Ergebnis 1 bis 20 von 35

Thema: Streitfrage Kokzidien

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kiwi
    Registriert seit: 15.11.2009
    Ort: Dortmund
    Beiträge: 3.035

    Standard

    Das ist ja lustig, ich befasse mich seit Wochen mit nichts anderem als Kokis. Ich habe nämlich einen verwitweten Rammler, der bereits 9 ist und eine durch Dauerhefen strapazierte Verdauung hat. Freunde von uns würden uns gerne ihren Rammler dazugeben, allerdings wurden bei diesem Kokis festgestellt. Daraufhin habe ich angefangen, zu recherchieren.

    Das Ergebnis: es gibt keins. Ich habe mittlerweile mit zwei Ärzten, und einem sehr kompetenten TA-Helfer gesprochen, außerdem zwei Doktorarbeiten gelesen und ca. 30 Mails an die Kokzidien-AGs der Parasitologischen Einheiten der Tierärztlichen Hochschulen in Deutschland und der Schweiz geschrieben. Die Antworten fallen selbst unter den Experten sehr unterschsiedlich aus. Kokzidien sind allerdings in Kaninchen keinesfalls der Normalzustand! Worüber sich die Geister scheiden ist allerdings: sind Kokis nach einer Behandlung weg, oder verbleiben sie im Tier? Nach den EMail-Antworten der Parasitologen ist eine Behandlung zumindest nicht so 100%ig, dass das Tier danach frei ist. Irgendwie scheinen die Dinger, wenn sie einmal da sind, schwer aus dem Tier loszuwerden.
    Dass Kokis in der Umwelt anzutreffen sind und sich somit in den verschiedensten Situationen auf das Tier übertragen können, stimmt. Allerdings heißt das nicht, dass jedes Tier schon mal welche abbekommen hat und somit Träger ist.
    Leni +10. Juni 2012
    Josy +29. August 2012
    Sammy +17. August 2013
    Krümel +10. April 2016
    ... ihr fehlt

  2. #2
    dainty
    Gast

    Standard

    uff, das ist ja ganz schön ernüchternd

    man könnte sich im Prinzip mit jedem Stück Wiese die Kokis einschleppen und würde sie nicht mehr los...und ins Kaninchen gehören sie nicht...

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kiwi
    Registriert seit: 15.11.2009
    Ort: Dortmund
    Beiträge: 3.035

    Standard

    Ja, sie gehören da nicht per se hin, aber es kann gut sein, dass sie schon drin sind und dann immerhin keinen Schaden anrichten. Die Antworter waren sich zumindest in dem Punkt einig, dass Tiere, die Kokiträger sind, nicht unbedingt Symptome haben müssen und somit damit klar kommen. Bei einer Neuinfektion kann das aber schon anders aussehen.

    Habt ihr einen bestimmten Grund, dass ihr im Freundeskreis darüber redet?
    Leni +10. Juni 2012
    Josy +29. August 2012
    Sammy +17. August 2013
    Krümel +10. April 2016
    ... ihr fehlt

  4. #4
    Frasim
    Gast

    Standard

    Wie definiert man denn Kokzidienträger?

    Kokzidien zählen zu den Parasiten. Und entweder es sind Eier da oder eben nicht! Aber es können nicht keine Eier da sein und dennoch die Tiere dann Träger.....

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kiwi
    Registriert seit: 15.11.2009
    Ort: Dortmund
    Beiträge: 3.035

    Standard

    Zitat Zitat von Frasim Beitrag anzeigen
    Wie definiert man denn Kokzidienträger?

    Kokzidien zählen zu den Parasiten. Und entweder es sind Eier da oder eben nicht! Aber es können nicht keine Eier da sein und dennoch die Tiere dann Träger.....
    Über Eier weiß ich leider nichts. Für mich war vor allem wichtig, eine einheitliche Antwort darüber zu gewinnen, ob Kokis 100%ig weg sind, wenn sie behandelt wurden und die Kontrollprobe negativ war. Dies war leider nicht der Fall
    Leni +10. Juni 2012
    Josy +29. August 2012
    Sammy +17. August 2013
    Krümel +10. April 2016
    ... ihr fehlt

  6. #6
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.976

    Standard

    Zitat Zitat von Frasim Beitrag anzeigen
    Wie definiert man denn Kokzidienträger?

    Kokzidien zählen zu den Parasiten. Und entweder es sind Eier da oder eben nicht! Aber es können nicht keine Eier da sein und dennoch die Tiere dann Träger.....
    Wenn ich das richtig geschnall habe dann sind die Kokzidien zwar latent vorhanden können aber bei einem gesunden Tier nicht alle Wachstumsstadien durchlaufen weil sie vorher wieder ausgeschieden werden und somit kommt es nicht zu den Oozysten.

  7. #7
    Lieber heimlich lustig als unheimlich lächerlich Avatar von Annika S.
    Registriert seit: 15.05.2007
    Ort: Niederrheinisches Tiefland
    Beiträge: 3.104

    Standard

    Hallo!

    Mein Wissen dazu:

    Eine Kotprobe zu untersuchen und keine Kokzidien zu finden heisst nicht zwangsläufig ein kokzidienfreies Tier zu haben. Selbst, wenn eine gute Sammelkotprobe (Kot von mehreren Tagen), untersucht wurde.

    Denn es wird immer nur ein kleiner Teil der Kotprobe untersucht. Einige Milliliter vom aufgelöstem Kot und auch davon nur ein kleines Raster. Und es werden auch unter Umständen nicht an jedem Tag Kokzidien mit dem Kot ausgeschieden.

    Meine Tierärztin geht davon aus, dass ein gerninger Befall latent vorhanden ist. Denn kein Tier lebt steril. Bakterien, Parasiten, Viren... sing überall vorhanden und ein gesunder Körper kann sich damit prima auseinander setzen und erkrankt daran nicht. Dann vermehren sich die Bakterien, Parasiten, Viren auch nicht.

    Ein höherer Befall oder ein geringer Befall, der Symptome hervorruft, sollte immer behandelt werden.

    Bei einem geringen Befall, der keine Symptome hervorruft, wägt meine TÄ ab. Denn auch die Behandlung der Kokzidiose ist nicht unbedingt ohne Folgen für die Tiere. Medikamente können Nebenwirkungen aufweisen: Durchfall und / oder Fressunlust sind nicht selten.

    Vielmehr rät meine TÄ, die Ernährung zu überdenken und auch rät sie ggf. die Hygiene zu kontrollieren.

    Nach einer Futterumstellung und einer gründlichen Reinigung, wo zum Beispiel Einrichtungsgegenstände ausgetauscht bzw. desiniziert worden sind, macht sie dann eine erneute Kotuntersuchung um zu kontrollieren, ob sich die Parasiten vermehrt haben oder der Befall zurück gegangen ist.

    Und dann gibt es ja noch die Leberkokzidiose. Diese ist per Kotuntersuchung nicht festzustellen. Blutwerte und ein Ultraschallbild der Leber können darauf schliessen lassen.

    Weisst ein Tier alle Anzeichen einer Kokzidiose auf und lassen sich diese aber nicht im Kot nachweisen, behandelt meint TÄ auf Verdacht.

    LG
    Annika

  8. #8
    dainty
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kiwi Beitrag anzeigen

    Habt ihr einen bestimmten Grund, dass ihr im Freundeskreis darüber redet?
    ja, die Freunde stehen vor einer ähnlichen Situation wie du und wissen nicht, ob sie das Tier aufnehmen sollen

  9. #9
    dainty
    Gast

    Standard

    woran liegt da eigentlich, dass vieles bei Kaninchen nicht wirklich einheitlich beurteilt wird? bei Katzen und Hunden gehen die Auffassungen doch selten so auseinander, oder? ist die Forschung bei Kaninchen nicht lukrativ genug?

  10. #10
    notmeerschweinchen.de Avatar von Tipa
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Berlin
    Beiträge: 293

    Unglücklich

    Zitat Zitat von dainty Beitrag anzeigen
    woran liegt da eigentlich, dass vieles bei Kaninchen nicht wirklich einheitlich beurteilt wird? bei Katzen und Hunden gehen die Auffassungen doch selten so auseinander, oder? ist die Forschung bei Kaninchen nicht lukrativ genug?
    Hallo, bin neuer Möhrenbringer, aber schon länger Gurkenschäler für Schweine und habe mir daher eine Meinung gebildet:

    Anscheinend ist Forschung/Medis für Nager & Co nicht nur nicht so lukrativ (geringe Lebensspanne, höhere Mortalität = weniger $$$), sondern auch nicht so prestigereich. Für viele Ärzte & Wissenschaftler fangen Tiere ja erst ab Katze aufwärts an... gut weil weniger Labortiere "verbraucht" werden, aber das Resultat ist natürlich weniger Kenntnis & Innovation.

    Bzgl. Kokzidien wird es wie mit dem Herpes-Virus beim Menschen sein: Hochansteckend und schwer zu bekämpfen aber gleichzeitig nicht zwingend gefährlich = Angebot/Nachfrage-Kombination für Forschung ungünstig.

  11. #11
    Wieder am Kochen! Avatar von dafi
    Registriert seit: 01.06.2010
    Ort: Norderstedt
    Beiträge: 3.462

    Standard

    Ich würde den Rammler ebenfalls behandeln, erneut untersuchen lassen und dann aufnehmen. Kokis sind zwar nicht schön und auch sehr ansteckend, aber defintiv kein Ausschlusskriterium.

    Letztlich können diene Freunde ja auch nicht sagen, dass das vorhandene Tier niemals mit den Parasiten in Berührung gekommen ist.

    Außerdem habe ich mich ebenfalls viel mit diesem Thema auseinandersetzen müssen: Mit dem gleichen Nicht-Ergebnis! Ich greife da jetzt lieber auf Erfahrungen zurück, als nach weiteren Quellen zu suchen, die mich noch weiter verwirren. Und meine Erfahrung besagt, dass die Biester behandelbar sind und man sie auch soweit weg bekommt, dass sie nicht mehr nachweisbar und die Kaninchen symptomfrei sind . Und ich gehöre zu jenen, die auch einen geringen Befall behandeln, einfach weil eines meiner Tiere auch bei einem sehr geringen Befall Symptome zeigt. Leider! Also behandel ich und mein Kaninchen kann wieder munter fressen.

    Ich hoffe, du hast jetzt genug Informationen gesammelt und kannst den einsamen Tieren weiterhelfen?

    Liebe Grüße
    Dagmar

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •