Alex, wir werden hier unterschiedliche Meinungen haben. Die Entscheidung zu einer solchen OP muss jedoch immer im Einzelfall ein TA für das jeweilige Tier treffen - das ist keine OP, die man hier einfach so anbieten kann.

Meine - ebenfalls ausgezeichnete und bekannte - Augenspezialistin rät z.B. ausdrücklich und explizit bei Kaninchen davon ab. Im Gegensatz zu Hund/Katze gibt es beim Kaninchen eine ganz andere Augenanatomie. Man kann diese OP zwar technisch durchführen - aber neben den zahlreichen kleinen Gefäßen führt direkt hinter dem Auge am Übergang zum Gehirn beim Kaninchen eines der sehr großen Gefäße vorbei - daher entstehen hervortretende Augen z.B. auch oft durch Blutdruckerhöhungen (unterschiedlicher Ursache). Hier gibt es erhebliche Risiken des Verblutens. Dazu kommt, dass die Narkose extrem tief gehalten werden muss, weil eine Augenentfernung so ziemlich die schmerzhafteste OP ist, die man bei einem Kaninchen durchführt. Daher ist das Risiko der Narkose beim Kaninchen auch extrem hoch - sie muss sehr tief gehalten werden. Wenn das alles überstanden ist, kommen die Folge-Wochen nach der OP.

Es ist also keinesfalls eine "Standard-OP" - sondern ein extremer Eingriff, der im Einzelfall das Leben des Tieres retten kann - jedoch sehr sorgfältig eben im Einzelfall auch überlegt sein muss. Sehr viele Tieraugenärzte (Augenchirurgen) stehen der Augenentfernung extrem kritisch gegenüber und wägen genau in diesen Einzelfällen - wie vermutlich auch eurem - genau ab.