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Thema: Unterschied Magentympanie und Magenüberladung

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Han Holo
    Registriert seit: 05.09.2018
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    Beiträge: 235

    Standard Unterschied Magentympanie und Magenüberladung

    Huhu!

    ich habe mich bezüglich des Unterschieds auf der Kaninchenwiese etwas belesen. Ich wollte hier nur nochmal sicherstellen, dass ich das alles auch richtig verstanden habe (weil ich es immer wieder verwechsel):

    Bei einer Magenaufgasung/-tympanie bleibt der Nahrungsbrei zu lange im Magen hängen. Die Folge ist eine Aufgasung des Breis. Zu erkennen ist das auf dem Röntgenbild wie folgt: man sieht im Magen viele, kleine Gasbläschen, die auf dem Bild dunkel dargestellt sind. Eine Aufgasung kann die sekundäre Erkrankung einer vorhergehenden Verstopfung sein.

    Man behandelt die Aufgasung mit Novalgin, Dimeticon, Rodicare akut. Sobald die Verdauung wieder angeregt ist (wie merke ich das?), kann man mit dem Päppeln loslegen.


    Bei einer Magenüberladung/-verstopfung sammelt sich extrem viel Nahrungsbrei im Magen an. Der Brei kommt nicht weiter, da es irgendwo eine Verstopfung gibt. Beim Röntgenbild erkennt man eine große, weiße Blase mit Gasrandsaum (spiegelei-förmig). Hier empfiehlt es sich nochmal mit Kontrastmittel zu röntgen, damit man erkennt wo die Verstopfung liegt.

    Man behandelt die Verstopfung mit Novalgin, Emeprid, Lactulose, und Rodicare akut. Auf keinen Fall darf hier gepäppelt werden, da der Magen eh schon voll genug ist.


    In beiden Fällen ist es wichtig, beim Kaninchen regelmäßig Fieber zu messen und ggf. mit einer Wärmetherapie und Infusionen zu beginnen.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
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    Beiträge: 7.903

    Standard

    Ich glaube eine Magenüberladungkann auch auf Haaren beruhen? Oder ist Haarball wieder eine andere Variante?

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
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    Beiträge: 5.756

    Standard

    Man kann das nicht klar abtrennen, weil es beides nur Symptombilder einer Primärursache beschreibt.
    Also eine Aufgasung kann in Folge einer Überladung entstehen, eine Überladung kann in Folge eines Fremdkörpers, eines Haarballens oder eines anderen Hindernisses entstehen. Eine Überladung kann aber auch durch ungeeignetes Futter entstehen, das im Magen "verklumpt". Eine Aufgasung kann Folge von Zahnproblemen sein, Folge von Herzerkrankungen/Atemwegserkrankungen (Luft abschlucken), EC, Parasiten allgemein, Vergiftungen (intern -z.B. Niere, extern durch aufgenommene Toxine) etc.pp.
    Daher sollte man sich da nicht so drauf versteifen: Aufgasung ist das und wird mit xy behandelt und Überladung ist jenes und wird mit xy behandelt. Es kommt immer drauf an, wo die Ursache ist, auch wenn die symptomatische Therapie im Akutfall natürlich dennoch wichtig ist.
    Geändert von Tanja B. (08.03.2021 um 14:57 Uhr)

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Han Holo
    Registriert seit: 05.09.2018
    Ort: Bremen
    Beiträge: 235

    Standard

    Zitat Zitat von Tanja B. Beitrag anzeigen
    Man kann das nicht klar abtrennen, weil es beides nur Symptombilder einer Primärursache beschreibt.
    Also eine Aufgasung kann in Folge einer Überladung entstehen, eine Überladung kann in Folge eines Fremdkörpers, eines Haarballens oder eines anderen Hindernisses entstehen. Eine Überladung kann aber auch durch ungeeignetes Futter entstehen, das im Magen "verklumpt". Eine Aufgasung kann Folge von Zahnproblemen sein, Folge von Herzerkrankungen/Atemwegserkrankungen (Luft abschlucken), EC, Parasiten allgemein, Vergiftungen (intern -z.B. Niere, extern durch aufgenommene Toxine) etc.pp.
    Daher sollte man sich da nicht so drauf versteifen: Aufgasung ist das und wird mit xy behandelt und Überladung ist jenes und wird mit xy behandelt. Es kommt immer drauf an, wo die Ursache ist, auch wenn die symptomatische Therapie im Akutfall natürlich dennoch wichtig ist.
    Das ergibt Sinn. Mir geht es drum, da auch die richtige Behandlung zu machen.

    Die Symptome sind ja dieselben. Wenn ich jetzt mit dem Kaninchen in die Tierklinik fahre, gibt es ja eine Diagnose und entsprechend eine Behandlung. Meine große Angst ist, dass es vielleicht falsch diagnostiziert wird und ich falsch behandle (z. B. päpple, wenn ich das eigentlich gar nicht mehr tun sollte, weil der Magen pralle voll ist). Was meinst du mit symptomatischer Therapie?

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.756

    Standard

    Naja aber du selbst kannst ja schlecht eine Diagnose stellen... zumindest nicht, wenn du das Röntgenbild nicht siehst oder evtl. dann doch nicht richtig deuten kannst in dem Moment etc.pp.
    Und selbst wenn du dann der Meinung bist, der TA hat die falsche Diagnose gestellt oder gibt dir die "falschen" Medikamente, musst du ihn davon erstmal überzeugen

    Symptomatische Therapie meint das von dir aufgezählte: Schmerzmittel, Motilitätsförderer, Entschäumer usw.
    Das behandelt ja nicht die Ursache, sondern eben die grade akute Symptomatik. Die Ursache sollte dennoch gefunden und idealerweise beseitigt werden.

    Mir fällt hier nur in letzter Zeit stark vermehrt auf (nicht nur hier, auch auf Facebook), dass grundsätzlich erstmal davon ausgegangen wird, dass der TA zu dem man gegangen ist, keine Ahnung davon hat, was er grade tut. Und ja ich weiß, es mag in einigen Fällen auch absolut angebracht sein, kritisch zu hinterfragen. Aber im Moment werden viele TÄ wieder von Vorneherein angezweifelt. Da wird in Facebookgruppen gefragt, ob man die vom TA verordneten Augentropfen "geben darf" (man holt sich also auf Facebook ein medizinisches Go!) oder ob da Cortison drin ist - übrigens etwas, was man in ein paar Sekunden selbst ergoogelt hätte. Und diese Entwicklung macht mir etwas Sorgen. Auch dass Laien immer öfter meinen, sie können Diagnosen selbst stellen oder selbstständig die Behandlung bestimmen. Es ist halt medizinisch nicht immer alles so glasklar, wie man es sich vielleicht angelesen hat.
    Ich meine das überhaupt nicht als Angriff auf dich! Ist nur ein Denkanstoß und hat auch viel mit "vertrauen können" zu tun. Das können manche Menschen von Natur aus nicht.
    Und damit meine ich auch nicht, dass man jede noch so blöd klingelnde Behandlung oder absolute No Gos (Cortison, Buscopan usw.) tolerieren bzw. nicht hinterfragen soll.
    Geändert von Tanja B. (08.03.2021 um 16:02 Uhr)

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Han Holo
    Registriert seit: 05.09.2018
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    Beiträge: 235

    Standard

    Okey Dokey. D.h., wenn der Tierarzt mir eine Empfehlung gibt (Päppeln usw.) dann erstmal drauf vertrauen. Ich merke ja dann innerhalb der nächsten 6 Stunden, ob das anschlägt. Ergibt es Sinn, wenn es nach 6 Stunden keine Besserung gibt, nochmal in die Tierklinik zu fahren und ggf. ein Röntgenbild mit Kontrastmittel machen zu lassen? So könnte ich auf jeden Fall sehen, ob eine fiese Verstopfung vorliegt. Und wenn ich mich da überfordert fühle, könnte ich das Kaninchen ja immer zur stationären Behandlung abgeben.

  7. #7
    Gast
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Tanja B. Beitrag anzeigen
    Mir fällt hier nur in letzter Zeit stark vermehrt auf (nicht nur hier, auch auf Facebook), dass grundsätzlich erstmal davon ausgegangen wird, dass der TA zu dem man gegangen ist, keine Ahnung davon hat, was er grade tut. Und ja ich weiß, es mag in einigen Fällen auch absolut angebracht sein, kritisch zu hinterfragen. Aber im Moment werden viele TÄ wieder von Vorneherein angezweifelt. Da wird in Facebookgruppen gefragt, ob man die vom TA verordneten Augentropfen "geben darf" (man holt sich also auf Facebook ein medizinisches Go!) oder ob da Cortison drin ist - übrigens etwas, was man in ein paar Sekunden selbst ergoogelt hätte. Und diese Entwicklung macht mir etwas Sorgen. Auch dass Laien immer öfter meinen, sie können Diagnosen selbst stellen oder selbstständig die Behandlung bestimmen. Es ist halt medizinisch nicht immer alles so glasklar, wie man es sich vielleicht angelesen hat.
    Danke Tanke, für diese Worte . Hat sich leider u.a. dadurch verstärkt - aus meiner Sicht - dass es auch von Tierärzten betriebene FB-Gruppen gibt, in denen sich die Mitglieder immer diagnostisch absichern. Nicht falsch verstehen: Ich finde es gut, dass es solche Gruppen gibt, dass man nachfragen kann, eventuell eine Zweitmeinung einholen kann (und letztlich ist es ja auch die Freizeit der Tierärzte, die bei der Beantwortung der Fragen draufgeht), aber das Ganze hat schon enorme Ausmaße angenommen, so dass viele ihrem TA nicht mehr vertrauen, ohne die Meinung abzusichern.

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