Anhang 42539
Mein liebes Bärchen.
Ich bin fassungslos. Und so unsagbar traurig.
Alles schien in Ordnung zu sein.
Du hast gespielt, deine Kartonburg umgebaut - bist mir in die Küche gefolgt und hast um Leckerchen gebettelt. Die du natürlich auch bekommen hast, denn deinen wunderschönen großen Augen konnte ich noch nie etwas abschlagen.
Du hast so getan als wäre alles wie immer.
Und ich ging lächelnd durch den Tag.
Gemerkt habe ich es trotzdem, und ich wünschte mir so sehr es wäre früher gewesen.
Die Ärztin meinte, du hättest sicherlich Schmerzen, da der Abzeß so groß gewesen ist...
Festgehalten hat dich während der ganzen Zeit die Helferin, aber es hätten doch meine Hände sein sollen, die dich trösten.
Röntgen - dann Op - aber nicht zu viel Hoffnung machen.
Ich war überfordert, hatte Angst. Wollte einfach nur die Augen zu machen und habe mir eingeredet dass alles wieder gut wird.
Von jetzt ab werde ich es jeden Tag bereuen, dass ich mich nicht richtig von dir verabschiedet habe - nur weil ich mir nicht eingestehen wollte dass es vielleicht das letzte Streicheln gewesen wäre. der letzte Kuß.
Es tut mir so leid.
Ich war bei dir, als du die endgültige Spritze bekommen hast und habe dir den Kopf gestreichelt, so wie fast jeden Abend in den letzten sechs Jahren.
Ich wünsche mir so sehr dass du es gespürt hast und mit dem Gefühl gegangen bist, dass du geliebt wirst.
Tiere hatten wir schon immer, aber ein Kaninchen kam für mich nie in Frage.
Aber als ich dich damals gesehen habe war es Liebe auf den ersten Blick, völlig unlogisch und unbeschreiblich.
Und Liebe ist es geblieben.
Du hast mein Leben durcheinander gewürfelt, hast mich zur Verzweiflung getrieben, mich begleitet und mich getröstet, hast mich auf Trapp gehalten und mich immer wieder zur Ruhe gebracht.
Ich kann kaum beschreiben wie sehr ich dich vermisse
Schlaf gut, mein geliebter Plüschbär, und sei glücklich wo auch immer du aufwachen solltest.
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