Hallo,
bin im Moment etwas ratlos.
Das Fressverhalten hat sich teilweise langsam, und teilweise schlagartig verändert.
Dazu muss ich wohl etwas ausholen, damit die Sachlage genauer rüberkommt.
Also Paule ist vor 3,5 Monaten hier eingezogen. Als ich ihn sprichwörtlich "auspackte" (da nur 1 Foto zuvor gesehen), war ich etwas überrascht: er sah irgendwie komisch aus, wirkte so klein und zierlich, dass ich ihn immer nur "SchnuckelEIN" nennen konnte. Dann war sein ganzer Körperbau irgendwie so total dreieckig. Ein solcher Körper ist mir zuvor noch nie bei Kaninchen aufgefallen. Jedenfalls bekam er zuvor lt. Aussage Frischfutter und Pellets. Bei mir dann auch erstmal. (Leider hat die Mausi dann auch wieder vermehrt Pellets gefuttert.) Jedenfalls Paule hat gefressen - manno-mann! Ich musste ständig schauen und nachlegen, und es gestaltete sich so, dass die Mausi einfach immer zu kurz gekommen wäre, wenn ich nicht für ein ausgegleichendes Verhältnis - also immer nachlegen und teilweise sie extra versorgt hätte. (Paule ist ein kleiner "Klauer" und im nachhinein wurde mir auch ziemlich deutlich, dass er noch ziemlich mit Futterneid zu kämpfen hat, denn er war zuvor auch in einer größeren Gruppe.) Mich wunderte ja ziemlich, dass Paule so viel Frifu + Pellets gefressen hatte. Nach ca. 3 Tagen gabs dann erstmals Anlass zur Sorge: er hatte sich scheinbar überfressen. Medis + Massage: alles gut überstanden. 5 Tage nach Einzug habe ich aber dann die Pellets gestrichen. Die Folge davon war, dass er die ersten 1-2 Tage viel öfter und fast ständig fressen musste. Nach ca. 1-2 Wochen musste ich aber die Pellets erstmal wieder geben, weil sich zusätzlich sein Kot verändert hatte und er teilweise auch Probleme mit der Verdauung (Verstopfung) bekam, da er Heu erstmal verweigerte. Ca. 2-3 Wochen später konnte ich immer mehr Pellets reduzieren und nochmals ganz weglassen. Das ist auch bis heute so geblieben.
Seine Köttel blieben aber verändert, denn als er einzog machte er relativ große und schön runde Köttel, und dass veränderte sich sehr schnell hier. Außerdem fingen nach kurzer Zeit hier schon die Köttelketten an, die er aber anfangs gar nicht machte.
Jedenfalls der Kleine futterte was das Zeug hält und ich hatte ganz schön Mühe, so viel Frifu heranzuschaffen. Ich hatte zuvor selbst bei 2 etwas größeren Kaninchen nie erlebt, dass so viel gefuttert wurde. Mir fiel sogar auf, dass selbst für mich, diese Portionen allemal ausreichend oder gar zu groß wären.
Da Paule zuvor nur gepresste Heuwürfel bekam, wovon ich auch nicht sagen kann, ob er diese je gefuttert hat - bei mir jedenfalls nicht, gab es zusätzlich Schwierigkeiten mit der Heuaufnahme, die gleich Null bei ihm war. Und selbst Lilli futterte so gut wie kein Heu mehr, die nach Paulchens Tod ja sowieso das Fressen eingestellt hatte. Jetzt hat auch sie nur noch Frifu angenommen und es dem Paule wohl nachgemacht. Jedoch nicht in den riesigen Mengen, aber schon noch mit gesundem Appetit.
Paule hat jedenfalls gut 2 Monate gefressen, was das Zeug hält. Er hatte auch schon nach wenigen Wochen zugenommen und ist jetzt auch nicht mehr so komisch "dreieckig"; hat sogar einen kleinen "Speckkragen" - der ihm auch sehr gut steht (obwohl es keine Leckerchen gab). Dafür war er aber Anfangs der Möhrchen-, Pastinaken-, Topinambur-, etc. -Vernichter; was es aber nur 1x täglich und abends in Maaßen gibt. Das Maaß an Möhren wurde aber anfangs mal gut verdreifacht. Jedenfalls wusste ich später aber zumindest, dass der Kleine ziemlich dünn war. Ich konnte mir jetzt auch gut vorstellen, dass die 6er Gruppe sicher nie so viel und genug zu futtern bekamen - zumindest nicht an Frifu. (Wenn ich diese Mengen für 6 ranschaffen müsste, würde ich kapitulieren.)
Vor ca. 6-7 Wochen fing er dann an, weniger Frifu zu sich zu nehmen. Zuvor war ich schon damit beschäftigt, ihn (und die Mausi) zum Heufressen zu bewegen. Also legte ich an den bevorzugten Plätzen immer etwas Heu hin - und dann futterte er auch etwas. Aber noch nicht genug - immer nur mal ein Hälmchen. Hab auch mit Tricks versucht, ihn zu mehr Heu zu bewegen - also weniger vom bevorzugten Frifu, dafür mehr von dem, was die Beiden nicht ganz so lecker finden; das Heu neben dem Frifu platziert - half aber nix, also schnell weiter Frifu in Mengen und Auswahl bereitgestellt.
Da sich wiedermal das Phänomen zeigte, dass die Mausi sich ins Heu gesetzt hatte und dabei schön Ihr Geschäft verrichtete - ich schon am verzweifeln, habe ich dann schlussendlich das Heu im Wohnzimmer platziert - und nur noch dort, weil sie sich da am meisten aufhalten. Und siehe da: hurra, der Knutschi futtert Heu, mehr und mehr - viel mehr als zuvor; die Mausi auch endlich wieder, wie früher - und hat nie wieder reingepinkelt. (Hätte ich das mal früher gewusst...)
Zusammenfassung: seit ca. 6-7 Wochen futtert Paule weniger Frifu - also nicht mehr die Unmengen. (Seit Paule hier ist, ist noch nie Frifu am morgen übrig geblieben, obwohl es wirklich riesen Mengen sind, aber jetzt schon.) Und seit ca. 5-6 Wochen wird regelmäßig Heu gefuttert, dass seither im Wohnzimmer steht.
Vor 4 Wochen hat er plötzlich an einem Tag überhaupt kein Frifu mehr zu sich genommen. Hat auch nichts gefressen, was ich ihm gereicht hatte - noch nichtmal Leckerchen wollte er. Also hab ich ihn gleich eingepackt und bin abends noch in die Tierklinik gefahren. Da ich das starke Gefühl hatte, dass es sich wahrscheinlich um die Zähne handelt, bat ich auch gleich diese unbedingt anzuschauen. Der Arzt bestätigte mir auch gleich, dass da einige Spitzen sind und meinte, dass eine richtige Okklusion und das richtige Vermessen dazu auch nur in Narkose gemacht werden könnte. Also päppelte ich Paule in dieser Nacht und am nächsten Morgen gab ich ihn in der TK wieder ab. Nach der Begradigung der Zähne hat er dann auch wieder "normal" gefuttert. Allerdings hielt das ganze dann nur wenige Tage an - und seit ca. 3 Wochen wurde jede Menge Heu vertilgt, aber kaum noch Frifu. Beide! Seit ca. 2 Wochen bleibt das Frifu am Tag völlig unberührt und nur abends/nachts wurde was gefuttert. Die Zeiten verlagerten sich immer weiter nach hinten. Auch die Mengen an Frifu nehmen stetig ab. Da Beide ausreichend Heu futtern - ich natürlich auch schon das Wasser neben dem Heu stehen habe, und Beide ständig Zugang und ausreichend Frifu zur Verfügung haben - eigentlich kein Grund zur Sorge. Dennoch! Mir kommt das ganze sehr merkwürdig vor.
Aktuell - seit gestern abend fällt mir auch noch auf, dass weniger Heu gefuttert wird. Und wie immer habe ich heute auch das Frifu schon längst erneuert - aber wieder mal, haben Beide davon nicht ein Fitzel angerührt. Das Klo steht ja auch in der Küche beim Frifu. Da habe ich heute auch noch keinen freiwillig drin sitzen sehen - ist immer noch fast unberührt. Nur eben war die Mausi mal drin, weil ich Beiden etwas von dem nicht angerührten Frifu im Wohnzimmer gegeben habe und Beide fleißig gefuttert haben, woraufhin ich die Mausi in die Küche getragen und vor das Frifu gesetzt habe. Bei der Gelegenheit ist sie ins Klöchen gehoppelt - hat aber nichts vom Frifu angerührt.
Ich habe jetzt das ganz starke Gefühl, dass die Küche irgendwie "boykottiert" wird. Das Gefühl habe ich schon länger, und mir fällt auch einiges ein, was darauf hinweist. (Z.B. wird seit einigen Wochen regelmäßig auf das Futter geköttelt oder gepinkelt, oder aber gleich davor, und somit direkt neben dem Klo. Da sind regelrechte Köttelorgien. Und da wo früher regelmäßig das Heu eingepischert und eingeköttelt wurde, ist jetzt das Frifu dran.)
Aber kann das wirklich sein? Wollen die evtl. einfach nur dass ich alles ins Wohnzimmer stelle? Oder könnte es noch eine andere Ursache haben?
Bei aller Liebe und Überlegung: ich habe im Wohnzimmer kein Platz mehr dafür! Und das Klo muss ich dann sicher auch noch hier unterbringen - das geht auf keinen Fall. Hier steht schon ein neues, selbstgebautes Haus und ein Tunnelsystem drin; dann noch der Heuplatz - mehr geht auf keinen Fall. Ich hab schon versucht das Heu wieder in die Küche zu platzieren. Dann haben die einfach mehrere Stunden gar nichts mehr gefressen, also wieder schnell Heu zurück. Und wenn ich das Frifu hier rein bringe, wird es immer aufgefuttert. Natürlich sind das dann immer nur ein paar Blätter oder mal Pastinake, Apfel, Kräuter oder Löwenzahn. Aber in der Küche kann ich alles regelmäßig wegschmeißen - und dafür stehe ich Stunden in der Küche und wasche alles ab.
Kennt denn jemand dieses Phänomen? Wenn es denen wirklich um den Futter-Platz geht, kann ich das ganze sonst nur noch umdrehen und die Beiden in der Küche einsperren bzw. vom Wohnzimmer aussperren, in der Hoffnung, dass es hilft und sie wieder "vernünftig" werden. Ansonsten kann es aber auch sein dass der Knutschi Kummer hat, und die Mausi sich einfach (mal wieder) an ihm orientiert - wie es die Tiere ja oft so machen, also dem Anderen gleich machen. Anzeichen für den Kummer gibt es evtl. auch, was ich dann aber lieber nochmal im Anschluss etwas näher erläutere. Bin jedenfalls gerade echt ratlos.
Hat jemand eine Idee für "Knutschi" und "Mausi"?
Sorry, dass es so ein Roman geworden ist - aber ich denke die Vorgeschichte könnte bei so etwas vielleicht wichtig sein.
LG
Silke
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