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Thema: Mythen in der Kaninchenernährung – 15. Artnahe Zutaten machen Leckerlis gesund #466

  1. #241
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

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    Ich denke, selbst ein engagierter TA, der sich gesondert zusätzlich über das Thema informiert, hat es schwer, das "richtige" Wissen zu erlangen. Eine "Koryphäe" der Branche schreibt Fachartikel zum Thema, die dermaßen falsch sind, dass es zum Haare raufen ist. Da wird der Verdauungstrakt falsch erklärt, falsch aus dem Englischen übersetzt (= umgekehrte (!) Schlussfolgerungen), und es werden die unsinnigsten Empfehlungen (wie Heudiät) ausgesprochen. Ihre Texte sind Maßstab für viele Praxen, die sich informieren. Wäre ich TA und hätte nicht die Zeit zig Quellen zu lesen, würde ich das mit Sicherheit auch erst Mal so annehmen/glauben. Auch sämtliche Tierschutzvereine haben diese Quellen lange als Argumentationsbasis genommen. Bei meinem TA liegen sie ausgedruckt sogar als Flyer einer anderen Kaninchenorga im Wartezimmer.

    Dazu kommt, dass viele Fortbildungen von Futtermittelkonzernen übernommen werden (die Produkte dazu gibt's dann später in den Praxen). Die Studien der Konzerne gehen fast ausschliesslich immer nur von getrocknetem Futter aus. Man füttert Kaninchen in Tierversuchen Sachen wie Sojamehl, Sägespähne (!), Paprikapulver, Stroh, Heu & Co., und stellt dann (als logische Konsequenz) fest, dass Heu davon am besten verdaut wird und viel Rohfaser das Wichtigste ist . Der TA bekommt später das Ergebnis dieser Studien präsentiert und empfiehlt Heu, Heu und nochmals Heu – selbst für die eigentlich engagierten Halter hat er dann oft nichts mehr anderes parat.

    Zitat Zitat von kleiner Stern Beitrag anzeigen
    Danke für diese Sammlung. In Verbindung mit dem Buch werde ich diese bei meiner Tä vorlegen.
    Ich finde das Engagement deiner TA richtig toll
    Geändert von Simone D. (09.07.2011 um 13:34 Uhr)

  2. #242
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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    Zitat Zitat von discomedusa Beitrag anzeigen
    Es gab ja irgendwo mal das Argument, das Heu bei einer Ernährung mit Trocken/Fertigfutter-Pellets sinnvoll ist und zu einer Besserung führt, bei einer eh schon gesunden Wiesenernährung dagegen kontraproduktiv. Vielleicht hilft das?
    Zitat Zitat von kleiner Stern Beitrag anzeigen
    Wo stand denn das? Ich dachte, Heu sollte trotzdem immer zur Verfügung stehen? Ich habe immer Heu im Angebot, obwohl sie es so gut wie gar nicht anrühren, seit ich Wiese und Kräuter füttere.
    Ja, Heu sollte immer zur Verfügung stehen. Heu ist keinesfalls schlecht oder kontraproduktiv, ganz im Gegenteil – es ist für Heimtiere eine gute Nahrungsergänzung. Aber die Tiere sollten immer die Wahl haben, ob sie gerade "Gröberes" brauchen, oder nicht, und nicht zu einer Mangelernährung gezwungen werden. Und wenn es wg. Wiese oder blättrigem FriFu wochenlang unberührt liegen bleibt, ist das auch völlig okay und absolut kein Grund zur Sorge, sondern eher ein gutes Zeichen.

    Für ein Kaninchen, das ein Alleinfutter bekommt (das typische Zeug gemischt aus Getreide, Kernen, TroMü, buntem Schrott...), hält eine vermehrte Rohfaser-Aufnahme bis zu einem gewissen Grad die Verdauung in Schwung (http://kaninchenschutzforum.de/showt...=1#post1833498).

    Pellets & Heu alleine wiederum können u.U. schneller eine fatale Kombi werden, dazu kommen aber bald noch nähere Infos

  3. #243
    Rentier Avatar von Bunny
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    danke Simone für Deine interessanten Erläuterungen

    Insoweit ist mein TA aber schon etwas "weiter", er sagt auch, dass das Zootrockenfutter nix taugt auch wegen der darin enthaltene Luzerne. Man denke da nur an die berühmt berüchtigten Vitakuller
    Charly*1997+25.1.06, Nomi*2004+3.11.08, Hoppel*2003+3.8.12, Wanja*2004+2.9.13 Lea *2008 +15.10.2018 Felix * 2008 +12.04.2019

    Ihr habt mir soviel gegeben, dafür danke ich euch

  4. #244
    Erfahrener Benutzer Avatar von Torelynn
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    Luzerne an sich sind aber nicht schlecht für Kaninchen, nur sollte man sie sparsam verwenden und für Blasen/Harngrießpatienten ist er nicht geeignet.
    Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
    erstens durch Nachdenken, das ist das edelste;
    zweitens durch Nachahmen, das ist das leichteste;
    drittens durch Erfahrung, das ist das bitterste."

    (Konfuzius)

  5. #245
    Erfahrener Benutzer Avatar von kleiner Stern
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    Beiträge: 896

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    Diese Ausführungen sind echt handfest und aufschlussreich.

    Aber was kann ich gegen das Argument:
    " Das hat seit Jahren gut funktioniert, dass Durchfall bzw. Verdauungsprobleme mit Heudiät behandelt wurden )"
    sagen? Ich kann denen ja nicht sagen, Ihr habt jahrelang Mist gebaut. Dann macht auch der angagierteste Ta zu und lässt sich auf keine weiteren Diskussionen ein. (Was ich dann auch verstehen könnte). Weil auch die nach ihrem besten Wissen und Gewissen handeln und es einfach nicht anders wissen. Und außerdem scheint ihnen der Erfolg in dieser Hinsicht ja auch Recht zu geben? Jedenfalls ihrer Ansicht nach.

    Moni

  6. #246
    Erfahrener Benutzer Avatar von Getorix
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    Hallo,

    Ich kann denen ja nicht sagen, Ihr habt jahrelang Mist gebaut.
    musst du ja auch nicht. Du kannst ja wahrheitsgemäss bestätigen, dass es mit einer Heudiätät auch geklappt hat. Hat es ja auch offensichlich, sonst wär man viel schneller wieder davon abgekommen.

    Und dann eben Gründe aufzählen, warum eine Grünfutter/Heudiät noch deutlich besser wäre.

    Also einfach nicht sagen, dass eine Heudiät völliger Mist ist, sondern einfach betonen, dass es noch bessere und sinnvollere Diäten gibt.

    Liebe Grüsse
    Lina

  7. #247
    Erfahrener Benutzer Avatar von kleiner Stern
    Registriert seit: 25.02.2010
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    Beiträge: 896

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    Zitat Zitat von Getorix Beitrag anzeigen
    Hallo,


    musst du ja auch nicht. Du kannst ja wahrheitsgemäss bestätigen, dass es mit einer Heudiätät auch geklappt hat. Hat es ja auch offensichlich, sonst wär man viel schneller wieder davon abgekommen.

    Und dann eben Gründe aufzählen, warum eine Grünfutter/Heudiät noch deutlich besser wäre.

    Also einfach nicht sagen, dass eine Heudiät völliger Mist ist, sondern einfach betonen, dass es noch bessere und sinnvollere Diäten gibt.

    Liebe Grüsse
    Lina
    Ja, so ist das mit der Diplomatie, man muss einfach gut überlegen, wie man was sagt. Sonst erreicht man eben nichts.
    Danke

    Moni

  8. #248
    Benutzer
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    Hallo,

    das mit dem „Erfolg“, den die Tierärztin als Argument anführt, darf man ruhig skeptisch sehen. Also ich sehe es jedenfalls skeptisch

    1. Durchfall ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Im Körper läuft irgend etwas schief, was den Durchfall auslöst. Das sind in den meisten Fällen gar keine schlimmen Dinge, sondern einfach nur ein Unwohlsein, etwas Komisches oder zu viel gefressen. Völlig normale Dinge, die auch der Mensch gut kennt. Es gibt Halter, die bei Durchfall ihres Tieres sofort einen Tierarzt aufsuchen – ist ja auch nicht verwerflich. Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen. Der Halter fährt wieder nach Hause, der Durchfall ist weg und alle freuen sich. Die Tierärztin wird es als ihren Erfolg sehen, obwohl der Durchfall sowieso verschwunden wäre, ob nun mit oder ohne Heudiät.

    2. Mit sehr trockener Nahrung ist es durchaus möglich, dass ein Durchfall zumindest erst einmal eingedämmt wird. Nach dem ersten, großen Flüssigkeitsverlust kommt da nicht mehr viel „Dünnes“ – man hat es also mit einer „optischen“ Verbesserung zu tun. Das Symptom ist weg, die Welt also wieder in Ordnung.

    3. Der „Erfolg“ müsste genauer definiert werden. Die Tierärztin bekommt ein krankes Tier vorgestellt. Der Halter kommt nicht wieder, also scheint aus ihrer Sicht die Behandlung mittels Heudiät wohl erfolgreich gewesen zu sein. Dabei kann es für das Fernbleiben des Halters verschiedene Gründe geben:
    a) der Halter hat den Tierarzt gewechselt, weil er den Rat nicht gut fand
    b) der Halter hat gar keine Heudiät eingehalten, obwohl es so empfohlen wurde
    c) das Tier ist gestorben, der Halter meldet sich nicht mehr
    usw. usf.

    4. Durchfall wird häufig als isolierte Erkrankung gesehen. Das ist aber nur selten der Fall. Oft kommt der Halter nach 3 Tagen wieder zum Tierarzt und sagt:“Ok, jetzt haben wir den Durchfall [optisch] besiegt, aber jetzt hat meine Maus … Zu diesem Punkt, Punkt, Punkt kann auch die Heudiät beigetragen haben, weil die Tiere z. B. weniger Zeit mit Fressen verbringen – die Nahrung hat ja nur wenig Volumen. Sie kauen zwar länger an Heu, aber die gesamt Fresszeit ist kürzer, weil das Nahrungsvolumen kleiner ist (Simone hatte das schon erwähnt). Die Kauzeit für gutes Heu und frisches Gras ist etwa die gleiche, frisches Gras hat aber durch das Wasser wesentlich mehr Masse. Eine Milchmädchenrechnung, die viele Kaninchen mit Zahnfehlern quittieren. Man darf nicht vergessen, dass die Zähne täglich wachsen.

    5. Weil der Durchfall optisch weg ist, wird die Heudiät einfach weiter praktiziert – schließlich hat sie ja „geholfen“. Fatal, denn jetzt kann für ein Kaninchen die Leidenszeit erst richtig losgehen. Neben einer offensichtlichen (verdeckten) Krankheit kommt jetzt noch Nährstoffmangel. Aus dem nun folgenden Teufelskreis werden schon mal vierstellige Tierarztrechnungen. Die Halter sind völlig verzweifelt, den letzten Fall habe ich erst kürzlich wieder betreut.

    6. Ich behaupte nicht, dass eine Heudiät ein Kaninchen umbringt – es sind eigentlich sehr widerstandsfähige, robuste Tiere, die Schwankungen im Nahrungs- bzw. Nährstoffgehalt mitunter locker ausgleichen können. Es gibt auch unter Wildkaninchen kaum Fälle, in denen diese wegen Hungers bzw. Nahrungsmangel gestorben sind (mir ist keiner bekannt). Der Tod wird in den meisten Fällen durch Parasiten oder Bakterien verursacht, die sich massenhaft verbreitet haben. Was wäre dann also als Ursache zu sehen? Der Nahrungsmangel selbst im Winter war nicht so schlimm, dass er die Tiere verhungern ließ, aber er schwächte das Immunsystem so stark, dass pathogene Keime oder Parasiten die Herrschaft übernehmen konnten, woran die Tiere letztlich starben.

    7. Das Kaninchen ist auf einen ausgeglichenen Nahrungshaushalt angewiesen. Es kann zwar langfristig (z. B. durch Jahreszeiten bedingte), langsame Umstellungen in der Nahrung verkraften, aber kurzfristige, abrupte Umstellungen können sich verheerend auswirken. Der Grund ist die Bakterienzusammensetzung im Blinddarm. Eine Umstellung in der Fütterung „Knall auf Fall“ – also auch eine Heudiät - bringt diese Zusammensetzung komplett durcheinander. Die Auswirkungen müssen sich nicht über Nacht bemerkbar machen, sondern können ein Prozess sein. Wenn der aber in Gang gesetzt wurde, braucht es auch wieder Zeit, in „zurück zu drehen“.

    8. Welchen vernünftigen, nachvollziehbaren Grund gibt es eigentlich, bei einem Symptom wie Durchfall eine aktute Mangelernährung als Behandlungsmaßnahme einzuleiten? Schwer verdauliche Rohfaser, keine Pektine (schützen die Darmschleimhaut!), so gut wie kein Wasser und keine Nährstoffe – alles, was man nicht einmal einem gesunden Tier zumuten würde, muss ein krankes Tier erdulden? Warum?

    9. Ewringmann:
    „Nehmen die Kaninchen [bei Durchfall] noch selbstständig Futter auf, sollte die angebotene Nahrung besonders auf die bestehende Situation angepasst sein. Eine Heu und Wasserdiät mit Entzug von Frischfutter ist nicht geeignet, um den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden. Ziele der Fütterung sind es, die Darmflora zu stabilisieren, die Darmschleimhaut zu regenerieren und angesammelte mikrobielle Stoffwechselprodukte abzubauen. Verschiedene Futtermittel sind dafür geeignet:
    • Durch qualitativ hochwertiges Heu wird hochverdauliche Rohfaser zur Verfügung gestellt. die zur Unterstützung physiologischer Fermentationsvorgänge wichtig ist.
    • Möhren und Gemüse sind reich an Zellulose und Pektinen. Diese Substanzen liefern leicht, aber langsam fermentierbare Kohlenhydrate, so dass über die Fermentationsprodukte (flüchtige Fettsäuren) eine ausreichende Energieversorgung
    der Schleimhaut gewährleistet wird.
    • Bananen erzeugen eine gelähnliche Oberfläche und dienen dadurch dem Schleimhautschutz.
    • Kleien (v.a. Haferkleie) binden laxierend wirkende Gallensäuren.
    • Aufgeschlossene Getreide (Haferflocken, Zwieback) dienen als Energielieferanten. Sie sollten aber nur bei akuten wässrigen Durchfällen verabreicht werden.

    Unterstützende Fütterungsmaßnahmen bei Diarrhoe:
    • hochwertiges Heu
    • aufgeschlossene Getreide (Zwieback, Haferflocken), nur bei akuten wässrigen Durchfällen!
    • Möhren und Gemüse
    • Banane
    • strukturiertes Grünfutter (z. B. Mährengrün, Kräuter)
    • Haferkleie“
    Quelle: Ewringmann, A. (2005): Leitsymptome beim Kaninchen: diagnostischer Leitfaden und Therapie. Stuttgart: Enke. ISBN 3-8304-1020-4. S. 29-30

    10. Zinke: „Diät bei akuten Durchfallerkrankungen
    kräuterhaltiges Wiesenheu, Hafer (Haferflocken), Anissamen, Leinsamen, Fenchelsamen, Kümmelsamen
    als frische Ganzpflanzen (auch getrocknet möglich)
    Brombeerzweige mit Laub, Eichenzweige mit Laub, Kamillenblüten, Knoblauch, Löwenzahn, Pfefferminze, Schafgarbe, Thymian, Heidelbeeren“
    Quelle: Zinke, J. (2004): Ganzheitliche Behandlung von Kaninchen und Meerschweinchen: Anatomie, Pathologie, Praxiserfahrungen. Stuttgart: Sonntag. ISBN 3-8304-9090-9. S. 181

    Man kann nur hoffen, dass sich mit der Zeit die beispielhaft genannten Behandlungen bei Durchfällen durchsetzen, weil sie Sinn machen, jedenfalls meine Meinung nach.

    Es gibt auch zu den anderen Argumenten der Tierärztin gute, belegbare und dokumentierte Gegenargumente

    freundliche Grüße,
    Andreas

  9. #249
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    9. Ewringmann:
    „Nehmen die Kaninchen [bei Durchfall] noch selbstständig Futter auf, sollte die angebotene Nahrung besonders auf die bestehende Situation angepasst sein. Eine Heu und Wasserdiät mit Entzug von Frischfutter ist nicht geeignet, um den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden. Ziele der Fütterung sind es, die Darmflora zu stabilisieren, die Darmschleimhaut zu regenerieren und angesammelte mikrobielle Stoffwechselprodukte abzubauen. Verschiedene Futtermittel sind dafür geeignet:
    • Durch qualitativ hochwertiges Heu wird hochverdauliche Rohfaser zur Verfügung gestellt. die zur Unterstützung physiologischer Fermentationsvorgänge wichtig ist.
    • Möhren und Gemüse sind reich an Zellulose und Pektinen. Diese Substanzen liefern leicht, aber langsam fermentierbare Kohlenhydrate, so dass über die Fermentationsprodukte (flüchtige Fettsäuren) eine ausreichende Energieversorgung
    der Schleimhaut gewährleistet wird.
    • Bananen erzeugen eine gelähnliche Oberfläche und dienen dadurch dem Schleimhautschutz.
    • Kleien (v.a. Haferkleie) binden laxierend wirkende Gallensäuren.
    • Aufgeschlossene Getreide (Haferflocken, Zwieback) dienen als Energielieferanten. Sie sollten aber nur bei akuten wässrigen Durchfällen verabreicht werden.

    Unterstützende Fütterungsmaßnahmen bei Diarrhoe:
    • hochwertiges Heu
    • aufgeschlossene Getreide (Zwieback, Haferflocken), nur bei akuten wässrigen Durchfällen!
    • Möhren und Gemüse
    • Banane
    • strukturiertes Grünfutter (z. B. Mährengrün, Kräuter)
    • Haferkleie“
    Quelle: Ewringmann, A. (2005): Leitsymptome beim Kaninchen: diagnostischer Leitfaden und Therapie. Stuttgart: Enke. ISBN 3-8304-1020-4. S. 29-30

    10. Zinke: „Diät bei akuten Durchfallerkrankungen
    kräuterhaltiges Wiesenheu, Hafer (Haferflocken), Anissamen, Leinsamen, Fenchelsamen, Kümmelsamen
    als frische Ganzpflanzen (auch getrocknet möglich)
    Brombeerzweige mit Laub, Eichenzweige mit Laub, Kamillenblüten, Knoblauch, Löwenzahn, Pfefferminze, Schafgarbe, Thymian, Heidelbeeren“
    Quelle: Zinke, J. (2004): Ganzheitliche Behandlung von Kaninchen und Meerschweinchen: Anatomie, Pathologie, Praxiserfahrungen. Stuttgart: Sonntag. ISBN 3-8304-9090-9. S. 181
    Das ist ja interessant! Und auch echt ne gute Argumentationsbasis für TAs. Cool

  10. #250
    Erfahrener Benutzer Avatar von kleiner Stern
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    Zustimm

  11. #251
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cerena
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    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    Hallo,


    Unterstützende Fütterungsmaßnahmen bei Diarrhoe:
    • hochwertiges Heu
    • aufgeschlossene Getreide (Zwieback, Haferflocken), nur bei akuten wässrigen Durchfällen!
    • Möhren und Gemüse
    • Banane
    • strukturiertes Grünfutter (z. B. Mährengrün, Kräuter)
    • Haferkleie“
    Quelle: Ewringmann, A. (2005): Leitsymptome beim Kaninchen: diagnostischer Leitfaden und Therapie. Stuttgart: Enke. ISBN 3-8304-1020-4. S. 29-30

    10. Zinke: „Diät bei akuten Durchfallerkrankungen
    kräuterhaltiges Wiesenheu, Hafer (Haferflocken), Anissamen, Leinsamen, Fenchelsamen, Kümmelsamen
    als frische Ganzpflanzen (auch getrocknet möglich)
    Brombeerzweige mit Laub, Eichenzweige mit Laub, Kamillenblüten, Knoblauch, Löwenzahn, Pfefferminze, Schafgarbe, Thymian, Heidelbeeren“
    Quelle: Zinke, J. (2004): Ganzheitliche Behandlung von Kaninchen und Meerschweinchen: Anatomie, Pathologie, Praxiserfahrungen. Stuttgart: Sonntag. ISBN 3-8304-9090-9. S. 181

    freundliche Grüße,
    Andreas

    Hier finde ich einige Aspekte interessant und hätte es sicher anders gemacht.
    Z.B. würde ich bei ungeklärtem Durchfall bis zur Auswertung einer KP grundsätzlich wenig bis gar kein Obst füttern, weil sich doch durch den Zucker Parasiten und Hefen wieder wunderbar ansiedeln können. Welches Maß an Banane könnte man also wohl geben, um auf der sicheren Seite zu sein ?

  12. #252
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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    Ja, wirklich interessant. Das wäre meine Erklärung:

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Da die Thematik "Zucker und Hefen" im Eingangsposting scheinbar unklar formuliert ist, hier noch einmal die wichtigsten Punkte im Überblick:

    1. Auch eine zuckerarme Ernährung bringt die Darmflora ins Ungleichgewicht und fördert Darmerkrankungen. Die "Konkurrenten" der Hefen benötigen ebenfalls Zucker, um zu verhindern, dass die Hefen sich abnorm ausbreiten.

    2. Eine zuckerarme Ernährung schwächt ein krankes Tier, und wäre daher auch in Hinblick auf die Genesung kontraproduktiv.

    3. Schon die Grundnahrungsmittel von Kaninchen – wie Süßgräser – sind sehr zuckerreich. Auch im Heu ist beispielsweise sehr viel Zucker enthalten. Wird artgerecht und ausgewogen ernährt, ist der Zucker unproblematisch.


    Die beste Ernährung im Kampf gegen Hefen ist eine ausgewogene Ernährung. Also weder Zucker pur, noch zuckerarm, sondern eine möglichst abwechslungsreiche, frische und artnahe Ernährung, die den Darm dabei unterstützt, die Balance wieder zu finden. Je häufiger dabei der Darm "durchgespült" wird, desto weniger Chance haben Krankheitserreger, sich auszubreiten.
    Dazu kommt dann bei der Empfehlung m.E. die jeweilige Wirkung des Obstes. Also z.B. die Schleimstoffe und der "eindickende Effekt" der Banane, die entzündungshemmende Wirkung der Heidelbeere uvm. Also nicht "irgendwelches" Obst nur als Zuckerbombe, sondern eher bestimmtes, bewusst ausgesuchtes Futter, das zur Genesung beiträgt.

  13. #253
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Und: Nicht jeder Zucker kommt zwangsläufig auch bei den Hefen/Parasiten an, da die relativ weit hinten im Verdauungstrakt sitzen, also der Zucker teilweise vorher schon verdaut wird. Einfachzucker müssten da schon verdaut sein, die Zweifachzucker Mal mehr oder weniger und die Vielfachzucker, die garantiert dort ankommen...ja die sitzen auch massig im Heu
    Geändert von Simone D. (11.07.2011 um 10:01 Uhr)

  14. #254
    Benutzer Avatar von Inkadye
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    Dickes Lob übrigens an alle, die über artgerechte Kaninchenernährung aufklären wollen!

    Dieser Thread (u. a.) und die Tatsache, dass A. Rühle hier nicht verteufelt wird, waren für mich der Hauptgrund, mich in eurem Forum anzumelden!

    Und jetzt zähle ich mal 1+1 zusammen..."Ewringmann" ist die TÄ in Berlin, die mir in dem anderen Thread als "Ninchen-Guru" empfohlen wurde, richtig?

    Grüße,
    Manu

  15. #255
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cerena
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    Standard

    Danke dir Simone.
    Ok, dass man nicht alles weglassen sollte leuchtet ja ein, und ich habe bei Hefen z.B. auch weiterhin in geringerer Menge Möhren, die ja als Gemüse auch recht zuckerhaltig sind gefüttert. An Wiesenfütterung würde ich grundsätzlich bei Durchfall nichts ändern, da sie hier ja auch die beste Palette zum selektieren haben. Daher sprach ich tatsächlich recht gezielt auf Obst an, weil da ja viele Sorten eben Zuckerbomben sind. Andererseits sagt man ja auch geriebener Apfel ist gut bei Durchfall.

  16. #256
    Benutzer
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    Standard

    Hallo,

    Zum Zucker:
    In der Banane sind (je nach Reifegrad) die Mehrfachzucker bereits zu Einfachzuckern abgebaut. Diese werden sehr schnell über die Darmwand vom Blut aufgenommen und liefern somit auch sehr schnell Energie. Deshalb sind sie auch bei Sportlern beliebt. Problematisch für Kaninchen können eigentlich eher schwer verdauliche Mehrfachzucker werden, die unverdaut im Blinddarm landen und dort zu lange bleiben. Diese können im Übermaß als Vermehrungsgrundlage pathogener Keime dienen (Bakterien, Pilze bzw. Hefen). Heu enthält bis zu 14% Zucker, genau weiß man das nicht, weil man ja die Zusammensetzung des jeweiligen Heus nicht kennt.

    Folgendes sollte man aber immer beachten: es wird nicht empfohlen, dem Kaninchen ausschließlich Bananenstauden anzubieten, sondern „unterstützend“ in zur Darmsanierung anzubieten. Ich persönlich würde ein Viertel Banane anbieten und sehen, wie viel das Tier davon frisst. Normalerweise wird davon nicht viel genommen.

    Zur Bereitschaft des Kaninchens, freiwillig zusätzlich Wasser aufzunehmen:
    1. Brüggemann (1937) untersuchte an ausgewachsenen Kaninchen der Rasse „Blaue Wiener" (3 - 5 kg) die Wasseraufnahme bei unterschiedlichem Futterangebot. Gegenüber der frischen Süßlupine wurden mit verschiedenen Heuqualitäten + Wasser (jeweils ad libitum) insgesamt 60% weniger und mit Heu + Futterrüben + Wasser (jeweils ad libitum) 50% weniger Wasser aufgenommen.
    Quelle: Brüggemann, H.; Ausnutzungsversuch an Kaninchen als Grundlage neuzeitlicher Kaninchenfütterung; Biedermanns Zentralbl. für Agrikulturchemie und rationellen Landwirtschaftsbetrieb; Abt. B: Tierernährung 6; 374; 1937

    2. Bestätigt wurde dieser Fakt von Schwabe (1995): bei zusätzlichem oder alleinigem Angebot von Saftfutter wurde nur noch wenig bzw. kein Wasser mehr aufgenommen. Trotzdem war die Gesamtmenge konsumierten Wassers höher als bei anderen Fütterungsarten (z. B. Pellets + Wasser) – und zwar um 60%.
    Quelle: Schwabe, K. (1995): Futter- und Wasseraufnahme von Heimtieren verschiedener Spezies (Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchilla, Hamster) bei unterschiedlicher Art des Wasserangebotes (Tränke vs. Saftfutter). Hannover; Tierärztl. Hochsch. Diss.

    3. Kamphues & Wolf (1995) maßen die Harnkonzentration von Calcium nach Aufnahme verschiedener Futtermittel und Wasser - mit Pellets und Wasser war sie gegenüber Grünfutter 7x höher. Das ist für viele Kaninchen das Problem: sie nehmen zwar eine bedarfsgerechte Menge an Calcium auf, aber zu wenig Wasser. Das ist der Punkt, den ich immer wieder versuche, den Haltern nahe zu bringen: nicht das Calcium ist das Problem, sondern oft die fehlende Flüssigkeit.
    Quelle: Wolf, P.; Kamphues, J.; Probleme der art- und bedarfsgerechten Ernährung kleiner Nager als Heimtiere; Der praktische Tierarzt 12/1995; 1088-1092

    In allen Arbeiten, in denen die Wasseraufnahme bei Fütterung von Pellets und/oder Heu geprüft wurde, wurde eine hohe Standardabweichung (also Streuung der Einzelwerte um den Mittelwert) der aufgenommenen Wassermengen festgestellt. Das bedeutet, dass die Wasseraufnahme sehr stark von der individuellen Bereitschaft der Tiere geprägt ist, zusätzlich Wasser zu konsumieren. Mir ist bisher keine Quelle bekannt, in der die zusätzlich aufgenommene Wassermenge bei trockenem Futter mit der des frischen Grünfutters überein gestimmt hätte – sie war immer deutlich niedriger. In der Literatur wird als durchschnittliche Wasseraufnahme die 2,5 – 3fache Menge der Trockensubstanz angegeben. Das würde schon rein rechnerisch nicht ausreichen, die aufgenommene Wassermenge durch Grünfutter zu kompensieren.

    Zur Wirkung von Äpfeln/Karotten:
    http://www.drreinwald.de/download/pe...darmschutz.pdf

    Zitat Zitat von Inkadye
    Und jetzt zähle ich mal 1+1 zusammen..."Ewringmann" ist die TÄ in Berlin, die mir in dem anderen Thread als "Ninchen-Guru" empfohlen wurde, richtig?
    Ich kenne sie nicht persönlich. Was sie ernährungstechnisch in Zusammenhang mit Erkrankungen empfiehlt, die Durchfälle verursachen, ist das Einzige was theoretisch Sinn macht und sich auch praktisch bewährt hat. In dieser Hinsicht stimme ich mit ihr überein

    Es gibt noch eine andere Tierärztin in Stuttgart, die allgemein ein großes Ansehen genießt. Mit der stimme ich aber in Ernährungsfragen grundsätzlich nicht überein. Weil es eben aus meiner Sicht keinen Sinn macht, was sie empfiehlt bzw. darstellt und weil ich oft Fälle habe, die sich an solchen Darstellungen orientiert haben. Diese TÄ kenne ich aber auch nur über ihre Veröffentlichungen und über Mail-Kontakt.

    freundliche Grüße,
    Andreas

  17. #257
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cerena
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    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    Hallo,

    Zum Zucker:
    In der Banane sind (je nach Reifegrad) die Mehrfachzucker bereits zu Einfachzuckern abgebaut. Diese werden sehr schnell über die Darmwand vom Blut aufgenommen und liefern somit auch sehr schnell Energie. Deshalb sind sie auch bei Sportlern beliebt. Problematisch für Kaninchen können eigentlich eher schwer verdauliche Mehrfachzucker werden, die unverdaut im Blinddarm landen und dort zu lange bleiben. Diese können im Übermaß als Vermehrungsgrundlage pathogener Keime dienen (Bakterien, Pilze bzw. Hefen). Heu enthält bis zu 14% Zucker, genau weiß man das nicht, weil man ja die Zusammensetzung des jeweiligen Heus nicht kennt.
    Finde ich interessant zu wissen, dass man da doch noch so differenzieren kann und muss. Wieder was dazu gelernt :-) Danke auch dir für die Info und Quellangaben.

  18. #258
    Erfahrener Benutzer Avatar von kleiner Stern
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    Zitat Zitat von .Andreas Beitrag anzeigen
    Hallo,

    Zum Zucker:
    In der Banane sind (je nach Reifegrad) die Mehrfachzucker bereits zu Einfachzuckern abgebaut. Diese werden sehr schnell über die Darmwand vom Blut aufgenommen und liefern somit auch sehr schnell Energie. Deshalb sind sie auch bei Sportlern beliebt. Problematisch für Kaninchen können eigentlich eher schwer verdauliche Mehrfachzucker werden, die unverdaut im Blinddarm landen und dort zu lange bleiben. Diese können im Übermaß als Vermehrungsgrundlage pathogener Keime dienen (Bakterien, Pilze bzw. Hefen). Heu enthält bis zu 14% Zucker, genau weiß man das nicht, weil man ja die Zusammensetzung des jeweiligen Heus nicht kennt.

    Folgendes sollte man aber immer beachten: es wird nicht empfohlen, dem Kaninchen ausschließlich Bananenstauden anzubieten, sondern „unterstützend“ in zur Darmsanierung anzubieten. Ich persönlich würde ein Viertel Banane anbieten und sehen, wie viel das Tier davon frisst. Normalerweise wird davon nicht viel genommen.

    Zur Bereitschaft des Kaninchens, freiwillig zusätzlich Wasser aufzunehmen:
    1. Brüggemann (1937) untersuchte an ausgewachsenen Kaninchen der Rasse „Blaue Wiener" (3 - 5 kg) die Wasseraufnahme bei unterschiedlichem Futterangebot. Gegenüber der frischen Süßlupine wurden mit verschiedenen Heuqualitäten + Wasser (jeweils ad libitum) insgesamt 60% weniger und mit Heu + Futterrüben + Wasser (jeweils ad libitum) 50% weniger Wasser aufgenommen.
    Quelle: Brüggemann, H.; Ausnutzungsversuch an Kaninchen als Grundlage neuzeitlicher Kaninchenfütterung; Biedermanns Zentralbl. für Agrikulturchemie und rationellen Landwirtschaftsbetrieb; Abt. B: Tierernährung 6; 374; 1937

    2. Bestätigt wurde dieser Fakt von Schwabe (1995): bei zusätzlichem oder alleinigem Angebot von Saftfutter wurde nur noch wenig bzw. kein Wasser mehr aufgenommen. Trotzdem war die Gesamtmenge konsumierten Wassers höher als bei anderen Fütterungsarten (z. B. Pellets + Wasser) – und zwar um 60%.
    Quelle: Schwabe, K. (1995): Futter- und Wasseraufnahme von Heimtieren verschiedener Spezies (Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchilla, Hamster) bei unterschiedlicher Art des Wasserangebotes (Tränke vs. Saftfutter). Hannover; Tierärztl. Hochsch. Diss.

    3. Kamphues & Wolf (1995) maßen die Harnkonzentration von Calcium nach Aufnahme verschiedener Futtermittel und Wasser - mit Pellets und Wasser war sie gegenüber Grünfutter 7x höher. Das ist für viele Kaninchen das Problem: sie nehmen zwar eine bedarfsgerechte Menge an Calcium auf, aber zu wenig Wasser. Das ist der Punkt, den ich immer wieder versuche, den Haltern nahe zu bringen: nicht das Calcium ist das Problem, sondern oft die fehlende Flüssigkeit.
    Quelle: Wolf, P.; Kamphues, J.; Probleme der art- und bedarfsgerechten Ernährung kleiner Nager als Heimtiere; Der praktische Tierarzt 12/1995; 1088-1092

    In allen Arbeiten, in denen die Wasseraufnahme bei Fütterung von Pellets und/oder Heu geprüft wurde, wurde eine hohe Standardabweichung (also Streuung der Einzelwerte um den Mittelwert) der aufgenommenen Wassermengen festgestellt. Das bedeutet, dass die Wasseraufnahme sehr stark von der individuellen Bereitschaft der Tiere geprägt ist, zusätzlich Wasser zu konsumieren. Mir ist bisher keine Quelle bekannt, in der die zusätzlich aufgenommene Wassermenge bei trockenem Futter mit der des frischen Grünfutters überein gestimmt hätte – sie war immer deutlich niedriger. In der Literatur wird als durchschnittliche Wasseraufnahme die 2,5 – 3fache Menge der Trockensubstanz angegeben. Das würde schon rein rechnerisch nicht ausreichen, die aufgenommene Wassermenge durch Grünfutter zu kompensieren.

    Zur Wirkung von Äpfeln/Karotten:
    http://www.drreinwald.de/download/pe...darmschutz.pdf


    Ich kenne sie nicht persönlich. Was sie ernährungstechnisch in Zusammenhang mit Erkrankungen empfiehlt, die Durchfälle verursachen, ist das Einzige was theoretisch Sinn macht und sich auch praktisch bewährt hat. In dieser Hinsicht stimme ich mit ihr überein

    Es gibt noch eine andere Tierärztin in Stuttgart, die allgemein ein großes Ansehen genießt. Mit der stimme ich aber in Ernährungsfragen grundsätzlich nicht überein. Weil es eben aus meiner Sicht keinen Sinn macht, was sie empfiehlt bzw. darstellt und weil ich oft Fälle habe, die sich an solchen Darstellungen orientiert haben. Diese TÄ kenne ich aber auch nur über ihre Veröffentlichungen und über Mail-Kontakt.

    freundliche Grüße,
    Andreas
    Boah, ist das super, was du alles weißt und so gut erklärst, dass auch ich das verstehen kann. DANKE für diese Ausführungen.

    Ich bin übrigens heute bei meiner Tä gewesen. Hab ihr alle hier beschriebenen Argumente schriftlich verfasst, mit Quellenangaben, soweit ich sie wusste und habe ihr diese und das Buch KwWk mitgenommen. Sie ist sehr interessiert und will sich das alles in Ruhe durchlesen. Sie hält übrigens auch große Stücke auf Ewringmann. Sie selber hat schon häufiger Kontakt aufgenommen um etwas bezüglich meiner Meerschweinchen zu erfragen.
    Ich bin mal wieder begeistert von meiner Tä weil sie so aufgeschlossen ist und sie sich sogar freut, dass sie vielleicht einige neue und gute Erkenntnisse gewinnen kann. Sie sieht das alles überhaupt gar nicht als kritik sondern als Zugewinn.


    Ich danke euch für eure Unterstützung, allein hätte ich das alles gar nicht gewusst und erklären können.

    Liebe Grüße, Moni

  19. #259
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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    Klasse!

  20. #260
    Robert rules! Avatar von SimoneK
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    Beiträge: 5.154

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    Hiermit nominiere ich Simone offiziell für den Titel der Ernährungspäpstin
    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast."


    "live to the point of tears"

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