Zahnfehlstellung Schneidezähne- Zähne ziehen lassen??

[Kathi]

Hallo zusammen!
Unser Vossy, Zwergwidder, 4 Jahre alt, hat eine Zahnfehlstellung an den vorderen Schneidezähnen. Sie müssen ca. alle 3-4 Wochen gekürzt werden. Bisher hat der TA sie mit einer "Zange" abgeknipst. Beim letzten Mal ist aber ein Zahn gesplittert. Die neue Tierärztin schleift die Zähne ab. Kann man das eigentlich auch selber machen? Wenn ja, womit? Dann könnten wir ihm wenigstens den Stress durch den Transport zum TA ersparen.
Beide Ärzte haben vorgeschlagen, evtl. die Schneidezähne komplett zu ziehen. Wie kommen Kaninchen denn damit zurecht? Können die überhaupt noch fressen? Bin gespannt auf eure Erfahrungen und danke schon mal im Voraus!!
Liebe Grüße, Kathi

[Katharina]

Hallo Kathi,

hier heißt dich auch eine Kathi herzlich willkommen bei uns im Forum, bzw. einen wohl schon eine zeitlang stillen Mitleser.

Abknipsen kann leider zu noch schlimmeren Schäden führen, der Zahn kann bis in die Wurzel splittern und es könnte sich ein Abszess bilden. Daher müssen die Zähne korrekterweise mit einer Art Trennscheibe gekürzt werden. Das kann aber nur der erfahrene TA, da es sonst zu Verletzungen im Maul kommen kann. Bei meinen TÄ ist das eine Minutensache und die Tiere erscheinen nicht allzu sehr gestresst.

Da ich aber Kandidaten habe, die alle 2 Wochen gekürzt werden mussten und ohnehin mit den SZ nicht richtig abbeißen konnten, habe ich ihnen die Schneidezähne ziehen lassen.

Thelma



Futter geraspelt und in Streifen geschnitten





Vorne links ist Fred, auch ohne SZ, den beiden anderen Kaninchen fehlen mehrere Backenzähne.



Fine hat auch keine SZ, hier siehst du, wie sie einen Stängel regelrecht hineinlutscht.



Ganz unkompliziert ist frische Wiese, gesund fürs Kaninchen und muss nicht geschnibbelt werden.

[Kathi]

Hallo Katharina!

Danke für deine schnelle Antwort!

Ich war heute nachmittag wieder beim TA zum Zähne kürzen. Bei uns hat es leider "etwas" länger gedauert, weil mein "Kampfkaninchen" sich gewehrt hat. Nach einer halben Stunde waren sowohl mein Vossy als auch die Tierärztin und ihre Sprechstundenhilfe mit den Nerven fertig.
Beim nächsten Besuch in 2-3 Wochen wird sie ihm wohl eine Narkose geben müssen, da er heute nicht soo kooperativ war...

Nach den Erfahrungen heute und deiner positiven Rückmeldung glaube ich, ihm die Zähne doch besser ziehen zu lassen. Das scheint mir für ihn besser zu sein als alle 3 Wochen Narkose oder Kampf.
Liebe Grüße, die andere Kathi

[Katharina]

Hallo Kathi,

ich weiß ja nicht, wie gut deine TÄ in Zahnsachen sind, aber in Duisburg ist Dr. L http://www.vet-dent-lazarz.de/index3.htm er ist sehr zahnerfahren und hat diese OPs schon oft gemacht.

[lizzard]

Das ist ja interessant.

Unsere Schnuffi hat ja auch eine Zahnfehlstellung. Alle drei bis vier Wochen gehen wir zum Arzt und er kürzt sie mit dieser Trennscheibe oder Dremel oder wie man das nennt.
Das geht recht flott und relativ stressfrei. Danach ist sie meist erst beleidigt, aber steckt es sonst ganz gut weg.

Ich mache mir allerdings Gedanken, wie das im Alter wird. Wenn sie älter wird und das Immunsystem ein wenig schwächer wird. Da kann der Streß mit dem einfangen, transportieren, Zähne kürzen doch schon ziemlich heftig sein. Und deshalb habe ich auch schon mal darüber nach gedacht, ob Zähne ganz ziehen für ein Nin überhaupt zumutbar wäre.

Allerdings kommen wir damit noch sehr gut klar - deshalb kommt es zunächst nicht in Frage.

Aber darf ich mich mit meinem Fall mal hier einlinken und um Meinungen bitten?
Vor allen Dingen, wenn Zähne ziehen in meinem Fall überhaupt tolerierbar wäre - sollte man damit warten, bis das Tier älter wird oder doch lieber bald in Angriff nehmen?
Kastriert ist sie auch nicht. Und man hört immer so böse Geschichten wegen der Gebärmutter und so.

Obwohl ich eigentlich ein Kastrationsgegner bin, wenn es nicht unbedingt nötig ist (nötig meiner Meinung nach um unkontrollierten Nachwuchs zu meiden - aber hier kann man Männchen kastrieren, was einfacher und schneller geht, nötig auch bei Erkrankungen usw.; die Meinung vertrete ich übrigens für alle Tierarten, in erster Linie aber Hunde betreffend).

[Katharina]

Meine Fine wurde in der gleichen OP auch kastriert, leider hatte sie schon Gebärmutterkrebs.

Für mich wäre es ein Entscheidungskriterium, ob die Tiere mit den Schneidezähnen noch abbeißen können. Dann würde ich sie so lange wie möglich lassen, also wenn das Tier das Kürzen gut toleriert.

Fine hatte Zähne wie ein Mammut, sie bogen sich nach außen, da ging gar nichts mit Abbeißen. Die Abstände lagen bei alle 2 Wochen zum Kürzen, daher war das für sie die beste Lösung.

Dr. L beschreibt auf seiner Seite diese Fälle, und auch, dass Zähne nachwachsen können. Auch das ist bei uns schon vorgekommen und es ist dann eine weitere OP nötig. Es ist wohl sehr schwierig das winzige Zahnfach von allen Zellresten zu befreien, daher kommt es immer mal zu diesen nachgewachsenen, sehr unvollkommenen Zähnen.

[andreaD.]

Hallo Kathi,

hier heißt dich auch eine Kathi herzlich willkommen bei uns im Forum, bzw. einen wohl schon eine zeitlang stillen Mitleser.

Abknipsen kann leider zu noch schlimmeren Schäden führen, der Zahn kann bis in die Wurzel splittern und es könnte sich ein Abszess bilden. Daher müssen die Zähne korrekterweise mit einer Art Trennscheibe gekürzt werden. Das kann aber nur der erfahrene TA, da es sonst zu Verletzungen im Maul kommen kann. Bei meinen TÄ ist das eine Minutensache und die Tiere erscheinen nicht allzu sehr gestresst.

Ich stimme hier völlig zu!
Bei einem Behandlungszeitraum von 3-4 Wochen würde ich die Zähne aber nicht entfernen lassen, solange sie dann in der dazwischenliegenden Zeit gut damit abbeißen können.
Suche dir aber bitte direkt einen TA der das mit der entsprechenden Trennscheibe (Diamantschleifer) macht und hoffe, dass nicht schon Schäden von dem abgezwicke vorhanden sind.