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Thema: Wie lernt mein Kaninchen Vertrauen ?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Bewirtet einen Dreierkuschelhaufen Avatar von Wiebke
    Registriert seit: 31.03.2007
    Ort: Eckernförde
    Beiträge: 2.198

    Standard

    Manche Kaninchen bleiben immer ängstlich.

    Aber leider muss ich den wöchentlichen Checkup machen.

    Bei Bart und Sternchen kein Problem.

    Aber Liza, die sich sehr gerne streicheln lässt, wird zum gefährlichen Tier, wenn ich sie hochnehmen will. Ich habe schon blutige Wunden davongetragen.

    Aber manchmal muss es hält sein!
    Unvergessen: Puschel, Anastasia, Mümmel, Gustav, John, Schmuse-Lilly und Gizmo

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.289

    Standard

    Oh je, Wiebke

    Mein Wuschel ist das unterwürfigste Kaninchen, dass ich kenne. Sie ordnet sich sofort ALLEM unter. Kratzer oder Wunden (kenne ich von Hoppel bei seiner damaligen Erkrankung auch) gibt's bei Wuschel nicht. Sie leckt mir auch die Hand, wenn ein anderes Kaninchen normalerweise zwicken oder beißen würde. Wuschel leckt immer - aus Zuneigung und aus Abneigung (dann nach dem Motto "tu mir bloß nichts, ich bin ganz friedlich ...") Man kann's nur an ihrer Haltung unterscheiden.

    Irgendwas hab entweder ich bei Wuschel falsch gemacht oder der frühere Besitzer (hab sie aus dem Laden, vermutlich kommt sie aus einem Privathaushalt). Wenn sie irgendwo mal heruntergefallen wäre oder ihr jemand beim Anfassen/Hochnehmen wirklich weh getan hätte/hat, dann könnte ich mir das erklären ......

    Mit 12 Wochen hat sie unter ihrem sehr engen Freund Hoppel gelitten, als der geschlechtsreif wurde und sich ein paar Tage lang rund um die Uhr auf sie gestürzt hat incl. Festbeißen und ziemlich heftige Wunden auf Wuschels Rücken (dann wurde der bis dahin für ein Mädchen gehaltene Hoppel als Männchen kastriert und seitdem ist das eine Traumbeziehung). Kann so etwas auch eine Ursache sein?

    Ich halte Wuschel für ein ausgesprochen sensitives Kaninchen, sie bekommt z.B. auch sehr gut meine Stimmung/Angst mit (als ich im April bei Hoppels Krankheit so viel Angst um ihn hatte z.B.). Dann verhält sie sich ganz anders und kommt sogar zu mir und stupst mich, was sie ja im Alltag NIE macht - daher ist das mit dem Nicht-Anfassen-dürfen ziemlich merkwürdig.

    Aber es beruhigt mich, dass andere Tiere da scheinbar grundlos genauso sind ....

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.02.2012
    Ort: Bayern
    Beiträge: 2.135

    Standard

    Henry war, nachdem er kastriert wurde, auch extrem ängstlich. Hat sich nicht anfassen lassen, hat viel geklopft ect.

    Ich hab ihm jeden Tag meine Hand hingehalten, am Anfang ist er viel zurück geschreckt und dann hab ich ihn auch in Ruhe gelassen. Nach einiger Zeit durfte ich ihn anfassen, aber nur kurz. Und so habe ich es jeden Tag gemacht, bis er sich auch ein bisschen länger streicheln lassen hat. Ein Kuschelkaninchen ist er trotzdem nicht. Es gibt auch Tage, da darf ich ihn nicht anfassen und dann lasse ich es auch.
    Wenns zum TA geht oder kontrolliert werden muss, hilft der Überraschungsmoment der Kleine hat trotzdem Angst und ist auch die erste Zeit ziemlich sauer aber nach ein paar Tagen hat er das Gott sei Dank wieder vergessen.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Schli
    Registriert seit: 26.12.2007
    Ort: NRW
    Beiträge: 1.823

    Standard

    Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, öfter gezielt ein anderes Kaninchen zu streicheln, wenn das ängstliche zuguckt. Ich finde Kaninchen sind sehr eifersüchtig und gucken genau, was ein anderer bekommt. Das ist keine schnelle Methode, sie braucht viel Zeit - manchmal ein Jahr. Aber hier hat es mehrfach gefruchtet.
    Nach dem Motto: "Steter Tropfen höhlt den Stein."

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.289

    Standard

    Danke euch!

    Ja, die Methode mit dem Zugucken habe ich hier auch entdeckt, mehr zufällig. Meinen zutraulichen Hoppel streichel ich, mit ihm spiele ich und kann alles mit ihm machen. Die ängstliche Wuschel guckt immer genau hin, als wolle sie das auch gerne, aber ihre Angst ist größer.

    Ich habe einen ganz kleinen Erfolg: Wenn meine Hand nach Heu riecht, schnuppert Wuschel recht lange daran. Das ist schon ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem sonst immer gleich Wegzucken.

    Und gestern habe ich die Sonnenblumenkern-aus-der-Hand-füttern-Aktion (tägliches Ritual) dazu genutzt, ihr gleichzeitig, als sie die SBK aus meiner Hand gefressen hat, mit dem "freien" Daumen über die Stirn zu streicheln. Hat geklappt und Wuschel ist nicht zurückgezuckt !!!

    Ich übe also geduldig weiter und hab die Hoffnung, dass sie mir irgendwann vertraut und nicht mehr wegläuft oder wegzuckt.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 24.03.2012
    Ort: Süddeutschland
    Beiträge: 156

    Standard

    Hallo,

    haben deine Kaninchen die ganze Wohnung zur Verfügung und auch das Schlafzimmer?
    Ich halte meine zwei im Schlafzimmer und habe den Eindruck, dass der Umstand, dass ich bei ihnen im selben Raum schlafe meine auch etwas scheuere Dame fast notgedrungen dazu zwingt, sich mit mir auseinanderzusetzen. Wenn ich aufwache sitzt sie zum Beispiel oft in der Zimmermitte und schaut mich hoch konzentriert an. Und wenn ich dann von meinem Bett hinab steige, muss ich natürlich begrüßt werden und auch begrüßen. Schon wenn ich dann ein paar Stunden weg bin, ist sie im Anschluss wieder scheuer. Am Wochenende, wenn ich morgens länger bleibe, wird sie ganz zutraulich. Also ich glaube, je mehr Zeit ich irgendwie im "Bau" mit lebe, desto mehr bin ich auch kein Eindringling. Vielleicht ist es auch beruhigend zu sehen, dass so ein bedrohlicher Mensch auch stundenlang ganz entspannt und ungefährlich schlafen kann.
    Also, falls das bei dir machbar ist, könntest du ja mal versuchen die beiden eine Weile nachts im Schlafzimmer zu lassen, vielleicht bringt das ja auch was in Richtung Zutrauen.

    LG

  7. #7
    plushmonster
    Gast

    Standard

    Ich hab seit Februar ein Pärchen aus dem TH übernommen. Beide waren dort knappe 9 Monate, die Ansprache entsprechend gering, vorher beim alten Zuhause auch eher dürftig (die ehemalige Halterin hatte mich übers Inet hier im Forum ausfindig gemacht und mir eine sehr lange PN geschrieben, daher weiß ich das).

    Tja, ich hab aber auch erst seit Juni richtig Zeit gehabt, mich mit ihnen auseinanderzusetzen, sie zahm zu kriegen, vorher im Raum 2 Gruppen, wobei ein Gruppe schwer krank war udn mehr Pflege/Zuwendung brauchte.

    Jedenfalls ist sie neugierig, er absoluter Schisser. Sie haben seit Juni das ganze Zimmer für sich (24m²) und sollten sich erstmal daran gewöhnen. Ich hab dann angefangen Cranberries anzubieten. Erst hab ich ein paar zu ihnen geworfen, dann immer näher an mich ran, bis halt nur aus den Fingern. Sie hat es schnell begriffen und abgestaubt und ich habe dann mit der freien Hand immer vorsichtig versucht, über den Nasenrücken zu streicheln. Immer ein bisschen, während sie die Crannies ass. Später immer weiter und länger und auch, als es keine Crannies mehr in meinen Fingern gab, zu streicheln. Dauerte nicht lang und sie machte sich dann lang und fing an es zu genießen.

    Mittlerweile kommt sie sofort an, wenn sie mich sieht, auch wenn ich keine Crannies da habe, darf ich sie streicheln, soviel ich mag.

    Bei ihm hat das länger gedauert. Er reagierte richtig angewidert, hoppelte weg, sobald ich ihn nur berührte. Aber für Crannies kam er zumindest schon mal. Hackte dann aber auch auf meinen Fingern ein, war sehr unsensibel .
    Dann fing ich bei ihm auch an, über die Stirn zu streicheln. Er schoss sofort weg. Ich hab es jeden Tag probiert, es wurde langsam, aber sicher besser. Mittlerweile darf ich ihn unterm Kinn anfassen, an den Backen und auch immer öfter und lange übern Körper streicheln. Über der Stirn mag er es inzwischen, hört dann acuh mit dem Kauen auf. Er ist noch nicht so genießerisch wie sie, aber das dauert nicht mehr lang. Auch er kommt jetzt sofort angeschossen, wenn er mich sieht, auch ihre Scheu gegen meinen Hund und die Katzen haben sie verloren und beschnuppern alle neugierig.

    Jeden Tag dran arbeiten!!!

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.289

    Standard

    Cat, das hört sich toll an und klingt sehr verständlich. Das hätte ich auch gerne

    Meine haben die ganze Wohnung und zwei Balkone für sich - die einzige Ausnahme ist das Schlafzimmer. Im Sommer leben sie aber eigentlich nur draußen (könnten trotzdem jederzeit durch eine Klappe in der Balkontür herein, sie können also immer alleine entscheiden).

    Ins Schlafzimmer können sie nicht, weil das vom Wohnzimmer ausgehend eine Treppe hoch ist und die Treppe nicht hasensicher gestaltet werden kann. Aber es stimmt, was du schreibst: Wenn ich mich auf meinen Balkon setze (sie denken: in ihr Gehege), dann sind sie wesentlich zutraulicher. Ich hab auch festgestellt, dass Wuschel immer scheuer wird, je mehr Platz und Unterschlupfmöglichkeiten sie hat. Vorher nur in der Wohnung war es noch einfacher, sie mal zu bekommen (da haben wir ja quasi auch in einem "Bau" gelebt). Das ist das gleiche Empfinden, was du mit deinem Schlafzimmer oder Sonntagmorgen beschreibst.

    Jetzt ist ja zum Glück das Wetter super, so dass ich nach der Arbeit praktisch dauerhaft im "Gehege" Balkon bin. Ich setze mich meistens dann auch direkt zu ihnen auf den Boden. Sie sind ja immer neugierig und kommen schnell gucken. Futter-Leckerlies gibt's immer aus meiner Hand.

    Die morgendliche Begrüßung mit deinen Tieren finde ich sehr niedlich , so hätte ich das auch gerne.

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