist jetzt weg, aber sie frisst noch nicht richtig.

Er würde aber von Panacur abraten, weil das wieder auf den Magen schlägt. Er rät uns, ein paar Tage lang Novalgin zu geben und weiter zu päppeln. Colosan ist auch gut.
Er gab uns ein Fläschchen Novalgin mit.

Wir sind kurz darauf nochmal zu der Praxis D., weil wir dort eh einen Termin hatten. Chanell ließ ich im Auto bei meinem Mann ich ging zur Ärztin (eine der neuen, vom zweiten Mal, nicht vom Notfall) und redete mit ihr. Ich erklärte ihr alles, sie stimmte dann auch allem zu, auch mit Panacur und AB nicht zu arbeiten um nicht "mit Kanonen auf Spatzen zu schießen". Sie sagte, solange es nicht stagniert und langsam besser wird, sollen wir so weitermachen.
Ich bin auch dieser Meinung, Mit AB und Panacur gehen wir Risiken ein und Chanell zeigt keine Symptome. Auch ihre Blutwerte deuten nicht auf Entzündungen hin.
Außerdem frisst sie ja langsam wieder.

Sie gab mir auf meine Bitte hin noch Novalgin zum Spritzen mit, damit wir auf Nummer sicher gehen können und den Darm nicht zu sehr belasten.

Novalgin sollen wir auch höchstens 3 Tage geben, weil das den Kreislauf belasten kann.


Somit sind wir jetzt komplett durch.
Blut ist okay, außer Glukose, die etwas gering ist (liegt vermutlich am Ernährungszustand).
Kot ist frei von Parasiten.
Urin war okay.
Röntgen wirkte verwaschen, zeigte aber, das alles durchgängig ist.
Ultraschall Herz und Bauch zeigte, dass alles in Ordnung ist.

Sie bekommt nun Medikamente (Novalgin gespritzt, Sab und Colosan) und wird gepäppelt.
Dill und Salat sowie Gurke frisst sie, auch Rodicare nimmt sie manchmal von allein. Außerdem sehe ich sie jetzt öfter am Heu knappsen.

Ich hoffe das bleibt so.
Ich weiß nicht, ob sie über den Berg ist, aber zumindest geht es ihr (und uns...) nun besser. Wir können nur hoffen, dass es nach dem WE wieder gut ist.
Ich hab zwischendurch wirklich Angst, Kaninchen können einen immer wieder negativ überraschen...
Aber ich hoffe einfach. Chanell macht das tapfer. Und sie ist mir auch nicht mehr ganz so böse, weil die meisten Sachen, die ich bringe, schmecken ihr. :)


J~
Ninchen-Mamis~