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Thema: Kaninchen "trocknen"

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 05.01.2015
    Ort: Niederbayern
    Beiträge: 411

    Standard Kaninchen "trocknen"

    Hallo zusammen,

    ich bräuchte bitte dringend Hilfe. Mein Kaninchen hat E.C. und kann die Hinterbeine aktuell nicht richtig bewegen. Das führt nun dazu, dass sie sich ständig anpinkelt. Entsprechend sind ihr Hinterteil, der Bauch, die Hinterbeine und das Schwänzchen mittlerweile klitschnass (und müffeln nach Urin). Selbst putzen kann sie sich momentan auch nicht ordentlich und die anderen beiden putzen sie zwar, aber natürlich nicht an diesen Stellen. Das geht nun schon seit einigen Tagen so und inzwischen ist auch die Haut an den entsprechenden Stellen schon gerötet. Die Tierärztin meinte, ich müsste sie vorsichtig waschen und anschließend fönen. Das haben wir jetzt vorgestern auch probiert. Leider hat sie sich beim Baden so furchtbar aufgeregt, dass ich schon Angst hatte sie kollabiert mir. Das Fönen fand sie nicht soo schlecht, aber es hat leider überhaupt nichts gebracht. Ihr Fell ist einfach so dicht, dass es einfach nicht trocken wurde (wobei ich jetzt den Fön natürlich auch nur handwarm gestellt hatte). Na ja und da das Problem ja an der Kaninchenunterseite liegt, kann ich sie beispielsweise auch nicht einfach unters Rotlicht setzen, weil das für die nassen Stellen halt nichts bringt. Ich bin echt am Verzweifeln. Hat bitte irgendwer einen Tipp? So nass wie sie ist, hab ich einfach Angst, dass sie sich noch was zusätzliches "einfängt" (zumal Urin ja schon auch aggressiv für die Haut ist). Gleichzeitig soll sie sich wegen dem E.C. natürlich nicht aufregen. Nach der Badeaktion hatte sie am nächsten Tag auch direkt einen Rückfall.

    Zu unseren "Rahmenbedingungen": Die Kaninchen leben in Außenhaltung, wobei der "Stall" eine umgebaute, gemauerte Waschküche ist. Momentan hat es da etwa 15 Grad. Sie liegt auf Holzpellets und Stroh, die ich zweimal täglich wechsle. Zusätzlich setze ich sie zum Fressen auf trockene Handtücher und versuche sie nebenbei ein bisschen abzurubbeln, aber auch das scheint echt wenig zu bringen, außerdem ist sie davon manchmal mehr, meistens aber weniger begeistert. Das Hauptproblem ist, dass ihre beiden Jungs leider mit Begeisterung ebenfalls auf ihr Bett pinkeln. Trennen mag ich sie aber nicht, weil die beiden sich sonst eben wirklich lieb um zu kümmern und ihr glaub ich schon wirklich gut tun. Das E.C. hab ich leider nicht sofort bemerkt, da sie während der Zusammenführung zu hinken angefangen hat und ich einfach dachte, dass sie sich beim Jagen verletzt hat. Die Tierärztin hat beim Abtasten auch nichts bemerkt und so haben wir uns nichts weiter dabei gedacht. Erst als es dann schlimmer wurde, läuteten die Alarmglocken, aber natürlich haben wir da wichtige Zeit verloren. Inzwischen bekommt sie seit 1,5 Wochen Antibiotika, Vitamin B und Panacur und wird zusätzlich naturheilkundlich behandelt. Es ist auch definitiv eine Besserung erkennbar, auch wenn es ihr immer noch nicht gut geht.

    Also, hat irgendjemand eine Idee was ich noch versuchen kann, damit sie endlich wieder richtig trocknet?

    Liebe Grüße
    Sabine

  2. #2
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 10.023

    Standard

    Ich würde gucken, dass ich sie auf VetBeds lege, das führt den Urin gut nach unten ab, so dass sie zumindest trocken (und weich) liegt. Wenn baden für sie ein großes Stressproblem ist, würde ich sie mit einem Einmal-Waschlappen und einer Schüssel Wasser vorsichtig waschen und dann mit saugfähigen KüPa o.ä. trocknen und vorsichtig nachfönen.

    Damit der Urin gut abperlt könntest Du sie mit einer Zinksalbe o.ä. eincremen (z.B. Mirfulan oder Desitin).

    Alles Gute für die Kleine....
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Sylke
    Registriert seit: 26.01.2012
    Ort: Nähe Bad Kreuznach
    Beiträge: 1.601

    Standard

    Ich würde auch dringend zu VetBeds raten. Die Teile sind wirklich gut. Unter das VetBed legt man eine saugfähige Unterlage.

    Außerdem würde ich ebenfalls, wenn es machbar ist, das Kaninchen waschen. Am besten 2 alte Salatschüsseln nehmen, eine mit Wasser und Reinigungsmittel (z.B. goldene Schmierseife) und eine mit klarem Wasser. Wasser sollte angenehm warm sein. Ich habe das immer im Gehege auf dem Boden gemacht, da ich den Eindruck hatte, dass dort der Stress am geringsten ist. Gut abtrocknen, erst mit Handtüchern, dann mit Küchenrolle.
    Trocknen muss man dann echt schauen. Fönen ist ja relativ laut und da kann nicht jedes Tier mit umgehen. Ansonsten vielleicht so ein kleiner Heitzlüfter, die sind wesentlich leiser. Ein Rotlicht auf eine Ecke gerichtet ( das Tier muss sich aber der Wärmequelle entziehen können) und vielleicht noch ein SnuggelSafe dazu.

    Allerdings muss ich sagen, dass hier Außenhaltung wohl nicht mehr angebracht ist. Bei uns sind tagsüber noch Schmeißfliegen unterwegs (Madenbefall) und am Wochenende soll es bei uns -1 Grad werden. So was geht mit einem unsauberen Tier nicht.

    Ich drücke die Daumen.

  4. #4
    lebt im Tiny Haus!! Avatar von Sabine L.
    Registriert seit: 29.01.2014
    Ort: Oberpfälzer Wald
    Beiträge: 4.954

    Standard

    Sylke hat eigentlich alles erwähnt

    Unser Keks hatte seinen Ec Schub im Januar und ich musste Ihn leider auch nach Innen holen um eine gute Versorgung zu gewährleisten.

    Vielleicht kannst Du ja die Partnertiere mit rein nehmen? Zumindest während der pflegeintensiven Zeit.
    LG von Bine mit den Außennasen Barilla und Rigatoni, Knolle und Schorschi
    Zampino ausquartiert

    Tief im Herzen: Bombo, Canella, Krümel, Luigi, Bandita, Mats Müller, Branca, Keks, Morenito, Ramazotti, Pepone, Camillo, Sputnik, Stinker, Daisy, Rasputin

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 05.01.2015
    Ort: Niederbayern
    Beiträge: 411

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    Danke für Eure Antworten. Ich war heute gleich los und habe ein VetBed gekauft. Milli fand es definitiv super, jetzt bin ich mal gespannt, wie es sich morgen früh anfühlt (oder was die Jungs damit anstellen ). Ein Snuggle Safe hatte ich gestern schon bestellt, das ist hoffentlich morgen da. Außerdem haben wir vor morgen eine Klokiste umzufunktionieren und mit einer Art "Spaltenboden" (allerdings natürlich ninfreundlich) auszustatten. An sich ist Milli stubenrein (leider ist sie da die einzige von den dreien ...) und auch jetzt versucht sie noch auf die Toilette zu gehen, auch wenn es jetzt natürlich nicht immer klappt. Die Idee ist jetzt also eine Konstruktion zu bauen, bei der das Pipi gleich abläuft bevor sie nass wird.

    Nachdem sie beim Baden neulich fast kollabiert wäre (obwohl wir das schon so gemacht hatten, dass sie auf dem Gehegeboden sitzen konnte, das Wasser nur zwei bis drei Zentimeter tief und schön handwarm war), hab ich heute einen zweiten Anlauf gestartet. Ich hab mich mit ihr auf den Boden gesetzt und sie vorsichtig mit einer kleinen Zimmergießkanne abgeduscht. Das ging erst viel besser, aber schließlich hat sie doch wieder Panik bekommen und sich so gewehrt, dass ich sie kaum noch halten konnte. Wahnsinn wie viel Kraft sie da plötzlich hat! Mit einem Waschlappen hatte ich es letzte Woche schon mal versucht, auch das ging nicht wirklich gut. Das Problem ist halt, dass ich ja überhaupt erst mal an ihre Unterseite rankommen muss. Sprich: Ich muss sie auf irgendeine Art hochheben und das findet sie hochgradig blöd. Ebenso übrigens wie das abtrocknen. Ich weiß nicht, ob sie Handtuch mit Tierarzt verbindet oder woran es liegt, aber abrubblen geht gar nicht. Die einzige Chance, die ich habe ist sie mit einem Tuch vorsichtig zu kraulen während sie auf ihrer Decke sitzt, aber da komme ich halt auch nicht gut an ihre Unterseite ran. Alles andere stresst sie so, dass es ihr danach gleich wieder schlechter geht. Es ist zum Mäuse melken!

    Ich hab übrigens gerade extra noch mal geschaut: Bei den Nins hat es momentan relativ konstant 17 Grad, das ist also auch nicht viel kälter als bei uns im Haus. Wie gesagt handelt es sich ja nicht um ein klassisches Außengehege, sondern um eine alte Waschküche (mit tagsüber Freilauf) und ist dadurch relativ gut wärmegeschützt. Ich glaube nicht, dass zwei bis drei Grad mehr den Stress eines Umzugs rechtfertigen würden. Und bei drei 4 bis 5 kg Kaninchen und einer 35 qm Wohnung samt mittlerweile extrem eifersüchtigem Hund wäre das definitiv Stress. Der Gefahr von Fliegenmaden bin ich mir leider bewusst und kontrolliere Milli daraufhin zweimal täglich. Andererseits ist man vor der Gefahr ja auch drinnen nicht gefeit. Ich hatte in 30 Jahren Kaninchenhaltung tatsächlich erst einmal Fliegenmaden und das war bei einem kranken Tier, das vorübergehend im Haus untergebracht war

    Was mir Hoffnung macht ist, dass Milli tatsächlich jetzt wieder immer öfter anfängt sich zumindest ein kleines bisschen zu putzen. Insofern hoffe ich, dass wir nur noch ein bisschen durchhalten müssen ...

    Liebe Grüße
    Sabine

  6. #6
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 05.01.2015
    Ort: Niederbayern
    Beiträge: 411

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    Hallo zusammen,

    danke noch mal für den Tipp mit dem VetBed. Inzwischen habe ich noch ein zweites Kissen (von Greyhound, dasselbe Prinzip wie VetBed, aber außen abgenäht, so dass man nicht ständig Pflastikfusseln überall rumliegen hat) und so kann ich immer eines trocknen und eines ist bei den Kaninchen. Die finden das alle drei prima. Unter dem VetBed habe ich saugfäge Krankenunterlagen, davon brauche ich dann aber täglich leider auch zwei Stück. Auch das SnuggleSafe wird super angenommen. Leider hat die andauernde Nässe aber inzwischen trotzdem dazu geführt, dass Milli am Bauch und den Beinchen ihre Haare verliert. Die nackten Stellen schmiere ich jetzt mit einer Babycreme (für den Windelbereich gegen Nässe) ein. Das funktioniert ganz gut und die Haut ist nicht mehr gerötet. Leider hasst Milli die Prodzedur und beisst ordentlich um sich. Und an den Rändern, da wo noch Fell ist, da klappt das einschmieren nicht so gut und es gibt doch noch gerötete Stellen. Leider scheint sie sich inzwischen teilweise das Fell auch aktiv auszureißen. Mittlerweile hat sie sich nun doch noch einigermaßen an den Fön gewöhnt, zumindest am Rücken und den Seiten. Die "Kaninchen-Unterseite" ist tabu.

    Am Montag behandeln wir seit drei Wochen und auch wenn sich zum Anfang schon starke Verbesserungen zeigen, so scheint die Lage aktuell etwas zu stagnieren. Durch die nackten Stellen sogar drastisch zu verschlechtern. Dazu kommt, dass sie insgesamt seit Krankheitsbeginn abnimmt (obwohl sie eigentlich relativ gut frisst). Beim letzten Besuch hat die Tierärztin deshalb auch das Thema Euthanasie angesprochen. Ich bin mir aber da noch sehr unsicher. Sie frisst noch selbstständig und wirkt nicht, als würde sie schon aufgeben. Und solange sie kämpft bin ich bereit mit zu machen. Auch wenn es schon arg an die Substanz von uns allen geht. Es ist halt auch ein arges Auf und Ab. An einem Tag frisst sie plötzlich kaum noch, am nächsten Tag haut sie wieder rein wie ein Scheunendrescher. An einem bewegt sie sich fast gar nicht mehrund sitzt immer nur an derselben Stelle, am anderen dreht sie plötzlich ihre alten Runden (wobei sie die Hinterbeine schon sehr eingeschränkt nutzt) und lässt sich nicht mehr einfangen.

    Und wenn ich dann abends rauskomme und Karl und Elmo sitzen da, ganz eng an Milli gekuschelt: Einer links, einer rechts, Milli in der Mitte, dann denke ich, dass das einfach nicht fair ist ...

    Liebe Grüße
    Sabine

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