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Thema: Kaninchen schlecht gehalten, krank, Leid, ging es euch mal genau so?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    durchunddurch
    Gast

    Daumen runter Kaninchen schlecht gehalten, krank, Leid, ging es euch mal genau so?

    Hallo ihr,
    ich hol mal etwas aus, vor 7 Jahren bekam ich spontan ein Kaninchen. Meine Mutter wurde in einer Zoohandlung auf ihn aufmerksam. Diese war kurz vorm schließen, er alleine in einen Käfig, wo er sich kaum drehen konnte. Da sie ihn sein unbekanntes Schicksal nicht überlassen wollte, war ich plötzlich Kaninchenmama. Natürlich wurde erst mal alles falsch gemacht, Käfig, falsches Futter etc. Paar Wochen später war ich natürlich schlauer. Er würde kastriert, saß seine Quarantäne ab und war ab da stolzer Ehemann und wohnte mit seiner Frau in einen 6qm Gehege. Irgenwann später hatte er ständig Durchfall, trotz guter Ernährung. Natürlich war ich oft beim TA. Es wurde viel getan, Bauchraum mehrfach geröntgt, mehrere Kotproben auch diese große im Labor, auf EC behandelt, Wurmkur, Vitamin kuren, Kräuterdiät UVM.. immer kamen nur Hefen raus.. Megacalon war auch schon im Verdacht.
    Eigentlich alles, bis auf eines. Sein Kopf/Zähne wurden nie geröntgt oder in Narkose geschaut.. Ich war bei 3 verschiedenen Ärzten, keiner hielt röntgen für nötig, da er immer fraß wie ein König.. Ich bereue es so, nicht darauf bestanden zu haben. Als ich arbeitsbedingt 2 Tage nicht zuhause war, hatte er wieder etwas schlimmeren Durchfall, aber es war ja immer ein hin und her. Ich fragte Mama, ob er gefressen hat, ja hat er. Allerdings weiß ich jetzt, das es 2 verschiedene paar Schuhe sind, wenn sie sieht das er frisst, oder ich. Als ich zuhause war habe ich, wir öfters sein Po gebadet. Danach hat er mich mit den A..h nicht angeguckt, aber welches Kaninchen mag schon gebadet werden. Später fiel mit auf, das er noch immer so da saß, nicht fressen wollte / apathisch wirkte. Ich rief den Notdienst an, sie hielt es nicht für nötig, ihn zu behandeln, da er nicht auf der Seite lag. Letztendlich ist er mir zuhause verstorben, zwar ruhig eingeschlafen, aber man kann nicht rein gucken, wer weiß ob er die anderen 2 Tage wirklich gefressen hat woran er letztendlich gestorben ist, weiß ich nicht :-(
    Nun kommt der nächste Schlag, mein Weibchen war ständig mit beim TA, wurde aber nie wirklich untersucht, sie hatte nie was, war immer top fit.. Ich hatte ein Termin nur für sie gemacht, sie sollte nicht lange alleine bleiben..da kam raus, Gebärmutter völlig entartet, sie muss höllisch gelitten haben. Trotz Notkastration konnte ich si 2 Wochen später einschläfern lassen, der Tumor hatte gestreut. Sie war nie scheinschwanger, wirkte mit ihren Partner so fröhlich. Aber zu mir war sie oft aggressiv, dachte mir aber nichts bei, ich sollte wohl weniger denken... dachte sind halt Kaninchen, die mussten mich nicht mögen, sollten nur fröhlich sein.
    Ich hätte demnach also 2 Kaninchen, die nie glücklich sein konnten. Beide sind krank gestorben, beides hätte ich ggf. Verhindern können.
    Habt ihr eure Kaninchen schon immer top gehalten? Habt ihr auch unverzeiliche Fehler gemacht? Die beiden waren so toll, hätte sie mal jemand anderes gehalten, der aufmerksamer ist

    Es ist wirklich unverzeihlich.. Ich wollte nur das beste, versuchte andere aufzuklären was artgerechte Haltung betrifft.. und was mache ich? ..
    Geändert von durchunddurch (04.05.2017 um 17:01 Uhr)

  2. #2
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 10.125

    Standard

    Mach Dir bitte nicht zuviel Vorwürfe...

    Ganz viele von uns, auch ich, haben als absolute Laien angefangen mit Käfighaltung plus sporadischem Auslauf, Trockenfutter und so weiter.

    Wenn man dann weiter Kaninchen halten möchte, fängt man irgendwann an sich zu informieren und merkt was man falsch macht und was besser geht. Und handelt dann auch danach.

    Auch ich habe eine Häsin mit einem Gebärmuttertumor verloren, da sie schon fast zehn Jahre alt war, habe ich ihr keine OP und Behandlung mehr "zugemutet", andere denken ggf. anders darüber.

    Das größte Problem bei Kaninchen sind leider Tierärzte die zwar gut sind was Hunde und Katzen angeht, bei Kaninchen aber leider versagen...
    Ich hatte ein TÄ die sich eigentlich gut mit Langohren auskannte, leider behandelte sie überwiegend Schlachtkaninchen, die sowieso nicht alt werden. Von daher knipste sie Zähne mit Maulspreitzer und ohne Narkose...

    Bei einer Aufgasung hat sie meinem Fussel damals das Leben gerettet, aber hier durchs Forum hab ich dann eine TÄ gefunden, die die Zähne vernünftig macht...
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  3. #3
    Yogische Gelassenheit verzweifelt gesucht Avatar von Anja La.
    Registriert seit: 11.03.2014
    Ort: München
    Beiträge: 1.557

    Standard

    Ich habe als Teenager meine ersten Kaninchen gehalten und dachte, dass die das bestimmt super finden, wenn ich ihnen Leinen umbinde und wir am Deich spazieren gehen. Im Sommer kam ich mal auf die glorreiche Idee, dass sie bei dem heißen Wetter bestimmt ein kühles Fußbad toll finden. Dazu kamen dann noch das Trockenfutter und der Käfig (immerhin mit Auslauf den Tag über) und dass Hannibal, mein erstes Kaninchen, die letzten Jahre alleine verbringen musste, weil ich dachte, dass sie keinen Partner braucht.
    Also nein: Meine ersten Kaninchen wurden absolut nicht top gehalten.
    Man lernt aus jedem Tier und wird so hoffentlich immer besser und kann vielleicht vieles verhindern, aber definitv nicht alles.

  4. #4
    durchunddurch
    Gast

    Standard

    Vielen Dank, ich merke, ich bin nicht alleine. Es ist einfach so schwierig, damit klar zu kommen. Man denkt, man gibt sein Bestes und versagt doch. Ich fühle mich wie eine Tierquälerin, Bekannte die ihre Kaninchen absolut nicht artgerecht gehalten haben, machen mir Vorwürfe, ihre wären ja Älter geworden trotz des von mir so verfluchten Trockenfutter, Einzelhaltung etc. Ich weiß das man daraus lernt, allerdings hat man dann doch so ein schlechtes Gewissen, alles bei ''anderen'' Tieren besser zu machen.. Kein Kaninchen hat sowas verdient
    Geändert von durchunddurch (04.05.2017 um 18:16 Uhr)

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Schlommel
    Registriert seit: 25.08.2016
    Ort: Lkr. Fürth
    Beiträge: 135

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    Ich hatte als Kind ein Kaninchen als Partner für mein Meerschweinchen bekommen. Das Tierheim hatte ein Kaninchen empfohlen. Die beiden verstanden sich (logischerweise) nicht und das Meerschweinchen bekam dann Partner. Das Kaninchen blieb allein. Irgendwann bekamen wir ein zweites Kaninchen von Bekannten, die es nicht mehr wollten.
    Beides Weibchen, dass eine rein in den Käfig des anderen. Sie verstanden sich dann natürlich auch nicht. Sie lebten dann beide jeweils allein bei leider auch nicht gesunder Ernährung. Das eine Kaninchen wollten die Bekannten dann irgendwann wieder haben, wo es leider dann den Rest seines Lebens im Käfig verbrachte, unseres ebenfalls.
    Diese beiden tun mir heute so unendlich leid, sie hatten kein schönes Leben...
    Mit 16 habe ich durch Zufall wieder ein Kaninchen bekommen, da habe ich mich dann informiert und schnell wurde mit klar, Käfig, Einzelhaltung und Trockenfutter sind keine artgerechte Haltung und so bekam er ein Gehege und zwei Partner.
    Dann hatte ich leider ein paar schlechte Tierärzte. Der eine bekam ein Bauchproblem, der Tierarzt spritzte ihm etwas und das wars. Glücklicherweise war ich da schon in einem Forum und wenn ich da nicht so gute Beratung bekommen hätte, wäre er vermutlich gestorben.
    Der zweite hatte ein Backenzahnproblem. Der Tierarzt hat ihm die Zähne nur abgeknippst und ich war verzweifelt, dass er weiterhin einfach nicht fressen wollte. Es ging ihm dann eines Nachts so schlecht, dass ich zum Notdiesnst gefahren bin und dort wurde fest gestellt, dass er einen eiternden Backenzahn hatte. Der wurde operiert, es wurde erst besser, nach einigen Wochen ist er dann aber eines Nachts gestorben.. Ich denke er hatte sonst aber ein schönes Leben. Trotzdem macht man sich Vorwürfe, dass er wahrscheinlich länger gelebt hätte, wenn ich gleich beim richtigen Tierarzt gewesen wäre.
    Viele Grüße von Gandalf, Sepp, Bärbel, Alice, Audrey und mir

    Stinki, Lümmel, Phoebe und Blizzy im Herzen

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.09.2008
    Ort: Marl
    Beiträge: 100

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    Ich würde fast behaupten, dass es eher die Ausnahme ist, wenn jemand in der Kaninchenhaltung immer alles richtig gemacht hat. Früher war es auch einfach normal, ein Tier im Käfig zu halten. Da hat sich in den letzten Jahren schon echt viel getan - dank guter Aufklärungsarbeit.

    Mein erstes Kaninchen habe ich vor ca. 15 Jahren geschenkt bekommen. Er war sooooo lieb, verschmust, einfach ein ganz tolles Kerlchen. Er ist dann nicht mal ein Jahr alt geworden, er starb an Kokzidiose. Hätte sich auch verhindern lassen. Das tut mir auch bis heute leid. Allerdings weiß man es als Halter anfangs auch nicht besser. Viel wichtiger ist ja, dass man daraus seine Lehren zieht. Davon können viele hier ein Lied singen.

    Was ich aber echt anprangere, sind die vielen unfähigen TÄ. Es gibt zwar inzwischen auch echt tolle, aber leider noch zu viele, die den Halter gar nicht bis schlecht beraten. Oder meinen, dass so ein Kleintier die Arbeit nicht wert ist. Das habe ich schon zu genüge erlebt.

    Du wolltest doch keinem deiner Schätze böswillig was schlechtes. Alleine dein Post zeigt schon, dass es in Zukunft besser laufen wird.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Ludovica99
    Registriert seit: 11.09.2008
    Ort: alpine Heuwiese
    Beiträge: 2.314

    Standard

    Oh, da kann, ja muss ich mich leider anschliessen. Ich hatte mein erstes Kaninchen vor über 30 Jahren und das war die gleiche Thematik, Einzelhaltung, Trockenfutter, Käfig, wenigstens durfte es oft ausgiebig im Garten laufen, von Futterumstellungsrisiken wussten wir damals auch nichts, daher gab es üble Bauchgeschichten. Das zweite, genau das gleiche. Sie wurden beide nicht alt obwohl wir damals schon eine TA hatten, die gar nicht mal schlecht war - zumindest gemessen an dem was an Krankheiten auftrat. Als Studentin bekam ich dann wieder eines geschenkt, Zoohandlungstier natürlich, zu früh von der Mutter getrennt, da fing ich aber an mich zu beschäftigen wie artgerechte Haltung aussieht, und so wurden es bald zwei - ich kann mich noch genau erinnern wie begeistert das erste, ein Rammler, war als ich damals mit seiner neuen Partnerin heimkam, da war nichts mit VG, das war Liebe auf den ersten Blick, er war wie ausgewechselt und mir wurde schlagartig klar was ich ihm mit der Einzelhaltung angetan hatte. Trotzdem, das Thema TA sehe ich schon auch, das Thema Zähneknipsen kenne ich auch, war ja auch eine Weile der neueste Trend, und was tut es mir leid dass ich das einem Tier antun habe lassen um ihm eigentlich diese permanenten Narkosen zu ersparen obwohl ich jetzt weiss dass es falsch war. Es ist diese Unwissenheit, teils unsere eigene, teils die der TA (die man dann leider auch noch bezahlen muss) die die Haltung dieser Tiere schon zu einer Herausforderung macht.
    Hinterher ist man immer schlauer!
    Trotzdem, mit all den Fehlern die wir gemacht haben können wir heute wertvolles Wissen an andere weitergeben, damit die diese Fehler nicht mehr machen und auch unsere eigenen Tiere "profitieren" von dem unwissentlich angerichteten Leid an ihren "Vorgängern". Ich sehe das als eine Art Evolution, ich sehe auch, dass es heute viel viel mehr Halter gibt die schon eine recht gute Grundlage an Wissen besitzen, Paarhaltung hat sich durchgesetzt, auch wenn es leider immer noch ein paar Einzelhalter gibt. Das war damals anders. Es gab einige Kaninchen in der Nachbarschaft - ratet mal, alle alleine.
    Geändert von Ludovica99 (04.05.2017 um 20:06 Uhr)

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