Anlass:
Vor ein paar Tagen kam meine Tochter von der Schule und berichtete von einer Klassenkameradin, die eine Kaninchendame abgebenwollte, weil sie dort den Böckchen immer beißen würde. Außerdem buddelt sie.
Bisherige Haltung:
Kommt aus der Zoohandlung. Wurde als Baby zum 2-jährigen (kastrierten) Bock reingestellt, der hatte seine Partnerin verloren.
Er hat sie scheinbar nicht gebissen, das Kind sagt, er hat sich immer auf sie "draufgesetzt". Platz haben die Beiden nicht viel gehabt; im WInter einen größeren handelsüblichen Stall auf 2 Ebenen und im Sommer einen kleineren Stall mit abgesteckten "Freilauf" von weniger als einen Quadratmeter insgesamt. Klar, das das nicht gut gehen kann...
Nun ist die Dame auch ein Jahr alt und beißt das arme Kaninchenbock. Ich habe sie also erstmal zur Probe mitgenommen, immer besser als dort bleiben.
Versuch
Habe sie vor zwei Tagen im Garten in einem Körbchen in einer ruhigen Ecke hingestellt und mich daneben gesetzt. Sie war sehr ängstlich, hat lange gebraucht, sich überhaupt zu bewegen. Irgendwann ist sie ein wenig auf Erkundungstour gegangen, hat einen Grashalm nach dem anderen markiert, wenig gegessen, sich ein kleines Versteck ausgeguckt. Irgendwann erblickte sie auch meine Jungs.
Einer ist eh ein Angsthase, der versteckt sich nur und schaut, das sein Kumpel für ihn erkunden geht. Was der auch ganz vorsichtig getan hat
, aber die Dame ist sehr schreckhaft. Es gab keinen Kampf und es flogen auch keine Fellbüschel, weil sie einfach immer weggerannt ist. Nachts habe ich ihr also noch ein "Einzelzimmer" in einem anderen Schuppen gegeben, wo sie ihre Ruhe hatte. Am nächsten Tag die Gehege wieder aufgemacht. Da konnten sich die Tiere schon ein bißchen näher kommen, aber ich merke, das Mädchen hält immer einen Sicherheitsabstand zu den 2 Jungs. Ich habe den Eindruck, ich kann sie noch nicht zusammen in einem gemeinsamen Nachtgehege sperren. Wenn ich sie für die Nacht wieder einfangen will, will sie auch automatisch mit mir kämpfen; stellt sich auf die Hinterläufe und schnappt nach mir.
fazit
Ich habe das dumpfe Gefühl, dass sie schon sehr gestört ist von den früheren Haltungverhältnisse und dass sie sich sehr abgekapselt hat. Mittlerweile frisst sie in der Nähe von meinen, aber sie spielen nicht, rennen nicht freudig und hackenschlagend umher oder tollen miteinander, sondern sie ist immer in Habachtstellung.
Gibt sich das?
Ich bin mit unschlüssig, ob ich sie überhaupt behalten kann, wenn sie so schwierig ist, weil ich manchmal auch noch andere Tiere in Pflege nehme. Ich will sie auch nicht wieder in ihre Bucht zurückschicken, aber ich frage mich, was nun sinnvoll wäre.... Wäre sie ein Mensch, würde ich sagen, sie braucht eine Therapie... Aber das kann ich nicht leisten.
Wer hat einen guten Tipp?
Kann sich so ein Tier irgendwie in einer Gruppe wieder eingliedern?
Vielen Dank!
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