Einordnung: Urtica spec., Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae).
Die bekanntesten Vertreter in Deutschland sind die Große Brennnessel (Urtica dioica) und die seltenere Kleine Brennnessel (Urtica urens).
Bestimmungsmerkmale:
- Höhe: Große Brennnessel bis 150 cm, Kleine Brennnessel bis 50 cm
- Die Blätter sind gekreuzt gegenständig.
- Die Große Brennnessel hat eiförmige Blätter, die in einer Spitze enden.
- Die Kleine Brennnessel hat auch eiförmige Blätter, die aber stumpf, d.h. nicht in einer Spitze enden. Ihre Blätter sind am Rand grober und tiefer gezahnt, als die der Großen Brennnessel.
- Beide Arten sind dicht mit Brennhaaren an Blättern und Stängeln besetzt.
- Die kantigen Stängel wachsen aufrecht und unverzweigt.
- Es gibt männliche und weibliche Blütenstände. Bei der Großen Brennnessel sitzen die rispigen Blütenstände auf verschiedenen Pflanzen in den Blattachseln (männlich: aufrecht, weiblich hängend; d.h. die Pflanze ist zweihäusig). Bei der Kleinen Brennnessel sind hingegen meist männliche und weibliche Blüten auf einer Pflanze (einhäusig). Ihre Blütenrispen sind kürzer als die Blattstiele und wirken "knubbelig".
Vorkommen: Brennnesseln mögen sowohl Sonne wie auch Schatten. Man findet sie auf Wiesen, an Weg- und Waldrändern, an Uferböschungen, auf Brachland, im Garten... eigentlich überall. Sie bevorzugen nährstoff-, basen- und stickstoffreiche Böden (Stickstoffzeiger), wo sie buschartig wachsen. Sie kommen nahezu weltweit vor.
Blütezeit: Juni bis Oktober
Besonderheiten: Jeder von uns kennt Brennnesseln und hatte vermutlich auch schon einen "unschönen Kontakt" mit ihnen. Die grünen Pflanzenteile sind mit Brenn- sowie Borstenhaaren besetzt, die als Schutzmechanismus gegen Fraßfeinde fungieren. Der Kontakt verursacht einen brennenden Schmerz (durch Freisetzen der sog. Brennflüssigkeit). Die Pflanze, die uns beim Sammeln quält und fluchen lässt, ist für unsere Wackelnasen ein echter Leckerbissen (und z.B. als Suppe oder Gemüse auch für uns Menschen). Die alte Heilpflanze wird z.B. gegen rheumatische Beschwerden, Verdauungsleiden und Erkrankungen der Harnwege eingesetzt.
Verwechslungsgefahr: Brennnesseln sind einfach zu bestimmen.
Fütterungsempfehlung: Die vegetativen Bestandteile der Brennnesseln sind nahezu ganzjährig verfügbar, was sie auch im Winter zu einer guten (Frisch-)Futterquelle macht. Die gut verträgliche Pflanze sollte abgewelkt im Gemisch angeboten werden. Bei einem ausreichenden Angebot an frischen Grünpflanzen lassen Kaninchen frische Brennnesseln jedoch meist so lange liegen, bis sie angewelkt sind und problemlos gefressen werden können.
Zum Sammeln von Brennnesseln ist es sinnvoll, dicke Handschuhe (z.B. Garten- oder Spülhandschuhe) zu tragen, die undurchlässig für die Brennhaare sind und die aufrecht wachsenden Triebe mit einer Garten-/Rosenschere zu schneiden.
Große Brennnessel:
(von Nicole B.)
Junge Pflanze im März:
(von Nicole B.)
Blatt:
(von Nicole B.)
Blüte:
(von Nicole B.)
Pflanze mit weiblichen Blüten (links), Pflanze mit männlichen Blüten (rechts):
(von Simone H.)
Kleine Brennnessel mit Blüten:
(von Ute K.)
(von Ute K.)
Trocknung:
Ein echter Leckerbissen sind auch (selbst-)getrocknete Brennnesseln. Zum Trocknen ist es ratsam, die Pflanzen luftig auszubreiten (z.B. auf einem Bettlaken), oder in kleinen Bündeln aufzuhängen.
(von Nicole B.)
(von Nicole B.)
Lesezeichen