Man findet diese Angaben im Netz, weil Tannine Stoffe sind, die für Kaninchen sehr wohl heikel sein können - sie verbinden sich nämlich schnell und gerne mit Proteinen, Zellulose, Hemicellulose, Pectin und Mineralien. Das ist einerseits positiv, weil sie gewisse antibakterielle Wirkung entfalten können - die verbinden sich mit den Proteinen und Enzymen auf der Zellwand der Bakterien. Tannine wirken z.B. gegen Chlostridien.
Andererseits, und hier kommt jetzt der heikle Part, lässt das Kaninchen ja durch Mikroorganismen verdauen, und mit denen verbinden sich die Tannine natürlich genau so schnell wie mit anderen Bakterien. Schwerfälligere Verdauung und Leberschädigung können die Folge sein.
Allerdings braucht es dafür mindestens 1% Tannin in der Trockenmasse, was relativ hoch ist - mit einem Blatt bist Du davon jedenfalls sehr, sehr weit entfernt. Es ist aber nicht auszuschliessen, dass es Kaninchen gibt, die Tannine relativ gut vertragen und andere, die darauf sehr empfindlich reagieren. Das könnte daran liegen, dass Tannin auch mit körpereigenen Enzymen Komplexe bildet, wobei diese Enzyme bekanntlich sehr individuell sind. Deshalb: Anfüttern, Auswahl lassen und gut beobachten.
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