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Thema: Heute vor 18 Jahren....

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Muddi von angehendem TA Avatar von Maike B
    Registriert seit: 18.06.2005
    Ort: Hamburg
    Beiträge: 1.752

    Standard Heute vor 18 Jahren....

    wurde mein Bastian geboren. Leider hat er mich bereits nach 15 Jahren wieder verlassen. Ich hätte gerne noch unendlich viele Jahre mit ihm verbracht. Er wurde mit 11 Geschwistern geboren von denen 10 eingeschläfert wurden weil die Besitzer nicht wussten wohin damit. Durch eine Zeitungsanzeige (Retriever-Collie Welpen günstig abzugeben) wurde ich zunächst auf seine Schwester aufmerksam. Ich wollte eigentlich gerne eine schwarze Hündin haben.... Als die Welpen 3 Wochen alt waren, bin ich zum ersten Mal hingefahren und fand die Hündin super süß. Den Rüden auch aber natürlich nicht ganz so.... Irgendwann rief mich die Besitzerin der Welpen an, sie hätte eine weitere Interessentin für die Hündin. Mit haus, garten, Familienanschluß. Da habe ich als Wohnungsmensch gedacht 'die Chance nimmst du ihr nicht! Der Rüde ist ja irgendwie auch ganz süß!'. Mit 7 Wochen wollten die Besitzer ihn 'endlich' abgeben. Sie bekamen 100,- in die Hand gedrückt und ich fuhr mit meinem kugelrunden Welpen ab.
    Dann folgten 15 gemeinsame Jahre, die schöner nicht sein könnten. Klar, er hieß nicht umsonst 'Prinz Valium'. Wie viele Grünphasen an Ampeln ich verpasste, weil er diesen einen Halm uuuunbedingt ausgiebiger untersuchen musste oder wie oft ein Spaziergang in die Länge gezogen wurde weil er von a nach b zurück zu a und wieder nach b schnuppern musste. 15 Jahre ohne Leine weil er sicher an der Straße, mit anderen Tieren, mit Menschen war. 15 Jahre mit vielen Ängsten - Milzdrehung und damit verbundene Not-OP, Staupe trotz Impfung, mehrfach schlimmste Schnittverletzungen in den Ballen weil er jede Glasscherbe mitnehmen musste.
    15 Jahre in denen ich 1.000 mal einfach nur lächelnd da saß und ihn betrachtete wie er träumt, schläft, frisst, wie ein tänzelndes Pony um interassente Hündinnen trabte, sich ausgiebig die Pfoten schleckte. 15 Jahre in denen ich so viele Stöckchen, Bällchen, Aerobis, Frisbees geschmissen habe bis mir der Arm weh tat. 15 Jahre täglich von morgens bis abends zusammen. Schöne Urlaube. Freunde kamen und gingen, Arbeiten fingen an und endeten, Wohnungen wechselten aber eines bleib: meine Lacknase, mein Stinkefuß (für die er sich richtig schämte ).
    Heute wäre er also 18 geworden. Ich denke mittlerweile an manchen Tagen nicht mehr ganz so intensiv an ihn aber ich kann mir sofort ins Gedächtnis rufen, wie er roch, wie er sich anfühlte, wie es war, wenn ich ihn ganz fest in den Arm nahm.
    Ich vermisse ihn aber ich weiß, ich habe genau den richtigen Tag ausgesucht um ihn gehen zu lassen. Er war so weit, ich habe nicht zu lange gewartet. Ich war bei ihm - sein Kopf lag auf meinem Schoß als er den letzten Atemzug tat. Er war mein erster und mein letzter Hund weil es nie einen nach ihm geben wird.
    Mein Bastian!!

    So lag er gerne neben mir im Büro:



    Der Rentner schon ganz grau im Gesicht



    Trinken nach Art der Giraffen....



    Beim morgendlichen Spaziergang


  2. #2
    Winz-Kaninchen-Mami Avatar von Sil
    Registriert seit: 30.03.2006
    Ort: hier
    Beiträge: 4.158

    Standard

    Was für ein hübscher Kerl er war und was für ein Glück er hatte, dass er bei dir sein durfte und nicht sinnlos eingeschläfert wurde. Woran ist er letztlich gestorben?

  3. #3
    Muddi von angehendem TA Avatar von Maike B
    Registriert seit: 18.06.2005
    Ort: Hamburg
    Beiträge: 1.752

    Standard

    Er hatte eine Gaumensegelerschlaffung im Hals. Das führte dazu, dass er drohte zu ersticken wenn er sich schneller als mit 2km/h bewegte. Am 4.5.04 sind wir mittags raus gegangen und er fing plötzlich an nach Luft zu schnappen und wurde ganz blau an der Zunge und den Schleimhäuten. Ich habe neben ihm gesessen und habe versucht ihm die Panik zu nehmen und habe immer nur gesagt 'erstick nicht, bitte, ich erlöse dich auch aber erstick nicht'.... Das ging ca. 10 Min. so. Dann bin ich wieder ins Büro, habe meinen TA angerufen und gesagt, ich würde gleich zum einschläfern kommen. Ich hätte mir nie verziehen, wenn er qualvoll erstickt wäre. Dazu kam, dass er seinen Kot nicht mehr halten konnte und das war für ihn ganz furchtbar. Er schämte sich unendlich dafür. Und er hatte ganz oft Magenschmerzen, die wir nicht in den Griff bekamen - er konnte nur noch leichtes Huhn und Reis essen und abends habe ich ihm oft Fencheltee gegeben und eine Wärmflasche gemacht. Davon ab hatte er Muskelschwund, war so gut wie blind und taub. 15 Jahre sind für so einen großen Hund schon recht alt....

  4. #4
    Steffi
    Gast

    Standard



    Das hast du so wunderschön geschrieben, Maike! Da merkt man, wie sehr du ihn geliebt hast( ach was schreibe ich- wie du ihn immer noch liebst!) und wie sehr er dir fehlt!

    Er hatte es wunderschön bei dir; auf den Fotos sieht er so zufrieden aus.

    Du wirst ihn wiedersehen. Eines Tages wird er dich auf der anderen Seite abholen.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Nicola
    Registriert seit: 06.12.2004
    Ort: Hamburg
    Beiträge: 532

    Standard

    Ich finde es immer wieder schön, mit wieviel Liebe Menschen von Ihren Tieren sprechen, erzählen. Auch wenn es gleichzeitig manchmal ganz traurig macht.
    LG Nicola

  6. #6
    FrauWaas
    Gast

    Standard

    das geht sehr zu Herzen,was Du da geschrieben hast.
    Hier leben seit 1969 Hunde im Haus.
    Jeder Abschied war schwer - zumal wir oft alte, kranke Hunde aufgenommen haben, die ohnehin keine große Lebenserwartung mehr hatten.
    So eine Wunde tut sehr, sehr weh.

    Da aber der nächste unerwünschte alte Hund schon im Tierheim wartet, haben wir dann recht zügig den freigewordenen Platz wieder besetzt.

    Trotzdem - vergessen werde ich Tonja, Penny, Lady, Barney und Coco nie.

  7. #7
    plushmonster
    Gast

    Standard

    Jetzt muss ich weinen, obwohl ich mich freue, so einen schönen Erinnerungstext zu lesen!

  8. #8
    Verspielt.
    Registriert seit: 23.11.2006
    Ort: .
    Beiträge: 4.859

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    Eine schöne Erinnerung, ein glückliches Hundeleben vom Anfang bis zum Ende, ein nostalgischer Gedenkstein.

    Schön, Maike

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