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Thema: Mythen in der Kaninchenernährung – 15. Artnahe Zutaten machen Leckerlis gesund #466

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Maren86
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    Sind denn die Mineralsteine dann auch unbedenklicher, oder ist das dann doch nicht so gut?

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Nettimaus
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    Es ist ja nicht so, das sie ihn auffressen. So ein kleiner Stein hält ungefähr ein Jahr, zumindest bei uns.
    Und ich hab die Beobachtung gemacht, das Biene das Tapetenmonster im Winter öfter mal dran ging als im Sommer zB.
    Ihr fehlt mir so
    Franz+Minchen, Flocke+Biene, Gracy+Rufus, Krümel, Leni, Odin ,Hoppel, Anton, Ella, Luna, Alice, Rolfi, Yoshi, Günni, Garry, Paula, Eddy, Percy, Mila, Fritzy und Havanna in meinem Herzen lebt ihr für immer weiter

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Ralf
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    Was mich mich gerade frage.
    Gibt es Erkenntnissse, wieviel mg Salz in einem KG Erde sind? Ich hab da im Netz i-wie nichts gefunden. Ich könnte mir nur vorstellen, dass in einem "Schleck" am Salzstein soviel Salz aufgenommen wird, wie normalerweise in einem KG Erde sind. Und dann die Frage, wie geht der Verdauungsapparat eines Kaninchens mit zuviel Salz um? Wird das ganz schnöde ausgeschieden, oder lagert sich das auf Dauer ein?

    Vielleicht liege ich ja auch total falsch, aber dieser Gedanken ging mir so durch den Kopf. Ich woill das Gesagte auch keinesfalls in Abrede stellen.


    LG
    Ralf
    Vergiß niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt.

    „Tiere sind meine Freunde und ich esse meine Freunde nicht.“ George Bernard Shaw

  4. #4
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

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    Zitat Zitat von Maren86 Beitrag anzeigen
    Sind denn die Mineralsteine dann auch unbedenklicher, oder ist das dann doch nicht so gut?
    Außer NaCl ist mir momentan kein Mineralstoff bekannt, der in der natürlichen Nahrung nicht ausreichend genug vorkommt. Wobei das jetzt aber natürlich nichts heißen muss, bei den vielen, vielen Fakten wäre es nicht unwahrscheinlich, dass ich bisher etwas total übersehe . "Künstliches" aus dem Zoohandel mit ggf. allerlei Zusatzstoffen würde ich persönlich generell nicht anbieten, wenn es natürlichere Alternativen gibt.
    Geändert von Simone D. (14.07.2011 um 10:33 Uhr)

  5. #5
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

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    Zitat Zitat von Ralf Beitrag anzeigen
    Was mich mich gerade frage.
    Gibt es Erkenntnissse, wieviel mg Salz in einem KG Erde sind?
    Gute Frage. Und keine Ahnung . Generell ist der Boden ja je nach Gebiet äußerst unterschiedlich zusammengesetzt, die Schwankungen müssten enorm sein – sei es z.B. mit mehr Kalk, Lehm, Ton, in Küstennähe oder im Binnenland usw., da gibt es große Schwankungen. Ob es z.B. für eine "Sorte" wie Tonerde Richtwerte gibt, oder das auch regional stark schwankt, wäre Mal echt interessant, herauszufinden.

    Zitat Zitat von Ralf Beitrag anzeigen
    Und dann die Frage, wie geht der Verdauungsapparat eines Kaninchens mit zuviel Salz um? Wird das ganz schnöde ausgeschieden, oder lagert sich das auf Dauer ein?
    Wenn die Aufnahme nicht erzwungen wird, nehmen die Tiere normalerweise nicht mehr NaCl zu sich, als sie verbrauchen. Über den Urin geht Salz kontinuierlich verloren. Mit steigendem Salzkonsum steigt die Wasseraufnahme / der Durst, um das Salz zu verdünnen und einer Dehydration vorzubeugen. Mehr Salz = dementsprechend auch mehr Pipi

  6. #6
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

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    Achtung, Spam .

    Einige Zitate zum Thema Pflanzenfresser und NaCl aus C. Engel, Wild Health, Gesundheit aus der Wildnis, Animal Learn Verlag, 2004:

    S. 41:
    Natrium ist für alle Landlebewesen von besonderem Wert, denn es geht durch die Ausscheidung von Urin und Schweiß verloren und muss daher kontinuierlich ersetzt werden. [...]

    Pflanzenfresser sind für Salzmangel sehr anfällig, denn ihre pflanzliche Kost kann insbesondere im Gebirge und im Binnenland zu wenig Salz enthalten. Das Verlangen von Pflanzenfressern nach Salz ist so groß, dass sie sogar das Risiko eingehen, getötet zu werden, um an es heranzukommen. In der Tat haben Jäger lange Zeit Salz benutzt, um Beutetiere aus der Deckung zu locken, oder sie haben sich am Rand von natürlichen Salzvorkommen auf die Lauer gelegt.

    In Schottland wurden früher Rentierhirten zur Raserei getrieben, weil die Tiere ihr mit Salz imprägniertes Segeltuchzelt beleckten und annagten. Heutzutage kommen die Hirten eher zum Schlafen, denn moderne Zelte werden aus chemisch imprägnierten künstlichen Fasern hergestellt. In Afrika belecken Büffel sehr ausgiebig salzverkrustete Pflanzen oder Felsen und sogar andere verschwitzte Büffel. Während der zentralafrikanischen Trockenzeit kommen tausende Schnauzenfalter in den Wald, um Salz von der Haut der Elefanten zu lecken. Aber Schweiß ist nicht die einzige Quelle für Salze. Viele Tiere lecken Urin auf, um an das darin enthaltene Natrium zu gelangen.
    S.42
    Wann immer möglich suchen Pflanzenfresser in Sümpfen, im Marschland oder in Flüssen nach Wasserpflanzen, die einen höheren Gehalt an Natrium und anderen Mineralien aufweisen als auf dem Land wachsende Pflanzen. In Küstennähe weiden viele Tiere Gras ab, das dem salzigen Seewind ausgesetzt ist, oder sie suchen die Strände auf, um mineralstoffreiches Seegras oder Kelp zu fressen. [...]

    Es ist der Geschmack des Salzes, den die Tiere suchen. Salz ist einer der wenigen Nährstoffe, nach dem Säugetiere ein spezielles Verlangen, einen ganz bestimmten Hunger haben, vielleicht weil Salz für sie so wichtig ist. Ratten haben eigene, durch Salz aktivierbare Geschmacksknospen, die immer dann aktiv werden, wenn der Salzgehalt des Körpers sinkt. Kurz gesagt schmeckt Salz besser, wenn der Körper Salz benötigt, und dies motiviert die Ratten dazu, besonders salzhaltiges Futter zu suchen. Jan Schulkin ist der Meinung, dass, nachdem Salz oft in Kombination mit anderen Mineralien auftritt, dieser Salzhunger eine einfache, aber effektive Methode sei, mit der Tiere alle Mineralstoffe finden, die sie brauchen.
    S.44
    Wie Tiere es bewerkstelligen, die allermeisten Nährstoffe, die sie benötigen, zu finden und in einem ausgewogenen Gleichgewicht zu halten, ist Gegenstand zahlreicher Forschungsprojekte. Eine Möglichkeit ist, dass Tiere das Futter wählen, das ihre Sinne im Moment am meisten anspricht, und dass ihre Sinne sie auf Grund natürlicher Selektion zum richtigen Futter leiten. Süß ist ansprechend, weil es energiereich ist, bitter schmeckt weniger gut, weil es giftig sein könnte, und salzig schmeckt gut, weil es das lebenswichtige Natrium anzeigt. Dieser Prozess, der hedonistisches Feedback genannt wird, setzt die Annahme voraus, dass sich der Geschmack der Tiere entsprechend ihren Bedürfnissen ändert.
    S.75
    Warum sollten wir und so viele andere Tiere Dreck essen? Menschen, die es tun, sagen oft, dass es "gut täte" oder "gut und süß" schmeckt. Normalerweise denken sie, dass es gut für sie sei, ohne erklären zu können, warum. Früher galt als Erklärung, dass Tiere Erde essen, um an Mineralien wie Salz (Natriumchlorid), Kalk (Kalziumcarbonat), Kupfer, Eisen und Zink zu gelangen. Wie wir im letzten Kapitel gesehen haben, suchen Tiere nach natürlichen Quellen für Mineralien. Manchmal hängt die Notwendigkeit, Mineralien aufzunehmen, direkt mit der Entgiftung von Nahrungsbestandteilen zusammen. Geophagie ist unter Tieren, die überwiegend von Pflanzen leben, weiter verbreitet.
    S.76
    Pflanzenfresser haben nicht nur deshalb einen hohen Bedarf an Natrium, weil ihr Futter meist mineralstoffarm ist, sondern auch, weil sie Natrium durch die Entgiftung und Metabolisierung von Sekundärstoffen verbrauchen. Die bei tropischen Herbivoren in größerem Ausmaß erforderlichen Entgiftungsprozesse benötigen auch eine größere Menge an Natrium, die ihnen durch das Fressen von natriumreicher
    Erde zur Verfügung steht.(Z3)

    Ein weiterer Hinweis, der diese Hypothese stützt, lässt sich in Beobachtungen schwedischer Hasen finden. Wildhüter, die Salzlecken für Huftiere auslegten, bemerkten, dass Hasen diese Lecken am stärksten in der Zeit nutzten, in der auch die pflanzlichen Toxine die höchste Konzentration aufwiesen.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Alexa
    Registriert seit: 14.11.2004
    Ort: Haseldorf
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    Cool

    Das erklärt vielleicht auch, warum einige Kaninchen ihre Pipi wieder auflecken.
    Gruß Alexa


    Wir werden euch nie vergessen Cäsar, Enie, Okta, Nori, Mira!

  8. #8
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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    Beiträge: 3.991

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    Nachtrag für Ralf: Wenn ich das richtig verstanden habe, passiert bei einem NaCl-Überschuss Folgendes: Wenn NaCl-Kristalle mehr aufgenommen, als ausgeschieden werden, lagern sich diese Gelenken, Geweben, Zellen, Blutgefäßen usw. ab. Das wirkt dann wie ein „Zellgift“. Um das zu verhindern, braucht der Körper Wasser (das NaCl wird mit Wassermolekülen umschlossen und so als Natrium und Chlorid „neutralisiert“). Wenn nun kein Wasser aufgenommen wird, wird dafür Zellwaser verwendet, der Körper dehydriert also. Daher bekommt man normalerweise als Reaktion darauf Durst. Entzieht man den Tieren Wasser & FriFu, könnte es also problematisch werden. Dann wäre aber genau genommen schon eher die ganze Fütterung an sich problematisch, und weniger das NaCl

  9. #9
    A heart full of memories Avatar von Nicole B.
    Registriert seit: 18.11.2008
    Ort: Münster
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    Zitat Zitat von Alexa Beitrag anzeigen
    Cool

    Das erklärt vielleicht auch, warum einige Kaninchen ihre Pipi wieder auflecken.
    Leon leckt die Wände ab (die auch gerne mal angep*** werden) und auch die Wände der Kloschalen
    Deshalb bekommt er (und die anderen natürlich auch) jetzt einen Salzstein.
    2013 was practice - 2014 was warm-up - 2015 is game time
    Lächeln und winken

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